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„Zeichen setzen“Kölner DJs legen im Rhein-Energie-Stadion auf – jedoch ohne Publikum

Lesezeit 2 Minuten

DJ Nylo im Stadion

Köln – Das Fußballstadion ist ohne Fans wie der Club ohne Partygänger oder das Konzert ohne Musikbegeisterte: Es fehlt die Resonanz der Menge. Deswegen hat sich Veranstalter Yener Kisla (53) etwas Besonderes für Fußballfans und Clubpilger, die gerade eine Durststrecke erleben, überlegt.

Pünktlich zum Ende der Bundesligasaison strahlt der ehemalige Besitzer des Technoclubs Warehouse und Betreiber der gleichnamigen Party-Reihe, am Freitag, 3. Juli, um 19 Uhr einen zweistündigen DJ-Stream (zu finden unter www.warehouse-club.de) aus dem Rhein-Energie-Stadion aus, „um ein Zeichen zu setzen und etwas zu machen, das auffällt. Wann hat man schon ein Stadion für sich alleine?“, sagt Kisla, dem ähnliche Aktionen im BVB-Stadion mit Star-DJ Paul Van Dyck oder in der Schalke-Arena mit DJ Moguai als Vorbild dienten.

DJ Paytric und DJ Nylo legen im Rhein-Energie-Stadion auf

Hier legen auf der Plattform der Nordkurve zwei DJs aus der Kölner Clublandschaft auf: DJ Paytric und DJ Nylo. DJ Paytric ist seit 1999 Resident-DJ des Warehouse. Sein Repertoire umfasst die Musikrichtungen Disco, House und Electro, während DJ Nylo als Newcomer gilt. Der Auftritt vor leeren Rängen wird durch Luftaufnahmen des Stadions ergänzt.

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Diese wurden bereits am vergangenen Montag gemacht, es kamen vier Kameras und zwei Drohnen zum Einsatz. Der Drehtermin hatte parallel zur bundesweiten Aktion „Night of Light“ stattgefunden, bei der sich Eventorte rot angestrahlt haben, um auf die dauerhafte Krise der Veranstaltungsbranche aufmerksam zu machen. „Der DJ spielte noch, als das Stadion beleuchtet wurde. Das haben wir in den Stream eingebaut“, sagt Kisla. „Wir wollen das Projekt noch ausweiten. Das ist doch das schönste an Corona: Wir haben alle viel Zeit für solche Aktionen, bei denen wir aber nichts verdienen.“

Kisla gründete 1991 den Club Warehouse, der sich die ersten Jahre zunächst in der Wilhelm-Mauser-Straße in Bickendorf befand. Im Jahr 1996 zog der Club auf das Deutzer Werftgelände am Auenweg in eine alte Lagerhalle, die umgebaut wurde. Kisla verkaufte den Club 2005: Heute ist er als Bootshaus bekannt. Das Warehouse lebt als Partyreihe und Marke weiter. Es hat die Kölner Technoszene maßgeblich mitgeprägt.