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Die meisten Unfälle in NRWDas sind die gefährlichsten Straßen in Köln

Lesezeit 3 Minuten
Unfall Zoobrücke (1)

Auf der Zoobrücke kommt es besonders häufig zu Unfällen. Meistens ist der Grund, dass  Autofahrer keinen ausreichenden Sicherheitsabstand einhalten. (Archivfoto)

  1. Auf Kölns Straßen kracht es täglich, doch wo am häufigsten?
  2. Erstmals sind alle Unfälle in Köln im vergangenen Jahr auf einer Karte des Landesbetriebes exakt verortet worden.
  3. Eines der zentralen Ergebnisse: Radfahrer werden besonders oft in Ehrenfeld verletzt. Alle weiteren Ergebnisse zeigt eine interaktive Karte.

Köln – Der genaue Blick auf den neuen digitalen Unfallatlas des Landesbetriebs Information und Technik NRW birgt so manche Überraschung. Demnach gab es im Vorjahr zum Beispiel mit die meisten Autounfälle auf der Zoobrücke, auf der Inneren Kanalstraße auf Höhe der Hornstraße und auf der Venloer Straße auf Höhe der Sömmeringstraße – Orte, die man vielleicht nicht unbedingt als besonders gefährlich oder unfallträchtig einschätzen würde, die es aber ganz offenbar sind. Denn so genau wie in diesem Jahr war die Statistik noch nie.

Erstmals verwendet der Landesbetrieb bei der Verortung der Unfälle auf einer Karte die Geodaten eines jeden Unfalls, zur Verfügung gestellt von der Polizei. Auf dieser Basis ist eine exakte Verortung aller Unfälle möglich. Jeder Kölner kann somit nun detailgetreu nachvollziehen, wo sich in seiner Nachbarschaft oder auf seinem täglichen Weg zur Arbeit im Vorjahr ein Unfall ereignet hat. Mehr noch: Die Daten lassen sich mit einem Klick weiter aufschlüsseln in Unfälle mit Autobeteiligung, Fahrradbeteiligung oder Motorradbeteiligung sowie in Unfälle mit Getöteten oder Verletzten – und das nicht nur für Köln, sondern für das gesamte Land NRW inklusive der Autobahnen.

Köln ist als größte Stadt erwartungsgemäß Spitzenreiter bei der absoluten Zahl der Unfälle. Insgesamt 6090-mal krachte es hier 2019 auf den Straßen und Autobahnen. Besonders viele Menschen verletzt wurden unter anderem auf der Zoobrücke, am Rudolfplatz und auf dem Kaiser-Wilhelm-Ring. Für Radfahrer besonders gefährlich sind zum Beispiel die Venloer Straße, die Zülpicher Straße, Teile der Dürener Straße und Teile der Kalker Hauptstraße. Fußgänger wurden besonders häufig verletzt auf der Venloer Straße, auf den Ringen zwischen Rudolfplatz und Bismarckstraße und auf dem Gotenring.

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Die Polizei bestätigt zwar auf Nachfrage, dass sich im Vorjahr auf der Zoobrücke oder der Venloer Straße besonders viele Unfälle mit Verletzten ereignet hätten, betont aber auch, dass keiner dieser Orte offiziell als so genannte Unfallhäufungsstelle geführt werde. Dies wäre nur dann der Fall, wenn sich innerhalb eines Jahres auf einem Abschnitt mindestens drei Unfälle gleichen Typs ereignet hätten, oder innerhalb von drei Jahren mindestens drei Unfälle mit Toten oder Schwerverletzten beziehungsweise fünf Unfälle mit Getöteten bis Leichtverletzten. Sobald eines dieser Kriterien erfüllt ist, tritt die Unfallkommission der Stadt in Aktion, um zu prüfen, wie sich die betreffende Stelle entschärfen lässt. Der Kommission gehören Vertreter von Stadt, Polizei und je nachdem auch von KVB, Landesbetrieb Straßenbau oder Bezirksregierung an.

Zu wenig Sicherheitsabstand auf der Zoobrücke in Köln

Bei etwa 75 Prozent aller Unfälle auf der Zoobrücke sei ein ungenügender Sicherheitsabstand ursächlich gewesen, berichtet Polizeisprecherin Annemarie Schott. Dasselbe gelte für Unfälle auf der Venloer Straße, gefolgt von Rotlichtverstößen.

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Auf den Ringen sei dagegen keine Hauptunfallursache erkennbar. Das sei ein „stark frequentierter Verkehrsbereich“, die Unfallursachen deckten fast die gesamte Bandbreite möglicher Ursachen ab. Auf der Venloer Straße wurden bei knapp mehr als der Hälfte aller Unfälle auch Radfahrer verletzt.