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„Ein Ort der Inspiration“Henriette Reker besucht Ehrenfelder Zentralmoschee

Lesezeit 3 Minuten

Besucher bestaunen die Zentralmoschee in Ehrenfeld – und die Jubiläumsausstellung.

Köln – Raus aus den Hinterhöfen, rein in die Mitte der Gesellschaft. So habe sich das muslimische Leben in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt, sagt Kazim Türkmen, Vorsitzender des Ditib-Bundesverbandes. Der Ort seiner Rede, die Ehrenfelder Zentralmoschee, ist der architektonische Beweis dieser Entwicklung.

Anlass ist der 25. „Tag der offenen Moschee“, zu dem auch die Kölner Oberbürgermeisterin am Sonntag die Moschee besuchte. Für Reker sei das Gebäude „ein Ort der Inspiration“. Sie hob den Wert der Moschee und Ihrer Mitglieder für die Stadt hervor: „Sie haben mich 2015 nicht nur als Integrationsdezernentin unterstützt, Sie haben kürzlich auch zwei Impfaktionen in der Moschee durchgeführt und zu Spenden für Flutopfer aufgerufen. Das ist ein ganz wichtiges Signal, ich bedanke mich für diese Solidarität“, sagt sie den Ditib-Vertretern gegenüber. Es sei wichtig, sich auch in schwierigen Zeiten gemeinsam den gesellschaftlichen Herausforderungen zu stellen.

Der lange Weg bis zur Zentralmoschee

Die Kölner Moscheegemeinde gab Gästen unter dem Motto „Moscheen gestern und heute“ am Sonntag die Möglichkeit, in Vorträgen und in einer Ausstellung auf „60 Jahre türkisch-muslimische Einwanderungsgeschichte“ zurückzublicken. Gekommen sind 1076 Besucherinnen und Besucher, die Ditib hätte sich etwas mehr erhofft, wie ein Sprecher am Abend sagt.

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Auch OB Henriette Reker (vorn, 3.v.r.) war unter den Gästen.

„Viele Arbeitsmigranten haben damals wenig religiöse oder schulische Bildung genossen“, sagt Erol Pürlü, Sprecher des Koordinationsrates der Muslime, in seiner Rede. „Die Gebetsstätten waren wichtige Begegnungsstätten untereinander. So entstanden die ersten Hinterhofmoscheen.“ Als in den 1990er-Jahren vermehrt türkische Muslime langfristig in Deutschland blieben, seien dann Moscheen entstanden, die heute das Stadtbild prägen.

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Dass der Tag der offenen Moschee auf den 3. Oktober fällt, sei kein Zufall, betont Pürlü: „Mit diesem Datum signalisieren Moscheegemeinden, dass sie ein Teil der deutschen Einheit sind.“ Er zitierte den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, der in der vergangenen Woche sagte, der Islam sei in Deutschland zuhause. Partizipation bedeute auch, Verantwortung zu übernehmen, ergänzt Kazim Türkmen. „Muslimen tun das oft in und über Moscheen. Leider gibt es noch viele Menschen in Deutschland, die unverzichtbare Beiträge unserer Gemeinden nicht wahrnehmen“, sagt er.

Henriette Reker: „Ein Tag der gelebten Freundschaft“

Misstrauen, das es muslimischen Gruppen gegenüber auch in Köln gibt, „begegnen Muslimen nicht nur am Tag der offenen Tür mit einer offenen und gastfreundlichen Moscheegemeinde“, verspricht Türkmen. Henriette Reker sagt: „Wer unsere Vielfalt infrage stellt, stellt die Kölner Identität infrage.“ Für die allermeisten Menschen in der Stadt sei es ein Stück selbstverständlicher geworden, dass Menschen muslimischen Glaubens Teil der deutschen Gesellschaft sind, so Reker.

Dass die Kölner Oberbürgermeisterin am Sonntag vor Ort war, habe die muslimische Gemeinde geehrt, sagte Erol Pürlü. Reker nahm auch am zeremoniellen Teil des Vormittags teil, saß neben den beiden Rednern auf dem Boden, als Verse aus dem Koran gesungen und übersetzt wurden. Für sie sei „der Tag der offenen Moschee ein Tag der gelebten Freundschaft.“