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StadtentwicklungGeräteparcours für Deutzer Hafenpark geplant

Lesezeit 3 Minuten

Joachim Bauer (l.), Gregor Timmer und Sabine Rauchschwalbe erklären den Geräteparcours für die Grünfläche an der Deutzer Brücke (l.).Nach der Abstimmung: Die Mehrheit ist für ein Stangengerüst, das sich individuell nutzen lässt (r.).

Deutz – Im Hafenpark sind unzählige Menschen sportlich aktiv: Jogger laufen durch die Grünanlage, Radfahrer fahren am Rhein entlang. Ganz in der Nähe werfen sich junge Menschen Bälle auf dem Basketballplatz zu. Nun soll auf der Grünfläche direkt an der Deutzer Drehbrücke für die Sportler ein neuer Bewegungsparcours mit Fitnessgeräten entstehen.

Joachim Bauer (l.), Gregor Timmer und Sabine Rauchschwalbe erklären den Geräteparcours für die Grünfläche an der Deutzer Brücke (l.).Nach der Abstimmung: Die Mehrheit ist für ein Stangengerüst, das sich individuell nutzen lässt (r.).

Nach einer Umfrage im Rahmen des Sportentwicklungsplans betreiben 260.000 Kölner Vereinssport. 660.000 Kölner machen allerdings individuell Sport. „Das ist ein klarer Auftrag, das bestehende Angebot zu erweitern“, so Gregor Timmer vom Sportamt.

Bürgerbeteiligung geplant

Das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen stellte jetzt gemeinsam mit dem Sportamt vor Ort verschiedene Gerätekombinationen vor. Anschließend konnten Kölner ihre Wünsche und Vorstellungen äußern. Die Möglichkeit der Bürgerbeteiligung kam bei den Teilnehmern gut an.

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Schnell kam in einer offenen Diskussionsrunde das Gespräch auf „klug ausgewählte Geräte“. Schon ein simples Stangengerüst könne die Wünsche mehrerer Nutzergruppen erfüllen.

Multifunktionale Nutzung

Dieser Schritt zurück auf die einfacher gestalteten Geräte mache zudem Sinn, weil komplexe Geräte oft schnell brach liegen würden. Insbesondere Parcours-Sportler betonen die multifunktionale Nutzung von Geräten.

„Zum Beispiel fehlen in Köln einfache Stangen, seitdem sie auf den Spielplätzen abgebaut worden sind“, so Giuliu Hesse. „Solche Geräte sind immer wieder neu interpretierbar und deshalb länger belebbar“, meint Norwin Stuffer.

Beleuchtung nicht vorgesehen

Ein Einwand kam in Bezug auf die Beleuchtung. Im Herbst und Winter sei es nach der Arbeit in den Abendstunden früh dunkel, ohne Beleuchtung könne man die Anlage dann nicht nutzen. Doch darauf hatte Joachim Bauer vom Amt für Landschaftspflege und Grünflächen schnell eine Antwort. „Der Rat hat beschlossen, dass es in Grünanlagen keine Beleuchtung gibt, wenn der Weg nicht als Durchgang genutzt werden muss.“ So sei es auch am Hafenpark. Eine Beleuchtung werde es hier nicht geben.

Es gebe allerdings magnetische LED-Lampen, so ein anwesender Sportler, die schnell selber angebracht werden könnten. „Wenn man das ganze Jahr Sport draußen macht, wird man erfindungsreich.“

Auch das Thema Trinkbrunnen wurde angesprochen. Derzeit sei keiner für die Anlage vorgesehen. Es werden nun erst einmal Erfahrungen mit den ersten Brunnen im Stadtgebiet gesammelt. Anschließend hatten alle Teilnehmer die Gelegenheit, Punkte an die Geräteabbildungen zu kleben, die sie sich für die Anlage wünschen. Eine Tendenz war schnell zu erkennen. Auch Sophia Lammeyer klebte ihre Punkte an ihre Wunschgeräte. Sie kam zufällig vorbei und findet die Möglichkeit der Beteiligung super. „Das habe ich so noch nie gesehen, dass man mitbestimmen darf.“

Dass das Mitspracherecht wichtig sei, betont auch Fabian Metzlaff aus der Freeletics Community. „Das bisherige Angebot ist nicht bedarfsgerecht. Deswegen finde ich es gut, hier Einfluss auf die Gerätschaften nehmen zu können.“ Auch Detlev Lang von der Bürgervereinigung Deutz unterstützt die Idee. Dadurch, dass die Bürger „mit ins Boot genommen“ werden, könne ein Entwurf entstehen, der von allen Seiten mitgetragen werde.

Einfache Geräte

Gregor Timmer freut sich über die Beteiligung so vieler Kölner. Es werde deutlich, dass die Tendenz zu einer offenen und multifunktional nutzbaren Anlage gehe. „Die Sportler wollen die Anlage individuell nutzen können. Mit einfachen Geräten können dann verschiedene Sportarten gleichzeitig abgedeckt werden.“

Die Vorschläge werden nun mit in die Planung einfließen. Fest steht bislang nur, dass es zudem Geräte für Menschen mit Behinderung geben wird. Im Frühjahr will Joachim Bauer mit dem Vorhaben in die Bezirksvertretung, so dass im Sommer die ersten Geräte stehen können. Insgesamt werden sich die Kosten auf 250.000 Euro belaufen. Das Projekt ist Teil des Gesamtkonzepts „Bewegungsparcours im Kölner Grün“. Insgesamt sollen acht groß angelegte Bewegungsparcours und zehn kleinere Bewegungs-Stationen in Köln errichtet werden.

Das Bedürfnis danach werde immer größer. „Professionelle Anbieter sind sehr teuer“, sagt Joachim Bauer. Auch für das Viertel sei die Anlage sehr wichtig. Bewegung solle im Deutzer Hafen eine Rolle spielen. Ein solcher Parcours sei eine „Keimzelle“ dafür.