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Gewalt am EbertplatzPolizeipräsident Jacob und OB Reker beraten über Sofortmaßnahmen

Lesezeit 3 Minuten

Youssouf F. starb durch Messerstiche auf dem Ebertplatz.

Köln – Erneut ist der Ebertplatz am Wochenende Schauplatz eines blutigen Verbrechens geworden. Zwei Flaschensammler erlitten am frühen Samstagmorgen Stich- und Schnittverletzungen, Polizisten fassten die beiden mutmaßlichen Täter noch in der Nacht, sie kamen in Untersuchungshaft.

Zweites Verbrechen in einer Woche

Es ist bereits die zweite Gewalttat auf dem Platz innerhalb von sieben Tagen. Vorige Woche Samstag wurde ein 22-Jähriger erstochen. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ wollen Polizeipräsident Uwe Jacob und Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Montag über Sofortmaßnahmen beraten, um den Ebertplatz sicherer zu machen. Im Gespräch sind zum Beispiel eine bessere Beleuchtung und eine Rodung der Hochbeete, in denen die Marihuana-Dealer ihre Vorräte verstecken – Maßnahmen, die schnell umgesetzt werden könnten.

Kameras könnten schon bald kommen

Mittelfristig will die Polizei auf dem Ebertplatz Überwachungskameras installieren. Langfristig soll der Platz komplett umgebaut werden. Er soll heller und einsichtiger gestaltet werden, auch um die hohe Kriminalität einzudämmen.

Alles zum Thema Henriette Reker

Am Samstag um 1.50 Uhr waren die beiden späteren mutmaßlichen Täter – ein Marokkaner (34) und ein Algerier (29) – mit zwei türkischen Männern (35, 48) aneinander geraten. Der 48-Jährige bessert seinen Lebensunterhalt mit Flaschensammeln auf. Wie er dem „Express“ berichtete, habe er mit seinem Bekannten einen verbalen Streit zwischen den beiden Nordafrikanern und einer Gruppe Schwarzafrikaner schlichten wollen. Plötzlich habe sich die Aggression gegen ihn und seinen Freund gerichtet.

Cemil Y. wurde bei einem Angriff im Gesicht verletzt.

Einem Polizeisprecher zufolge bauten sich die zwei Tatverdächtigen „aggressiv schreiend“ vor ihren beiden Opfern auf und schlugen mit abgebrochenen Flaschenhälsen auf sie ein. Zeugen riefen die Polizei, die Angreifer flüchteten. Wenig später fassten Hundertschaftsbeamte die Männer in der U-Bahn-Zwischenebene am Friesenplatz. Der Ältere hatte 1,6 Promille Alkohol im Blut, der jüngere 0,6 Promille. Ein Richter schickte beide wegen gefährlicher Körperverletzung in Untersuchungshaft.

Beide Angreifer polizeibekannt

Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ sind die Männer bestens polizeibekannt: Der 34-Jährige besitzt einen Duldungsstatus, er soll ungefähr 40 Einträge im Polizeicomputer haben, unter anderem wegen Körperverletzung, Bedrohung, Raubes, Drogendelikten, Diebstahls, eines Sexualdelikts und exhibitionistischer Handlungen. Sein 29-jähriger Begleiter soll schon etwa 20-mal aufgefallen sein, unter anderem mit Körperverletzung, Rauschgifthandel und Diebstahl.

Gedenken an getöteten Youssouf F.

Am Sonntagmittag wirkt der Ebertplatz fast leer, nur wenige Fußgänger sind unterwegs. Mancher bleibt vor den Blumen stehen, die Freunde des 22-jährige Youssouf F. dort niedergelegt haben, des Guineers, der vor einer Woche im Streit mit einer Gruppe Nordafrikaner erstochen wurde.

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Seit längerem schwele auf dem Ebertplatz, aber auch an anderen Orten wie zum Beispiel rund um den Hauptbahnhof ein Konflikt zwischen nord- und westafrikanischen Männern, berichten Freunde des getöteten Youssof F. „Die Nordafrikaner nehmen starke Schmerztabletten und trinken Alkohol dazu“, sagt ein Insider der Szene. „Das macht sie aggressiv und unkontrollierbar.“ Bei dem Konflikt soll es nach Erkenntnissen der Polizei auch um die wachsende Konkurrenz im Marihuana-Geschäft gehen.