Im Medienzentrum sollen alle Kölner Schulen Medienkompetenz und digitales Know-how erwerben können.
KI-Workshops und digitale RoboterKöln eröffnet das größte kommunale Medienzentrum für Schulen in NRW
Es ist ein besonderer Ort, der im Güterhaus in Mülheim jetzt auch ganz offiziell seine Tore geöffnet hat. „Einer der wichtigsten Orte in Köln, an dem unsere Zukunft wesentlich mitgestaltet wird“, wie Oberbürgermeisterin Henriette Reker betonte. Im neuen Kommunalen Medienzentrum „Komez Köln“ wird Digitalisierung konkret: Lehrerinnen und Lehrer können hier – auch gemeinsam mit Ihren Schülern – digitale Medien ausprobieren und in Workshops Know-how erwerben, um die Möglichkeiten der Digitalisierung im Unterricht auszuschöpfen.
Weit über 50.000 Tablets hat die Stadt bislang für die Kölner Schülerinnen und Schüler angeschafft. Weil aber viele Geräte allein noch keinen guten digitalen Unterricht machen, gibt es das Komez: Auf 300 Quadratmetern gibt es in den Räumlichkeiten des Güterhauses vielfältige Angebote zum Ausprobieren und Erstellen verschiedenster Medien: Digitale Unterrichtsräume, Workshop-Ecken und sogar ein digitales Ton- und Film-Studio. Es ist damit das größte kommunale Medienzentrum in Nordrhein-Westfalen, das von den über 300 Schulen genutzt werden soll. Ziel der Stadt ist es, ein zusätzliches Angebot zu schaffen, wo Medienkompetenz vertieft und vermittelt wird und wo sich vor allem auch Lehrerinnen und Lehrer fortbilden können.
Workshops und Fortbildungen für Kölner Lehrkräfte
Für Schulen sei dieser Ort eine große Chance, betonte Schulministerin Dorothee Feller (CDU), die eigens zur offiziellen Eröffnung aus Düsseldorf gekommen war. Digitalkompetenz und vor allem Medienkompetenz seien gerade angesichts von Fake News und Künstlicher Intelligenz zu Schlüsselkompetenzen geworden. „Der Wandel – gerade jetzt auch angesichts von künstlicher Intelligenz – ist rasant“, sagte die Ministerin. Daher müssten Lehrkräfte, die vor 20 Jahren ihre Ausbildung gemacht hätten, unbedingt auch niedrigschwellig solche Fortbildungsangebote wahrnehmen können.
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In den drei verschiedenen digitalen Unterrichtsräumen präsentierten Kölner Schülerinnen und Schüler, welche Möglichkeiten das Komez für ihren Unterricht bietet. Die 6. Klasse der Gesamtschule Lindenthal präsentierte eine Einheit zum Thema „KI in der Kunst“ und leitete Ministerin Feller an, wie sie mit Befehlen an die KI ihr erstes Kunstwerk gestalteten konnte. „Ist doch gar nicht so schlecht geworden“, sagte die Ministerin über den Tiger vor Großstadtkulisse, der dabei rauskam.
Schülerinnen und Schüler der Förderschule „Die Gute Hand“ hatten ferngesteuerte Autos – sogenannte Dashs – programmiert und damit spielerisch nicht nur räumliches Denken trainiert. Es wurden sogar Matheaufgaben mit den programmierten Autos gelöst, die entsprechend der Aufgabe die Bälle in die richtige Lösungsbox befördern mussten.
Die Viertklässler der KGS Horststraße hatten sogenannte Ozorobots programmiert, die sie über ein Spielfeld steuern. „Die Kinder lernen einiges über Algorithmen, sie lernen aber auch, dass Medien nicht nur zum Daddeln da sind“, erläutert Lehrerin Anette Weber, die bereits regelmäßig die Angebote des Medienkompetenzzentrums nutzt. Ganz nebenbei vertieften sich die Viertklässler in die durchaus komplexe schriftliche Programmieranleitung, die sie ganz selbstständig durchdringen. So stärken sie auch die Lesekompetenz.
Die Möglichkeiten, die das Medienkompetenzzentrum bietet, stehen auf mehreren Säulen: Einerseits gibt es ein Angebot für Fachtage und Workshops für Lehrkräfte. „Dabei wird das Angebot immer wieder auf den aktuellen Stand der Technik angepasst und ständig weiterentwickelt“, erläuterte die Leiterin des Komez Köln, Sabrina Hack.
Roboter und Lego zum Ausleihen
Gleichzeitig gibt es auch die Möglichkeit, digitale Werkzeuge wie die Dash-Roboter, Lego Education, Makey Makeys oder Ozobots nicht nur kennenzulernen, sondern auch als Klassensätze für die Nutzung in der eigenen Schule auszuleihen. Eine weitere Säule besteht in Schulungen rund um das Thema Medienerziehung. Im Zentrum steht hier die kontinuierliche Ausbildung von Medienscouts. Durch das Projekt, das durch das NRW-Schulministerium gefördert wird, werden sowohl Lehrkräfte als auch Schülerinnen und Schüler qualifiziert.
Neben dem breiten Angebot ist eine weitere Besonderheit, dass die Stadt im Komez eng mit den Medienberaterinnen und -beratern der Bezirksregierung Köln zusammenarbeitet und eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet hat. Der erste Fachtag Künstliche Intelligenz sei sehr gut angekommen, sagte der Kölner Regierungspräsident Thomas Wilk, der ebenfalls zur Eröffnung gekommen war. Weitere würden folgen.