Köln – Zuwachs für die Kölner Musikszene. Das Akustik-Ensemble Âmago widmet sich der kölschen Musik aus einem besonderen Blickwinkel. Das Quintett verbindet südamerikanische Klänge mit kölschen Texten.
Der Begriff Âmago ist Portugiesisch und bedeutet so viel wie „Herzstück“ oder „Kern einer Sache“. Für Alfonso Garrido, Jürgen Haufer, Lisa Kühnemann, Michael Romm und Julia Zipprick ist dies eine Liebesheirat zwischen anspruchsvollen Arrangements kölscher Klassiker und eigenen Kompositionen mit Texten in kölscher Sprache.
Das Ensemble startete 2015 in einer etwas anderer Besetzung mit portugiesisch-spanischen Liedern. Der kölsche Funke sprang in einer Südstadtkneipe auf Âmago über. Bei einer Wiedersehensparty für einen Freund, der von Köln nach Berlin gezogen war, wurde mit Menschen aus aller Herren Länder gefeiert und unter anderem das Lied „Ich han ’nen Deckel“ von den Bläck Fööss gesungen. „Das war der Wahnsinn. Dieser Titel hat über Sprach- und Ländergrenzen hinweg alle vereint. Das gab uns den entscheidenden Kick. Warum nicht kölsche Texte zu internationalen, zum Beispiel südamerikanischen Klängen arrangieren?“, sagt Romm.
Keine musikalischen Newcomer
Das Quintett hat ein klares Ziel. „Wir möchten die Perlen der kölschen Liedkunst heben und vertonen. Wir können uns sehr gut vorstellen, dass es für diese Art von Musik auch einen Platz in der Karnevalsszene gibt“, ergänzt Haufer.
Musikalische Newcomer sind die zwei Frauen und drei Männer von Âmago nicht. Das Ensemble besticht durch vierstimmigen Gesang und exzellente Instrumentierung. Die Fünf im Alter zwischen 33 und 54 Jahren sind Berufsmusiker mit Musikstudien verschiedener Fachrichtungen – mit Ausnahme von Romm.
Der ist Facharzt für innere Medizin mit einer internistischen Hausarztpraxis in Nippes. Ein Blick in seine Vita zeigt, dass sich dem Kölner, der seit seinem siebten Lebensjahr Cello spielt, nach dem Abitur zwei Optionen boten: Medizin- oder Musikstudium.
Beide Leidenschaften verbinden
Romm entschied sich für einen Weg, der seine beiden Leidenschaften verband. Er studierte Medizin und blieb parallel der Musik treu. Im Ensemble spielt er Cello und singt. Haufer ist Sänger und Gitarrist. Er ist außerdem unter anderem Dozent für Chorleitung und Arrangement an der Universität zu Köln sowie Coach verschiedener Vokalensembles.
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Kühnemann studierte in Bogota klassischen Gesang und Klavier sowie in Köln Pop- und Jazzgesang. Die Sängerin arbeitet auch als Gesangpädagogin und Komponistin. Zipprick ist ebenfalls Pop- und Jazzsängerin und ist unter anderem Gesangdozentin an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt.
Gleichnamige CD vor Kurzem erschienen
Garrido absolvierte ein Percussion-Studium für lateinamerikanische Musik am Konservatorium in Rotterdam. Er ist Dozent für Latein-Percussion, Rhythmik und Band-Coaching an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln.
Bislang trägt das Ensemble seine kölsche Seele vor allem bei Live-Auftritten nach außen. Einen ersten Höreindruck bietet die jüngst erschienene CD „Âmago“. Neben Aufnahmen wie „Rolling In The Deep“ und „Flor de lis“ hat es das Fööss-Cover „Ich han ’nen Deckel“ auf die Scheibe geschafft. Natürlich als Titel Nummer 11.
www.amagomusik.de