Köln – Es gibt noch reichlich Probleme außerhalb der Corona-Krise. Und so engagieren sich einige Dutzend Kölner Musiker, Schauspieler und andere Prominente in einem offenen Brief und einer Video-Botschaft an Oberbürgermeisterin Henriette Reker für die Aufnahme von Geflüchteten aus dem Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos. Dort teilen sich derzeit 167 Menschen eine Toilette, 242 eine Dusche und 3000 einen Wasserhahn.
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Auch wenn sich Köln gerade wegen des Coronavirus im Ausnahmezustand befindet, was eine große Prüfung für unsere Gesellschaft sei, habe man zeitgleich aber auch die Chance, nicht nur von Solidarität zu reden, sondern sie auch zu leben. „Köln war für uns immer ein sicherer Hafen. Köln kann und sollte ein sicherer Hafen für Geflüchtete sein. Wir wollen gemeinsam für Solidarität einstehen“, heißt es in der Botschaft an die Oberbürgermeisterin. Je nach Bekanntheitsgrad und Vertrautheit wird diese mal mit „Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin“, mal mit „Liebe Henriette“ oder auch mit „Leev Henriette“ angesprochen.
Künstler beziehen Position für weitere Aufnahme von Geflüchteten
„Die Anfrage kam am Sonntag von Malte Huck, Bassisten von AnnenMayKantereit. Da brauchte ich nicht lange zu überlegen und war gleich bei deren Aktion dabei “, sagte Peter Brings. „Mit Wolfgang Niedecken zähle ich bei dem aus der Aktion entstanden Video, das bereits auf Instagram veröffentlicht wurde, nun zu den Gesichtsältesten. Aber ich finde es ganz toll, dass sich auch die jungen Bands der Stadt positionieren und engagieren.“
Beginnend mit Henning May, dem Sänger von AnnenMaykantereit, beziehen auf dem Video noch reichlich weitere Künstler Position für eine weitere Aufnahme von Geflüchteten. So Comedian Luke Mockridge und Rapper Eko Fresh, Basti Campmann von Kasalla und Oliver Niesen von Cat Ballou, die Schauspielerinnen Irene Schwarz und Pia Tillmann, die Fußballerinnen Eunice Beckmann und Rachel Rinast, die Moderatoren Mona Ameziane, Tilmann Köllner und Simon Beeck, Satirikerin Hazel Brugger, Autor Tommi Schmitt und andere.
OB Henriette Reker reagiert auf Appell
Diese alle rufen nun dazu auf, das Video mit dem Hashtag „#leavenoonebehind“ (auf Deutsch: „Lass niemanden zurück“) zu teilen, sowie entsprechende Briefe und E-Mails an Reker zu schreiben.
Und die hat prompt über Twitter auf das Video reagiert: „Es ist gut und richtig, dass ihr Druck macht und ich teile euer Anliegen“, so Reker. Das Problem schiebt sie allerdings an die NRW-Minister Joachim Stamp, Bundesinnenminister Horst Seehofer und EU-Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen weiter. „Die müssen eine Lösung finden. Wir sind bereit.“