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„Sie spiegeln die Seele unserer Stadt“Oberbürgermeisterin Reker empfängt Männer-Gesang-Verein

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Im Bild v.l.n.r. Bernhard Steiner, Henriette Reker, Gerd-Kurt Schwieren und Jürgen Nimptsch. Die Männer tragen sich ins Goldene Buch der Stadt ein.

Empfang für den Männer-Gesang-Verein 'Cäcilia Wolkenburg' zum 150-jährigen Bestehen im Rathaus. Im Bild v.l.n.r. Bernhard Steiner, Henriette Reker, Gerd-Kurt Schwieren und Jürgen Nimptsch.

Reker empfängt den Verein zum 150-jährigen Bestehen und lässt ihn sich in das Goldene Buch der Stadt eintragen.

bucJede Aufführung des Divertissementchen, die Oberbürgermeisterin Henriette Reker jährlich besuchte, war begleitet von „Beifallsstürmen, die durch den Saal tanzen und Zuschauern, die von Emotion und Begeisterung hin- und hergerissen sind“. Dann wisse man, dass man beim „Zillche“ zu Gast ist, denn Männer, die ohne schauspielerische Ausbildung so viel Leidenschaft auf die Bühne bringen, finde man nur am Rhein. So tat sich Reker am Donnerstagabend nicht schwer, ihre Begeisterung für die Leistung der Bühnenspielgemeinschaft Cäcilia Wolkenburg des Kölner Männer-Gesang-Vereins (KMGV) zu zeigen. „Manchmal war ich sogar gleich zwei Mal da“, schwärmte die Oberbürgermeisterin. Zum 150-jährigen Jubiläum konnte sich der KMGV ins Goldene Buch der Stadt eintragen.

Männer-Gesang-Verein: Ein bedeutendes Stück Kultur

Seit 1874 verzaubert das kölsche Musical am Rhein seine Besucher. Mit jeder neuen Karnevalsession schafft es ein anderes Stück auf die Kult-Bühne der Stadt. Vorsteher des Männer-Gesang-Vereins Gerd-Kurt Schwieren blickte beim Empfang zu Ehren der Cäcilia Wolkenburg mit Stolz auf dessen Geschichte zurück.

„Wir haben ganz sicher nicht nur einfache Zeiten erlebt. Nach den Zeiten des Nationalsozialismus, in denen wir gar nicht spielen konnten, standen wir schließlich ohne alles da. Es fehlte von Kostümen bis zu Technikern an allem”, nahm Schwieren die im Rathaus geladenen Gäste mit auf die emotionale und herausfordernde Reise des Musicals. „Es war die Leidenschaft, die uns auch über die schrecklichen Jahre gerettet und zu dem gemacht hat, was wir heute immer noch sind. Und dass dieses Herzblut heute Abend die Ehre der Stadt erhält, berührt uns ganz ganz tief.“

Henriette Reker ging in ihrer anerkennenden Ansprache, in der sie nicht nur für sich, sondern für die vielen Besucher der vergangenen Jahre sprach, über Lob und Wertschätzung hinaus. „Ich drücke Ihnen hier und heute wirklich meine große Liebe aus. Et es joot, dass es Sie gibt, liebe Männer, die auch als Damen ein ganz wundervolles Bild abgeben.”

Wilde Zeitreise im „Broadway am Rhein“

Tatsächlich werden seit Beginn der Auftritte von Cäcilia Wolkenburg alle Rollen, auch die weiblichen, von Männern gespielt. Im Jubiläumsstück „Zillche en Jefahr” gab es in diesem Jahr allerdings eine Besonderheit. Erstmals verliebten sich zwei männliche Rollen ineinander und mussten im Laufe der Aufführung für ihre Liebe kämpfen.

Gerd-Kurt Schwieren beendete seine Rede zum Dank an den Empfang des Rathauses mit einer optimistischen Zukunftsperspektive: „Es wird auch in den nächsten 150 Jahren so mit uns weitergehen, davon bin ich überzeugt. Dann müssen Sie uns vielleicht nur ein bisschen beim Aufstehen helfen.”