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Vierjähriger wäre fast ertrunkenElfjährige für Rettungsaktion im Fühlinger See geehrt

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Die Elfjährige Sophie S. wird für ihren Einsatz nach einem Badeunfall am Fühlinger See geehrt.

Köln – Für ihr geistesgegenwärtiges Handeln, das einem Vierjährigen im Fühlinger See womöglich vor dem Ertrinken bewahrte, wird die elfjährige Sophie aus Weidenpesch nun geehrt. An diesem Donnerstag verleihen ihr der Konsumgut-Riese Beiersdorf und die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) den sogenannten „Nivea-Preis für Lebensretter“. Sophie S. bemerkte im Juli dieses Jahres beim Planschen im Fühlinger See, dass ein vierjähriger Junge Schwierigkeiten hatte, sich über Wasser zu halten. Immer wieder sei er mit dem Kopf untergetaucht, habe sich merkwürdig bewegt, erinnert sich Sophie heute. Womöglich hatte der Junge da schon das Bewusstsein verloren. „Er war eiskalt, und seine Haut fühlte sich an wie Gummi“, sagt Sophie. Gemeinsam mit ihrer Mutter leistete sie Erste Hilfe, alarmierte den Notarzt und rettete dem Jungen so vermutlich das Leben.

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Langfristige Schäden trug das Kleinkind nicht davon. Weitere Zeugen benachrichtigten in der Zwischenzeit die Eltern des Vierjährigen, die ihren Sohn im Rettungswagen ins Krankenhaus begleiteten. Was Sophie traurig stimmt ist, dass viele tatenlos zuschauten. „Es waren so viele Leute an dem See, und kein Mensch hat gemerkt, dass da gerade jemand ertrinkt“, sagt sie.

35 Jahre zuvor ertrank der Großvater im See

Es ist wohl ein zynisches Schicksal, dass der Vorfall am Nachmittag des 18. Juli 2021 passierte – und damit auf den Tag genau 35 Jahre, nachdem Sophies Großvater auf bisher ungeklärte Weise im Templiner See bei Berlin ertrank. „Das Schicksal hatte da wohl etwas gut zu machen“, sagte Sophies Urgroßvater, der Vater des damals Verunglückten. Für Sophie steht jedenfalls nicht erst seit diesem Sommer fest, dass sie noch weitere Leben retten möchte. In Zukunft hat sie vor, bei Rettungsdienst zu arbeiten.

Die Zahl der tödlichen Badeunfälle ist in Deutschland im vergangenen Jahr gesunken. 2020 ertranken mindestens 378 Menschen und damit neun Prozent weniger als im Vorjahr, berichtet die DLRG. Durch den pandemie-bedingten Ausfall von Kursen in den Bädern konnten allerdings weniger Kinder schwimmen lernen. Die Kurse werden zwar nun Stück für Stück nachgeholt. Experten aber bezweifeln, dass das reicht.