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„Das ist eine Zumutung“Zweiter KVB-Streik in zwei Wochen – Was Reisende sagen

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Streikversammlung auf der Scheidweilerstraße in Köln.

Streikversammlung auf der Scheidweilerstraße in Köln.

Die Streiks der KVB, der Bahn und an Flughäfen machen die Kundinnen und Kunden mürbe und lassen ihr Verständnis schwinden.

Seit 3 Uhr am Donnerstagmorgen (15. Februar) fahren in Köln und Bonn keine Stadtbahnen mehr, nur vereinzelt sind noch Busse der KVB im Einsatz. Mit dem eintägigen Warnstreik kämpfen die Beschäftigten für bessere Arbeitsbedingungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Die Gewerkschaft Verdi hatte zum zweiten Streik in nicht mal zwei Wochen aufgerufen, nachdem Tarifverhandlungen mit den Betreibern des ÖPNV ergebnislos geblieben waren. Gefordert werden unter anderem bessere Entlastungsmöglichkeiten für Beschäftigte und eine verkürzte Wochenarbeitszeit.

Was sagen Reisende zu den Streiks?

KVB, Deutsche Bahn, diverse Flughäfen – wie beurteilen Reisende, dass es derzeit regelmäßig zu Streiks kommt? Wir haben an der Haltestelle Dom/Hauptbahnhof mit einigen Reisenden gesprochen:

KVB-Kundin Renate Kamplade.

KVB-Kundin Renate Kamplade.

„Egal welches Verkehrsunternehmen, irgendjemand streikt immer. Ich habe dafür kein Verständnis mehr, das ist eine Zumutung. Ich will meine Rente genießen und Ausflüge mit meinen Freunden planen. Aktuell ist das praktisch nicht möglich“, sagt Bahn- und KVB-Kundin Renate Kamplade.

Alicia Schmitz und Alina Rau sind Studentinnen aus Köln und müssen heute dringend an die Universität. „Wir haben Prüfung, die wird auch nicht für einen Streik verschoben. Daher mussten wir uns ein Taxi nehmen, das wird uns keiner von der KVB bezahlen. Die 200 Euro für das verpflichtende Semesterticket, sollte man eigentlich zurückerstattet bekommen“, sagen sie.

Rosana Saracino.

Rosana Saracino.

Auch Rosana Saracino drückt ihren Unmut aus: „Es ist einfach viel zu oft. Wir sind immer die Leidtragenden, wie soll ich denn zur Arbeit kommen? Es muss einfach besser verhandelt werden. Wenn ich Probleme mit meinem Chef habe, dann spreche ich doch auch erst mal mit ihm“, klagt Rosana Saracino.

Fatih Yorganci am Hauptbahnhof.

Fatih Yorganci am Hauptbahnhof.

Fatih Yorganci ist zwiegespalten:. „Ich habe gemischte Gefühle, was den Streik angeht. Einerseits habe ich Verständnis für die KVB-Fahrer. Diese Menschen wollen nur ihre Familien ernähren und brauchen einen ordentlichen Lohn. Andererseits halte ich von dem ständigen Streiken nichts“, sagt er.