An der Aachener Straße 5 hat ein neues Wirtshaus geöffnet: In der Volkswirt.schaft gibt es Schreckenskammer-Kölsch, Schnitzel, Salate und Reibekuchen.
„Wollen nicht das klassische Brauhaus sein“So sieht es im neuen Wirtshaus neben der Volksbühne aus
![Eröffnungsparty der volks.wirtschaft, einem Wirtshaus und die neue Gaststätte direkt neben der Volksbühne.
Aachener Str.
Tobias Koschel, Federico Bortolin, Henrik Schumacher](https://static.ksta.de/__images/2025/02/10/ae36cb3a-42e1-4387-bd76-975b2be1ba9f.jpeg?q=75&q=70&rect=0,416,4000,2250&w=2000&h=1334&fm=jpeg&s=ef0be26e140feeb8b8ea91a61496d9db)
Die Chefs der neuen Gastronomie neben der Volksbühne: Tobias Koschel (Gesellschafter), Federico Bortolin (Geschäftsführer) und Henrik Schumacher (Gesellschafter).
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„Chaos pur“ – so beschreibt Tobias Koschel den Start der „Volkswirt.schaft“. Koschel ist gemeinsam mit Henrik Schumacher Gesellschafter des neuen kölschen Wirtshauses neben der Volksbühne, während Frederico Bortolin als Geschäftsführer für die operative Leitung zuständig ist. Seit Ende Oktober sind die Türen an der Aachener Straße 5 geöffnet.
Eröffnung neuer Gastronomie verläuft chaotisch
Koschel und Schumacher, die die Gastronomie hauptsächlich aus Steuerberatersicht kennen, sollten das neue Wirtshaus neben dem ehemaligen Millowitsch-Theater eigentlich nur betreuen. „Aber dann sind die Investoren krankheitsbedingt abgesprungen, das war ganz übel“, erzählt Koschel. Sie wurden dann gefragt, ob sie nicht jemanden kennen, der stattdessen einsteigen würde – kannten sie aber nicht. Also sprang das Duo spontan selbst in die Bresche und stieg als Investor ein. Zwei Wochen vor der für Anfang Oktober geplanten Eröffnung dann die Hiobsbotschaft für die zwei Gesellschafter: Der Geschäftsführer ist abgesprungen. „Dann saßen wir hier etwas hilflos“, gesteht Koschel. Mit der operativen Leitung einer Gastronomie hatten sie schließlich keine Erfahrung.
![Eröffnungsparty der volks.wirtschaft, einem Wirtshaus und die neue Gaststätte direkt neben der Volksbühne.
Aachener Str.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/10/0657a922-bb96-4ce1-9f22-303f87ce5dc0.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=1334&fm=jpeg&s=2d760517b32a794e03306b1412cb76ef)
Neben der Volksbühne hat die Volkswirt.schaft eröffnet.
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Koschel aber war schon vor der Volkswirt.schaft Gesellschafter eines Restaurants: Seit 2023 führt er mit Frederico Bortolin das italienische Restaurant Centovini im Osteria Hotel in Lövenich. Und Bortolin, der nicht nur in der italienischen Gastronomie erfahren ist, sondern vor vielen Jahren auch schon ein Brauhaus leitete, sagte ohne Zögern zu, als Koschel und Schumacher ihn fragten, ob er als Geschäftsführer in der Volkswirt.schaft einsteigen wolle.
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Fast ein Jahr lang standen die Räume neben der Volksbühne bis zur Neueröffnung leer. Es hat sich einiges verändert. Zuletzt gab es hier mexikanisch-amerikanisch angehauchtes Essen, acht Jahre lang standen Burritos und Quesadillas auf der Speisekarte. Doch das Burritorico zog Ende 2023 aus den Räumlichkeiten aus. Schon der Vorgänger-Gastronom Paolo Campi hatte mit unverputzten Wänden auf „shabby Chic“ gesetzt, die Burritorico-Betreiber setzten noch verstärkter auf diesen Trend.
![06.02.2025
Köln:
Eröffnungsparty der volks.wirtschaft, einem Wirtshaus und die neue Gaststätte direkt neben der Volksbühne.
Aachener Str.
Foto: Martina Goyert](https://static.ksta.de/__images/2025/02/10/4cf781bd-78d8-4271-be03-4b29048c61cd.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=1334&fm=jpeg&s=1adc7440ce6ab20e64d60488e93b97f2)
Eröffnungsparty der volks.wirtschaft direkt neben der Volksbühne.
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Ein bisschen ist davon übriggeblieben, einige absichtlich bröckelig wirkende, weiß gestrichene Säulen erinnern noch an den Stil der ehemaligen Pächter. Ansonsten setzen die Neuen in der Aachener Straße 5 auf klassische Brauhauseinrichtung gemischt mit modernem Industrial-Style: Große Holzfässer dienen als Stehtische, hier und da setzt dunkelgraue Wandfarbe Akzente zum sonstigen Weiß und in eine Wand sind sauber aufgereihte und von hinten beleuchteten Flaschen eingelassen.
Gezapft wird hier Schreckenskammer, auf der Speisekarten stehen neben Klassikern wie Currywurst und Schnitzel auch leichteres und vegetarisches wie Salat mit Schafskäse oder Blumenkohl aus dem Ofen. Das soll ein buntes Publikum ansprechen: „Wir wollen nicht das klassische Brauhaus sein, von dem es schon zig in Köln gibt“, sagt Koschel. Die Speisen werden alle hausgemacht, sonntags gibt es frische Reibekuchen.
Von den 95 Plätzen im Innenraum – draußen gibt es im Sommer nochmal 30 Plätze, unten gibt es einen buchbaren Veranstaltungssaal mit 60 Plätzen – sind derzeit je nach Wochentag aber noch einige frei: „Man hat Tage, die super laufen, freitags und samstags sind wir gut besucht. Die anderen Tage sind noch durchwachsen.“ Aber Koschel ist positiv gestimmt. Nach dem Chaos und Soft Opening Ende letzten Jahres soll es jetzt richtig losgehen, deshalb wurde auch die Eröffnungsparty erst einige Wochen nach Eröffnung gefeiert. „Jetzt gucken wir nach vorne und hoffen, dass es gut weitergeht.“
Für die tollen Tage hat sich das Team der Volkswirt.schaft schon mal starke Partner organisiert: Da das Zappes nicht wie am 11.11. in seinem zweiten Standort im Stollwerck-Bürgerhaus feiern darf, veranstalten die Inhaber der Kölner Pils-Marke Zappes Broi ihre Karnevalspartys nun in ihrer Hauptfiliale an der Roonstraße und in dem neuen Wirtshaus an der Aachener Straße.