Mit ihrer neuen Werbekampagne tut sich die KVB angesichts des hohen Krankenstands und der miesen Betriebsqualität wirklich keinen Gefallen. Ein Kommentar.
Neue Werbung in der U-Bahn„Macht sich die KVB jetzt schon über den hohen Krankenstand lustig?“
Liebe Kölner Verkehrs-Betriebe. Dieser junge Mann schaut mich jetzt schon seit ein paar Tagen an, während ich im U-Bahnschacht mal wieder vergeblich auf die Bahn warte.
Ich mache mir Sorgen um ihn! Wer ist er? Was hat er für ein Schicksal? Er verzieht sein Gesicht, hält die Hand an seine Wange. Ist er krank? Hat er vielleicht Zahnschmerzen, ist dental nicht gut drauf? Gibt es die KVB jetzt schon auf Krankenschein? Immerhin scheint er großen Wert auf Pünktlichkeit zu legen. Wer geht schon mit seiner Armbanduhr ins Bett? Wer trägt heutzutage überhaupt noch Armbanduhr?
KVB: Ist er das neue Gesicht der Kölner Verpenner-Betriebe?
Macht sich die KVB jetzt schon auf ihren Plakaten über den hohen Krankenstand ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen lustig? Oder will sie bloß um Verständnis werben? Schaut mich doch an! So kann ich unmöglich zum Fahrdienst erscheinen.
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Ist er vielleicht der Fahrer, der den KVB-Arbeitsdirektor eigentlich längst hätte mit dem Dienstwagen abholen müssen, damit der wenigstens einmal pünktlich ins Büro oder zur nächsten Jubilar-Ehrung kommt?
Oder ist er bloß das neue Gesicht der Kölner Verpenner-Betriebe, der frühmorgens einen Clown gefrühstückt und sich anschließend mit Bauchschmerzen wieder ins Bett gelegt hat. In dem Glauben, wir fänden es superlustig, uns diesen Spaßvogel anzugucken, während wir eine KVB-Minute nach der anderen auf dem Bahnsteig verplempern.
Nein. Diese Werbung hat den Charme eines Mitropa-Schlafwagens aus den Siebzigern, als es bei der KVB noch Schaffner gab, die einen morgens beim Einstieg erstmal mit offenem Mund so angähnten, dass man jedes Krokant-Zähnchen würdigen konnte.
Wenn das der „Herzschlag der Stadt“ sein soll, na dann gute Nacht!