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Von Bläck Fööss bis OstermärchenHänneschen-Theater stellt Programm für 2020/2021 vor

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Puppen auf der ganz großen Bühne wird es auch in der kommenden Spielzeit geben.

Köln – Zwischen den Proben zum kommenden Ostermärchen stellte Udo Müller, Puppenspieler und stellvertretender Intendant des Hänneschen-Theaters, das Programm für die kommende Spielzeit 2020/2021 vor. Zunächst im Foyer am Eisenmarkt, dann rund drei Stunden später im Rathaus – im städtischen Kulturausschuss. In „En Fall för d’r Osterhas“ (Premiere am 21. März, 15 Uhr) geht es um die Frage, ob es den Osterhasen überhaupt gibt oder auch nicht. „Ich weiß zwar etwas anderes, aber ich glaube an den Osterhasen“, sagte Autorin und Ensemblemitglied Katja Lavassas und lachte. Der Osterhase sei halt, so Müller, „jenau wie Kölle – e Jeföhl“.

Vom Gefühl hatte sich Müller auch bei der Geschichte des neuen Abendstücks „D’r Rhing erop, d’r Rhing erav“ (Premiere: 30. August) leiten lassen. „Ich hatte vor sieben Jahren mit »Lück wie ich un do« schon mal ein Stück rund um Lieder der Bläck Fööss geschrieben. Das hatte mir damals richtig Spaß gemacht und war beim Publikum sehr gut angekommen.“ Das aktuelle Stück drehe sich vornehmlich um die Rheinschifffahrt und habe nichts mit den Fööss zu tun, aber – passend zum 50-jährigen Bestehen der Band – viel mit deren Musik. Dazu wird auch ein altes Bühnenbild wieder hervorgeholt. Das KD-Schiff „Wappen von Knollendorf“ war vor mehr als 30 Jahren mal Kulisse einer Puppensitzung. Müller: „Das Schiff steht im Lager und ist seitdem nicht mehr benutzt worden. Einmal Staub abblasen und gut ist es.“

Siegfried, Loreley und der Drache

Auch im Kinderstück (ab 20. September) kommt das Schiff dann erneut zum Einsatz. Die Geschichte zu „Klassefahrt noh’m Drachefels“ hat sich Iris Schlüter ausgedacht. Recht kindgerecht hat sie dabei auch bekannte rheinische Sagengestalten wie Siegfried, Loreley und den Drachen eingebaut. Während Schlüter schon seit Jahren als Autorin und Regisseurin fürs Hänneschen arbeitet und mit den Abläufen vor und „hinger d’r Britz“ vertraut ist, sind die Stockpuppen für Katia Franke noch Neuland.Die Hörfunk-Moderatorin, die für den Sender WDR 4 arbeitet und in der Eifel wohnt, hat erstmals ein Hänneschen-Stück geschrieben – auf hochdeutsch. „Schreiben und Geschichten erzählen bin ich ja gewohnt. Bei regelmäßigen Läufen im Wald habe ich meine Ideen ins Handy gequatscht.“

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Ins Kölsche übertragen hat es der langjährige Speimanes-Darsteller Charly Kemmerling. Im Weihnachtsmärchen „Dä Engel vum Rhing“ (ab 25. November) erinnert sie an den Winter ihres Geburtsjahres 1963, als der Rhein letztmals über die ganze Breite zugefroren war. Damals hatte sich eine Freundin von Bestemo auf Schlittschuhen zu weit aufs Eis herausgewagt, war eingebrochen und ertrunken. Knapp sechs Jahrzehnte später kehrt sie eher unfreiwillig als Engel nach Knollendorf zurück. „Man kann ein ernsthaftes Thema wie den Tod auch durchaus einfühlsam in einem Kinderstück behandeln“, sagt Franke. „Schließlich geht es den Verstorbenen doch gut – im Himmel.“

Für das Ostermärchen „En Fall för d'r Osterhas“, das bis zum 9. April (Gründonnerstag) gezeigt wird, gibt es für einige Vorstellungen noch Karten (Kinder 8,50 Euro, Erwachsene 13 Euro). Am 1. April beginnt dann der Vorverkauf für die Spielzeit 2020/21 – bis auf die Puppensitzung. Für die gibt es die begehrten Karten ab 19. September 2020, 7 Uhr.