Zum 25. Geburtstag präsentiert das Deutsche Sport & Olympia Museum 25 herausragende Objekte in einer Sonderausstellung.
Sport- & Olympia-Museum in KölnEin Ort für Triumphe und Niederlagen – und eine Barbie im Rollstuhl
Zur Eröffnung des Museums landete einst Eberhard Gienger auf dem Dach der alten Zollhalle. Ein Fallschirmsprung hatte den Welt- und Europameister am Reck Ende 1999 dorthin gebracht, wo die Geschichte des Sports von der griechischen Antike bis zur Gegenwart vermittelt werden sollte.
25 Jahre und viele Besucher später gibt es das „Deutsche Sport & Olympia Museum“ im Rheinauhafen noch immer. Rund 2000 Objekte erzählen von Triumphen und Niederlagen. Ein Formel-I-Wagen von Michael Schumacher gehört ebenso zu den Exponaten wie ein zertrümmerter Tennisschläger von Boris Becker oder eine originale Torwand aus dem ZDF-Sportstudio.
Zum runden Geburtstag wird Eberhard Gienger keinen zweiten Fallschirmsprung wagen. Gefeiert wird trotzdem: Am Freitag kamen rund 300 Gäste zur Jubiläumsparty im Rheinauhafen, geladen waren unter anderem der ehemalige Zehnkämpfer Jürgen Hingsen, Basketballnationalspielerin Sonja Greinacher, Boxer Torsten May und Leichtathletin Steffi Nerius. Am Sonntag, 1. Dezember, konnten die Besucher beim Tag der offenen Tür sich im Torwandschießen oder Tischtennis üben, außerdem gab es Führungen und Vorlesestunden für Kinder.
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Zu sehen ist auch eine Barbie-Puppe im Rollstuhl
Zum Jubiläum präsentiert das Museum bis zum 25. Februar eine Sonderausstellung mit 25 Objekten. Sie alle erzählen kuriose oder persönliche Geschichten aus der Welt des Sports. Zu sehen ist etwa die Puppe „Becky“ aus dem Jahr 1997. Becky kommt aus dem Barbie-Universum, ist Sportlerin und sitzt im Rollstuhl. „In einer Zeit, in der das Thema Inklusion in der Spielzeugbranche noch weitgehend unbeachtet war, galt Beckys Einführung als wegweisend und fortschrittlich“, heißt es im Begleitbuch zur Ausstellung.
Aus dem Nachlass von Sportmoderator Kurt Brumme stammen Boxhandschuhe, die Boxlegende Muhammad Ali 1981 persönlich signierte. Dass es im Sport moralisch nicht immer sauber zugeht, führt das Trikot des Eishockeyclubs ECD Iserlohn vor Augen: Der Verein warb 1987 aus Geldnot für „Das Grüne Buch“ des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi. Bürgermeister Hans Meyer hatte den Kontakt vermittelt.
Rosemarie Holze kam 1954 unerwartet in den Besitz mehrerer Autogramme der Fußball-Nationalmannschaft. Als sie die „Helden von Bern“ zufällig traf, hatte sie zum Unterschreiben nur ein Familienfoto dabei. Auch das hat nun seinen Weg unter Vitrinenglas gefunden.
Das Museum geht auf eine Initiative des Deutschen Sportbundes und des Nationalen Olympischen Komitees zurück. Konkret wurden die Planungen in den 90er Jahren, als der „Verein Deutsches Sportmuseum“ der Stadt eine Zollhalle von 1896 abkaufte. Heute schwärmt Museumsleiter Andreas Höfer von einem „wunderbaren Ambiente“.
Das Museum sei eine „Erfolgsgeschichte“ mit durchschnittlich mehr als 100 000 Besuchern pro Jahr. In den Depots lagern rund 250 000 Exponate. Der 64-jährige Sporthistoriker kündigte am Freitag einen Um- und Ausbau des Standorts an, geplant sei eine neue, modernere Dauerausstellung: „In 25 Jahren hat sich auch die Welt des Sports signifikant verändert“, so Andreas Höfer.
Zum Jubiläumsprogramm zählen auch Taschenlampen-Führungen für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren durch die Ausstellung. Die Führungen werden ab dem 5. Dezember an bestimmten Freitagen angeboten.