Seit 3 Uhr läuft der Warnstreik der KVB in Köln. Fast alle Stadtbahnen und Busse fallen aus, am Abend wird ein Verkehrschaos erwartet.
Stadtbahnen stehen stillKVB-Warnstreik in Köln begonnen - lange Staus im Berufsverkehr
Der Warnstreik der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) hat begonnen. Seit 3 Uhr am Donnerstagmorgen (15. Februar) fahren in Köln und Bonn keine Stadtbahnen mehr, nur vereinzelt sind noch Busse der KVB im Einsatz. Mit dem eintägigen Warnstreik kämpfen die Beschäftigten für bessere Arbeitsbedingungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).
Die Gewerkschaft Verdi hat in allen 16 Bundesländer zum Warnstreik aufgerufen, an der neben den KVB auch zahlreiche weitere Verkehrsbetriebe in Nordrhein-Westfalen teilnehmen. Es werden starke Verkehrsbeeinträchtigungen erwartet, auf den Kölner Hauptstraßen und den Autobahnen wird mehr Verkehr als üblich gerechnet.
Köln: KVB-Warnstreik hat begonnen – alle Stadtbahnen in Köln fallen bis Freitag aus
Viele Kölner Hauptverkehrsstraßen, darunter die Aachener Straße, waren am Donnerstagmorgen zeitweise dicht. Es kam vielerorts zu Stau und stockendem Verkehr, vor allem an den Autobahnauf- und abfahrten der A3, A4 und A57. Auf den Autobahnen bildeten sich mehrere Kilometer Stau.
Betroffen sind neben allen Kölner Stadtbahnlinien auch die Linien 16 und 18, die gemeinsam mit den Stadtwerken Bonn (SWB) betrieben werden. Einzig ein paar durch Subunternehmen betriebene Busse sind am Donnerstag im Einsatz, die KVB will auf ihrer Website über den Streik-Fahrplan im Busverkehr informieren.
Reisende werden gebeten, vorab ihre Verbindungen zu prüfen und im Kölner Stadtgebiet auf andere Verkehrsmittel wie beispielsweise Leihräder umzusteigen. Auch die Kundencenter und Verkaufsstellen der KVB, sowie der On-Demand-Dienst Isi, sind vom Warnstreik betroffen. Sie bleiben bis zum Freitag geschlossen.
KVB-Warnstreik: Verdi fordert bessere Arbeitsbedingungen im ÖPNV – Druck auf Verkehrsbetriebe
Die Gewerkschaft Verdi hatte zum zweiten Streik in nicht mal zwei Wochen aufgerufen, nachdem Tarifverhandlungen mit den Betreibern des ÖPNV ergebnislos geblieben waren. Gefordert werden unter anderem bessere Entlastungsmöglichkeiten für Beschäftigte und eine verkürzte Wochenarbeitszeit.
Für Schicht- und Nachtarbeit soll es zudem zusätzliche Entlastungsmöglichkeiten geben. Teil des Forderungspakets ist auch ein höherer Urlaubsanspruch. „Es muss dringend etwas geschehen, damit die Beschäftigten entlastet werden“, erklärte der stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christian Behle in der Ankündigung zum Warnstreik.
KVB-Streik in Köln: Verkehrschaos befürchtet – erster Warnstreik verursacht lange Staus
In Köln droht vor allem in den Abendstunden ein Verkehrschaos. Zusätzlich zum Feierabendverkehr gibt der Rapper Luciano ein Konzert in der Lanxess-Arena. Die Betreiber der Arena empfehlen, mit alternativen Bahnangeboten oder mit dem Fahrrad anzureisen, um erhebliche Verzögerungen zu vermeiden.
Die KVB hatten bereits am ersten Warnstreik am Freitag vor rund zwei Wochen (2. Februar) teilgenommen. Durch die zusätzliche Sperrung der Leverkusener Rheinbrücke kam es in Teilen Kölns zu einem erheblichen Verkehrschaos, auf mehreren Hauptstraßen bildeten sich im Berufsverkehr teils kilometerlange Staus. (shh)