Köln – Für eine Gewalttat in einem Hotel in der Kölner Innenstadt muss sich seit Mittwoch ein 25-Jähriger vor dem Landgericht verantworten. Der Angeklagte hat beim Prozessauftakt zugegeben, seine Lebensgefährtin schwer misshandelt zu haben. „Du wirst hier in diesem Zimmer sterben“, soll er zu der 52-Jährigen gesagt und diese bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt haben.
Kölner Angeklagter war mit Tochter des Opfers zusammen
In einer psychiatrischen Klinik in Essen hatte sich das ungleiche Paar kennen gelernt. Er habe sich dort zum Drogenentzug, sie zur Behandlung von Depressionen aufgehalten. Man sei sich gleich sympathisch gewesen, ein Vertrauensverhältnis habe sich entwickelt. Er habe sie als Art Ersatzmutter gesehen, nachdem er zu seiner Mutter zu der Zeit keinen Kontakt gehabt habe.
Zunächst sei er mit der Tochter des späteren Opfers zusammen gewesen, die den Angeklagten bereits wegen Körperverletzung angezeigt hatte. Das schreckte deren Mutter aber nicht ab, ihrerseits eine Liebesbeziehung zu dem fast 30 Jahre jüngeren Mann einzugehen. „Die Beziehung war turbulent“, beschrieb es der Angeklagte, man habe sich extrem geliebt oder extrem gezofft.
Packung Weißwein beim Discounter gekauft
Zuletzt, im Oktober 2020, habe man eine gemeinsame Wohnung in Köln gesucht und sich zunächst in einem Hotel in der Innenstadt einquartiert. Am Tattag habe er sich schlecht gefühlt, generell sei er zu der Zeit „dauermüde“ gewesen. Ihm sei das Marihuana ausgegangen, er habe aber noch ein paar Euro gehabt, um beim Discounter eine Packung Weißwein zu kaufen.
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Den Wein habe er auf einer Bank in der Nähe des Rudolfplatzes ausgetrunken, sei dann wieder zurück ins Hotel, seine Lebensgefährtin sei zu dem Zeitpunkt nicht da gewesen. Per WhatsApp soll der Mann hier bereits die ersten Todesdrohungen gegen seine Lebensgefährtin ausgestoßen, ihr gleichzeitig aber signalisiert haben, sich bereits nicht mehr in Köln zu befinden.
Frau in Hotel bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt
Die 52-Jährige wog sich in Sicherheit, als sie am Nachmittag ihre restlichen Sachen aus dem Hotelzimmer holen wollte. Als sie die Tür öffnete, habe der Angeklagte der Frau unvermittelt ins Gesicht geschlagen, so die Staatsanwältin. „Du hast noch 15 Minuten zu leben“, habe der Mann gesagt und sein Opfer aufs Bett geworfen, denn dort „ist es bequemer zu sterben.“
Der Angeklagte habe die Frau gewürgt, sie aber gehen lassen, nachdem sie wieder zu Bewusstsein gekommen sei. An der Rezeption wurde die Polizei verständigt, es kam zur Festnahme. Der Angeklagte legte ein Geständnis ab. Er befindet sich in Haft, sei dort clean geworden und fühle sich inzwischen besser. Dem Vorbestraften drohen nun noch weitere Jahre Gefängnis.