Im Studentenclub „Das Ding“ haben schon die Großeltern der heutigen Studenten gefeiert. Nun gibt es ein Revival.
Neue Sonntagnachmittags-Party im Kölner Club „Ding“„Ideal, wenn Großeltern mit Enkeln hier feiern“
Tagsüber feiern ist längst Trend. Das Angebot an Partys, die früh beginnen und früh aufhören, wächst – auch in Köln. Daran möchte Claudia Wecker, Betreiberin des Studentenclubs „Das Ding“ auf dem Hohenstaufenring anschließen. Am Sonntag, 18. August, findet daher erstmals die Party „Hausverbot aufgehoben! Das Ding Revival“ statt: Beginn ist um 14 Uhr, angedachtes Ende mit Option auf Verlängerung um 22 Uhr.
Wecker wollte die Party explizit für alle Generationen öffnen. „Meine Idealvorstellung ist, dass Großeltern mit ihren Enkeln kommen und feiern“, so Wecker, seit 36 Jahren Mitbetreiberin des traditionellen Clubs. Nach 56 Jahren Studentenpartys, aus denen Ehen und Freundschaften entstanden sind, hat so manch einer auch unliebsame Erinnerungen: Wecker hat daher ein Motto mit Augenzwinkern ausgewählt, „Hausverbot aufgehoben“ soll eine lustige Einladung zur Versöhnung sein. „Auf einer Party von der KG Ponyhof kamen Leute zwischen 25 und 70 Jahren, da haben mir viele Ältere erzählt, sie hätten vor etlichen Jahren, in der Jugend, mal Hausverbot hier gehabt“, sagt Wecker.
Das Ding: Jugendsünden von Gästen werden verziehen
„Sie sollen sich wieder reintrauen, die Jugendsünden sollen aufgehoben werden“, sagt Wecker. Das erste Event sei eine Art Testlauf. Werde das Angebot angenommen, kann sich Wecker vorstellen, regelmäßig sonntags eine Party zu veranstalten. Ob sie die Mehrarbeit stört? „Das ist in der Gastro so. Wir haben ohnehin nur von Donnerstag bis Samstag geöffnet. Das ändert sich auch immer wieder. Früher war montags der Ausgehtag, dann mal dienstags. Und demnächst vielleicht der Sonntag“, so Wecker.
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Trotz der unterschiedlichen Studentengenerationen, die das Ding in den vergangenen Jahrzehnten erlebt hat, bleibe das Feierverhalten im Kern gleich. „Als wir nach der Corona-Pandemie wieder aufgemacht haben, fragten wir uns: Kommen die wieder? Wird alles anders? Zum Glück nicht“. Die Liebesdramen, die Intensität beim Feiern, das politische Bewusstsein – das sei über Generationen hinweg ähnlich geblieben. Dass viele über die sogenannte Generation Z, den zwischen 1995 und 2010 geborenen Menschen, meckern, findet sie unfair.
Das-Ding-Chefin: Arbeitgeberin von „Gen Z“
„Man denkt, dass die alle nur am Handy hängen. Aber die Gen Z ist besser als ihr Ruf. Ich habe selten so eine liebenswerte Generation kennengelernt.“ Nach der Pandemie hätten diese jungen Leute Nachholbedarf gehabt – das sei heftig gewesen. „Wenn man mit den jungen Leuten zusammenarbeitet, ist man nicht nur Arbeitgeber, sondern auch Sozialarbeiter und Mama irgendwie“.
Wecker spricht aus Erfahrung, da sie ein junges Team im Ding beschäftigt. Sie rate der Gen Z allerdings, mehr zu hinterfragen und im Gastro-Bereich nicht alles mit sich machen zu lassen. „Einmal fragte mich ein 18-Jähriger, ob er die Überstunden bezahlt bekomme. Aus Spaß habe ich gesagt ‚Nein‘ und er meinte einfach ‚okay‘. Da habe ich ihm gesagt, dass er so etwas nicht einfach hinnehmen darf.“