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Kölner OB vor OrtWas muss am Ebertplatz noch besser werden, Frau Reker?

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Was läuft schief an den zentralen Orten der Stadt? Wir haben Henriette Reker am Ebertplatz getroffen.

Köln – Der Ebertplatz gehörte lange zu den heruntergekommensten Plätzen in Köln. Nach einem tödlichen Streit unter Drogendealern begann die Stadt, den Platz durch bessere Pflege und kleinere Umbauten zu attraktivieren. Immerhin, zumindest im Sommer funktioniert das einigermaßen. Doch insgesamt sind die Kölner Plätze nicht gerade Wohlfühlorte.

In den letzten Jahren ist hier einiges passiert. Warum gerade hier?

Henriette Reker: Es gab zum einen das Tötungdelikt. Insgesamt aber wirkte der Platz, als sei er aufgegeben worden. Und es gab die Drogenprobleme. Die gibt es teilweise immer noch, aber inzwischen gibt es auch Streetworker, regelmäßige Streifen durch die Polizei und das Ordnungsamt. Es ist ja auch wichtig, dass sich die Besucher wieder sicher fühlen.

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Sie sind also zufrieden mit dem Ergebnis?

Tagsüber ja. Abends muss es noch besser werden.

Was wollen Sie noch ändern?

Das ist ja ein Prozess. Wir machen Kunstaktionen, wir bekommen viel Unterstützung von den Anliegern. Und dann steht ja beizeiten auch die komplette Umgestaltung des Ebertplatzes an.

Auf dem Neumarkt gehören Dealer und Drogenabhängige seit vielen Jahren zum gewohnten Bild. Warum kriegt man das dort nicht in den Griff?

Wir versuchen ja, den Neumarkt genauso zu beleben wie den Ebertplatz. Der einstige Brunnen kommt zurück, insgesamt muss der Platz mehr Lebensqualität erhalten.

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Ein ständiger Wochenmarkt etwa wäre ideal, um den Platz zu beleben. Ganz wichtig ist aber auch der Drogenkonsumraum, den wir jetzt in der Nähe einrichten.

Wie stellen Sie sich denn einen wirklich schönen Platz vor? Gibt es den überhaupt in Köln? Oder muss man den anderswo suchen?

Es gibt schon schöne Plätze in Köln, etwa den Platz an der Minoritenkirche. Und auch der Ebertplatz hat ja durchaus Qualitäten. Er ist jedenfalls einer der wenigen großstädtischen Plätze in Köln. Den Alter Markt auf den ich von meinem Büro blicke, mag ich natürlich ganz besonders.

Zu den schlimmsten Plätzen zählt der Barbarossaplatz. Muss man damit leben? Oder kann man auch diese Herausforderung mal anpacken?

Das muss man sogar. Auch wenn solche Prozesse ja unglaublich lange dauern: Man muss sie anpacken, man muss planen, man muss den Verkehr neu sortieren. Wenn man immer nur sagt, dass derjenige, der das plant, auch die Fertigstellung erleben muss, dann wird das nichts. So funktionieren Städte nicht. Eigentlich setzt man immer nur das um, was die Vorgänger geplant haben.

Können Sie sich tatsächlich vorstellen, dass solche Plätze wirklich einmal grüne Oasen in der Großstadt sind?

Beim Barbarossaplatz sicher noch nicht. Aber hier – warum nicht? Sehen Sie sich doch mal um, hier fährt doch schon jetzt kein Auto mehr. Das Grün ist gepflegt, an den Bäumen stehen Schilder mit den Bezeichnungen, es ist schon eine ganze Menge Lebensqualität dazu gekommen.

Aber dazu bräuchte es auch mehr Bewusstsein der Bewohner für die Sauberkeit in der Stadt.

An manchen Stellen sieht es wirklich nicht gut aus. Aber die Menschen sind eben auch rücksichtsloser geworden. Manche lassen den Müll einfach da fallen, wo sie gerade stehen.

Was können Sie denn dafür tun, damit die Stadt nicht weiter verlottert?

Ich bin der festen Überzeugung, dass wir es nicht einfach so lassen können. Deswegen setzen wir immer mehr Mitarbeiter und mehr Geld ein bei der AWB. Wir müssen es eben so gepflegt wie möglich halten, damit es nicht noch schlimmer wird. Sie müssen aber auch sehen: Nach Köln kommen eben extrem viele Menschen. Allein durch den Bahnhof laufen täglich 300.000 Menschen. Das ist eine mittlere Großstadt. Und das hinterlässt eben Spuren. Trotzdem will ich bis 2025 insgesamt mehr Aufenthaltsqualität auf den Plätzen haben.