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Rundgang durch das stille KölnWas es trotz Lockdown noch zu kaufen gibt

Lesezeit 3 Minuten
Schildergasse

Ein Bild der Pandemie: Die leere Schildergasse.

Köln – Ein paar Konstanten gibt es noch in dieser Zeit: Bei Galeria Kaufhof ist einem Fenster eine Landschaft mit Steiff-Tieren aufgebaut. Doch irgendwas stimmt nicht. „Die bewegen sich ja gar nicht wie sonst immer“, sagt ein Kind enttäuscht. Vielleicht, damit sich nicht zu viele Menschen vor dem Schaufenster sammeln, mutmaßt der Vater. Dabei ist diese Gefahr nicht groß.

Auf der Schildergasse und der Hohe Straße, wo sich sonst um diese Jahreszeit so viele Käufer tummeln, dass das Pflaster nicht mehr zu sehen ist, ist kaum etwas los. Geschenke- und Bekleidungsgeschäfte sind geschlossen. Im Apple-Store sind alle Tische leer geräumt. Und im Pop-up-Weihnachtsladen von Käthe Wohlfahrt, der kurzzeitig auf die Hohe Straße gezogen war, ist schon alles wieder in Kisten verpackt. Etwas verloren hängt die neue Weihnachtsbeleuchtung über der Fußgängerzone.

Kaffeekapseln und Süßes

Aber wenn man genau hinschaut, gibt es doch noch etwas zu kaufen. Vor allem alles, was mit Lebensmitteln zu tun hat – im weitesten Sinne. Zum Beispiel hat der feine Store für Kaffeekapseln geöffnet. Und das Geschäft mit den vielen holländischen Käselaiben. Auch der riesige Süßigkeitenladen Kingdom of Sweets, der in grellsten Bonbonfarben erstrahlt, hat die Türen weit geöffnet. Doch sind fast mehr Verkäuferinnen zu sehen als Kunden.

Leere Sraße

Bekleidungsgeschäfte sind geschlossen.

Ebenfalls öffnen darf der Englisch Shop an St. Agatha, weil er überwiegend Lebensmittel verkauft, und der benachbarte Honigladen Müngersdorff. Die Traditionshäuser Café Riese und Café Eigel – mit einem riesigen Pfefferkuchenhaus im Fenster – halten die Stellung mit Außer-Haus-Verkauf.

Lebensmittelabteilung auf

Geöffnet ist auch die Lebensmittelabteilung von Galeria Kaufhof. Die Kunden werden auf einem Pfad, der durch kleine Weihnachtsbäume gesäumt ist, direkt in das Untergeschoss geleitet – die restlichen Waren stehen zwar noch alle an ihrem gewohnten Platz, aber dürfen nicht verkauft werden. Mit bunten Luftballons macht Galeria Kaufhof auf die Öffnung aufmerksam – die Lebensmittelabteilung ist gut besucht.

Fenster für Vorbestelltes

Viele Läden haben Abholfenster für vorbestellte Ware eingerichtet. So auch die vielgescholtene Douglas-Kette, die ihre Filialen zunächst zu Drogerien umdeklariert hatte, um sie weiterhin zu öffnen – dies aber dann zurückzog. Auch die Elektronikmärkte Saturn und Mediamarkt händigen vorbestellte Ware an ihren Hinterausgängen aus.

Vor der Pandemie wurde mit Beunruhigung beobachtet, dass statt großer Marken immer mehr Drogerien in die einst so begehrten Fußgängerzonen zogen. Jetzt sind sie es, die den kleinen Kundenstrom mit aufrecht erhalten. Ebenso wie die Apotheken und die Optiker, die nicht von Shutdown betroffen sind.

Doch was auffällt: In den relativ leeren Straßen und in den Eingängen der geschlossenen Geschäfte halten sich derzeit sehr viele Obdachlose auf. Dabei sinkt für sie wegen der niedrigen Besucherfrequenz die Chance, ein paar Euro zu erbetteln.

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An der Ecke Schildergasse/Neumarkt wird derzeit ganz unweihnachtlich umgebaut. In der ehemaligen Kämpgen-Filiale eröffnet die Sneaker-Kette Snipes demnächst eine weitere Filiale und im ehemaligen Geschäft von Gerry Weber entsteht ein riesiger Burgerladen.

Vor der Mayerschen Buchhandlung, die ebenfalls ein Abholfenster eingerichtet hat, steht noch eine Weihnachtsmarktbude – fast wie ein Relikt aus einer anderen Zeit. Dort gibt es zwar keinen Glühwein mehr, aber gebrannte Mandeln und Äpfel mit roter Zuckerglasur. Auch irgendwie Lebensmittel.