Köln – Die Umgestaltung des Rheinufers zwischen Schokoladenmuseum und Deutzer Brücke ist abgeschlossen. Ascan Egerer präsentierte die Veränderungen bei windiger Wetterlage am Donnerstagmittag. „Es wirkt sehr harmonisch. Man merkt gar nicht, dass es mal anders war“, sagte der Verkehrsdezernent. Kein Wunder: Als im vergangenen Sommer mit den Arbeiten begonnen wurde, war Egerer erst einen Monat im Amt. „Mit der Sanierung ging auch eine verkehrliche Neuordnung einher“, so Egerer weiter.
Zum einen ist die neu gepflasterte Fußgängerzone nun für Radfahrer geöffnet, zum anderen gibt es auf der Straße nun eine Spur für Fahrräder.
Ein paar Meter weiter, im Rheingarten zwischen Deutzer Brücke und Hohenzollernbrücke, müssen sich Passanten, Anwohner und Gastronomen erstmal an eine Baustelle gewöhnen. Bis Ende 2023 wird hier eine ähnliche Fußgängerzone errichtet, außerdem soll die Kragplatte erneuert werden. Radfahrer werden übergangsweise auf Pflastersteinen durch die Wiesen geleitet.
Kölner Verkehrsdezernent: Rheingarten-Umbau ist im Zeitplan
Die Sorge von Gastronomen, die Baustelle könne noch über 2023 hinaus den Rheinblick verbauen, wies Egerer zurück: „Ich bin überzeugt davon, dass wir auch beim zweiten Bauabschnitt im Zeitplan bleiben.“ Er hoffe, dass manch einer „jetzt, wo die Verbesserungen im ersten Teil zu sehen sind, beschwichtigt ist. Die Umgestaltung am Rheinpark sei gut durchdacht und werde der Verwaltung gut gelingen. Und die bevorstehende Bauphase? „Da müssen wir jetzt durch.“
Zur Umgestaltung gehören auch neue Geländer. Im ersten Abschnitt wurden diese nun über eine Strecke von 400 Metern gebaut, gekostet hat die Maßnahme 900.000 Euro. „Das Geländer ist eine echte Kölner Eigenproduktion, die an anderen Stellen fortgesetzt werden soll“, sagt Egerer. Sonja Rode, die Leiterin des Amtes für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau, war für die Umsetzung verantwortlich. „Durch die horizontalen Stäbe sieht das Geländer nicht so geschlossen aus“, sagte Rode. Dank der Neigung nach innen sei es nicht leicht zu überklettern. Ein weiterer Vorteil: Die einzelnen Elemente sind austauschbar, falls sie beschädigt werden sollten. Die Verwaltung will das Geländer nun auch am Mülheimer Ufer anbringen.
Neu gestaltetes Rheinufer soll Aufenthalt und Verkehr ermöglichen
Silke Stach-Reinartz, seit Sommer Leiterin des Amtes für Straßen und Radwegebau, ist mit der bisherigen Umsetzung hochzufrieden. „Insgesamt haben wir 5000 Quadratmeter umgestaltet. Die Aufenthaltsqualität ist jetzt deutlich höher, die Strecke ist dank der Granitpflaster zudem barrierefrei.“ Die Herausforderung sei es gewesen, die Aufenthaltsqualität zu verbessern und gleichzeitig einen Bereich zu schaffen, der für den vielen Rad- und Fußverkehr durchlässig ist. Der zusätzliche Verweilbereich direkt am Ufer und die breite Pflasterung soll beides gelingen lassen.
Die Radspur am Ufer, einst ein Provisorium, ist nun ganz nebenbei zu einer Dauerlösung geworden. „Wir haben festgestellt, dass es durch die Schaffung der Radspur keine Einschränkung für den Autoverkehr gibt“, sagt Stach-Reinartz. Sie will nicht ausschließen, dass dieses Modell auch für die Uferstrecke in Richtung Südbrücke funktionieren könnte. Doch Egerer hakt ein: „Dort ist die Notwendigkeit nicht so akut.“ Dass sein radfreundliches Programm im Stadtrat nicht nur auf Sympathien trifft, ist ihm jederzeit bewusst. Aber: Ausschließen will er eine Erweiterung der Radspur auch nicht.