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Corona verhinderte NormalitätSo lief das Summerjam-Festival in der Sparversion

Lesezeit 2 Minuten
SummerjamErsatzkonzert1

Karl-Heinz Brozi (hier mit Sohn Marius) holte das Summerjam-Festival vor 25 Jahren nach Köln

  1. Das Summerjam-Festival ist bei Reggae-Fans auf der ganzen Welt bekannt. Normalerweise strömen jedes Jahr 30.000 Besucher an den Fühlinger See.
  2. Die Corona-Pandemie verhinderte in diesem Jahr allerdings eine herkömmliche Durchführung des Festivals. Dennoch wollten die Veranstalter den Fans etwas bieten.
  3. Wie das Summerjam-Festival in der Sparverison ablief und wer im kommenden Jahr wieder dabei ist.

Köln – „Verdienen können wir mit dieser Mini-Summerjam-Veranstaltung natürlich nichts. Aber wir wollen den Künstlern und den Reggae-Fans zeigen, dass wir noch da sind und weitermachen“, ist sich Karl-Heinz Brozi, der Geschäftsführer der Fühlinger See GmbH, mit seinem Sohn und Mitorganisator Marius Brozi einig. Schließlich hätte das Summerjam an diesem Wochenende ein Doppeljubiläum gehabt.

Das Festival besteht seit 35 Jahren und ist seit 25 Jahren in Köln. Dann kam die Corona-Pandemie und das Reggae-Festival musste abgesagt und die Jubiläen ins nächste Jahr verschoben werden. Doch ganz wollten Macher und Fans nicht auf die liebgewordenen Rhythmen verzichten. „Wir konnten nicht einfach an diesem Wochenende nichts machen“, sagte die langjährige Festival-Sprecherin Jutta Hackland. „Es ist uns schließlich ein Anliegen, auch die Künstler, mit denen wie teils schon lange zusammen arbeiten, in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen.“

Summerjam: 300 Fans am Rheinauhafen

Doch anstatt mit jeweils 30.000 Besuchen an drei Tagen am Fühlinger See zu feiern, begnügte man sich nun mit einer erheblich abgespeckten Variante – mit 300 Fans und gut drei Stunden Musik auf dem Sommerkino-Gelände am Rheinauhafen. Die entsprechend der gegenwärtigen Bestimmungen personalisierten Karten hierfür waren zuvor für je fünf Euro in den sozialen Medien verkauft worden.

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Reggae-Feeling am Hafen mit der Kölner Band Memoria 

Hackland: „Wir wollten die Tickets, für die es dann auch noch zwei Getränke-Bons gab, nicht verschenken, um sicher zu sein, dass die Leute auch kommen.“ Um eine möglichen größeren Andrang von Reggae-Fans zu verhindern, wurde der genau Ort des Konzerts erst wenige Stunden vor Beginn bekannt gegeben. Ein möglicher Erlös der Veranstaltung soll an die beiden Hilfsorganisationen „Help Jamaica“ und „Viva con Agua“ gespendet werden. Brozi: „Die unterstützen wir aus dem Festival heraus auch schon seit Jahren.“

Memoria und Martin Jondo unter den Musikern

Für die Musik sorgte die schon Summerjam-erprobte Kölner Band Memoria sowie Martin Jondo, der eigens aus Berlin angereist war, Newcomer Horst Wegener aus Wuppertal und andere. Als Moderator des Mini-Festivals war genau wie sonst am Fühlinger See Andrew Murphy im Einsatz.

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Und wie an den dortigen Festivaltagen griff er auch im Rheinauhafen zum Finale zur Gitarre und stimmte den „Redemption Song“-Klassiker von Bob Marley an. Da verdrückte so mancher Fan einige Tränen. Aber es geht ja im nächsten Jahr weiter: vom 2. bis zum 4. Juli 2021 und das mit denselben Künstlern, die diesmal dabei gewesen wären. Erneut zugesagt haben beispielsweise Sean Paul und Shaggy, Gentleman, Patrice und Samy Deluxe, Ky-Mani Marley, Max Romeo und Third World.