Köln – Wird es früher dunkel, ist es draußen auch länger hell – denn dann setzt sich die Stadt ins rechte Licht. Ob Dom, Rathaus oder die Rheinbrücken – ausgetüftelte Lichtinstallationen können Gebäude oder Plätze so illuminieren, dass sie wie Skulpturen erscheinen und als beeindruckende Nachterscheinung inszeniert werden.
Am Mittwochabend tauchten die Rhein-Energie, der Verein Leuchtendes Köln und die Firma Trilux zum ersten Mal das rund 113 Meter lange Stück der mittelalterlichen Stadtmauer am Hansaring in ein neues Licht. Die Installation verdankt sich der Initiative des Vereins „Leuchtendes Köln“, der das Projekt auch finanziell unterstützt. Es ist Teil des „Lichtmasterplans Köln“. Danach soll die mittelalterliche Befestigung in einer einheitlichen Lichtfarbe und Anstrahlungsart illuminiert werden.
Die Beleuchtung ist nachhaltig
Im Stadtgebiet soll eine nachhaltige Beleuchtung auch dabei helfen, Geld und CO2 einzusparen, erklärte Patric Stieler, Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement. Von den rund 85.000 Straßenleuchten im Kölner Stadtgebiet seien bereits mehr als 15.000 auf energiesparende und langlebigere LED-Technik umgerüstet worden, so Uta Synder, Leiterin Bau / Instandhaltung bei der RheinEnergie. Bis zum Jahr 2035 soll die öffentliche Beleuchtung in Köln vollkommen auf LED-Technik umgerüstet sein. „Damit werden wir jährlich 5.000 Tonnen CO2 einsparen.“
Als eine Anerkennung bisheriger Bemühungen sieht Patric Stieler auch die Tatsache, dass sich so viele Fachleute der Innen- und Außenbeleuchtung für die Kölner Stadtillumination interessieren. Zum ersten Mal wurden die "Kölner Lichterlebnistage" veranstaltet. Rund 500 Fachleute der Lichtbranche nahmen daran teil, so Gerd Kleiker von der Lichttechnischen Gesellschaft. An drei Tagen und Nächten wurde ihnen auf Workshops und Exkursionen gezeigt, welche innovativen Lichtkonzepte es in der Innen- und Außenbeleuchtung gibt. So stellten die „Lichterlebnisnächte“ Lichtinstallationen zum Beispiel im Fernwärmetunnel oder im Wasserwerk Severin vor, am Rhein-Energie-Stadion oder auf Lichtführungen durch die Innenstadt. Gezeigt wurde, wie Architektur und Raum durch Licht - Weiß, Warmweiß oder Gelb – wirkungsvoll inszeniert werden und so für Stimmungswechsel im Nachtleben der Stadt sorgen. "Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz", erklärte Kleiker am Donnerstag.
Auch Tunnel und Unterführungen sollen attraktiver werden
Objekte der Lichtinszenierung sind längst Dom, Rathaus und das Rheinpanorama mit den Brücken, die romanischen Kirchen und die Relikte der mittelalterlichen Stadtmauer, der Köln-Turm im Mediapark oder die in türkisfarbenes Licht getauchten Bahnunterführungen. So wurde am Donnerstagabend auch die Lichtpassage in der Bahnunterführung am Bahnhof Nippes zwischen Escher Straße und Hartwichstraße eingeweiht. Hier steigen täglich rund 7600 Personen zwischen den S-Bahnen der DB und den Bussen der KVB um. Mit diesem Konzept der türkisfarbenen Beleuchtung sollen Tunnel und Unterführungen attraktiver werden.
Ob an der neuen Unternehmenszentrale der Zurich-Versicherung in Köln-Deutz oder im Zentrum von Chorweiler – Liverpooler Platz, Pariser Platz und Lyoner Passage – Lichtinszenierungen sollen nachts auch ein Gefühl von Sicherheit vermitteln.