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Mehr KinderbetreuungKölner SPD-Kandidat will Kitas ins Freie verlegen

Lesezeit 4 Minuten

Angesichts der Öffnung der Spielplätze plädiert SPD-OB-Kandidat Andreas Kossiski für Kindertagesstätten unter freiem Himmel.

Köln – In zahlreichen Familien liegen angesichts der nun schon fast zwei Monate währenden Kita-Schließungen die Nerven blank. Dazu kämen bei vielen jetzt noch Frust und Unverständnis, weil sie die von der Landesregierung beschlossenen Lockerungsregelungen schlicht nicht mehr nachvollziehen könnten, konstatiert Andreas Kossiski.

Der SPD-Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl findet es absurd, dass die Kinder sich nun in großen Gruppen die Spielplätze zurückerobern, dicht gedrängt buddeln und schaukeln. „In Kürze dürfen sie dann sogar wieder zum Kinderturnen oder mit ihren Eltern in den Biergarten.“ Gleichzeitig werde vielen von ihnen allerdings der Zugang zur Kita weiter verweigert.

Köln: Viele Familien fühlen sich von Politik im Stich gelassen

„Einige Kinder werden vor den Sommerferien vielleicht noch zwei Mal in die Kita gehen. Wobei die Eltern ihre Kinder dabei durch eine Sicherheitsschleuse den Erziehern überreichen sollen“, fasst Kossiski den Stand der Dinge zusammen. Viele Familien fühlte sich daher von der Politik im Stich gelassen.

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Der OB-Kandidat, der auch für die SPD im Landtag sitzt, fordert dringend, hier mit kreativen Konzepten auf andere Art Entlastung schaffen, um kurzfristig mehr Kindern den Zugang zum Kindergarten zu ermöglichen. Dafür macht Kossiski einen ganz konkreten Vorschlag: Er möchte, dass die Kölner Kitas ins Grüne verlegt werden, weil das Infektionsrisiko draußen deutlich geringer ist. Konkret plädierte er dafür, mit verkleinerten Kita-Gruppen zum Beispiel in den nächstgelegenen Park, in den Stadtwald, auf einen größeren Spielplatz, auf die Rheinwiesen oder in den Zoo zu gehen.

Hygienevorschriften sollen eingehalten werden

Warum sollte nicht in größerem Umfang das organisierbar sein, was Waldkindergärten - wie etwa die Waldzwerge am Decksteiner Weiher - außerhalb der Corona-Zeit standardmäßig machen, fragt er sich. Natürlich müssten auch hier die Hygienevorschriften eingehalten werden. Außerdem wäre es laut Kossiski wichtig, den Kita-Mitarbeitern für eine solche Draußen-Kita klare handhabbare und rechtssichere Regelungen mit an die Hand zu geben.

Neben einer Verlegung der Kita ins Freie kann sich der SPD-Oberbürgermeisterkandidat auch Besuche etwa in Museen vorstellen. Solche Ausflüge an externe Lernorte seien vielerorts leichter zu steuern, als etwa das Freispiel in den Räumen der Kita. Zumal die Erzieherinnen der Kitas in Museen von den Mitarbeitern in den Häusern unterstützt und entlastet werden könnten, um etwa die Einhaltung von Abständen zu beaufsichtigen.

Umsetzung nur Schritt für Schritt möglich

Am heutigen Montag dürfen erstmals alle Kinder kommen, die vor der Einschulung stehen und aus finanziell bedürftigen Familien stammen oder einen besonderen Integrationsbedarf haben. Ab 28. Mai dürfen alle Mädchen und Jungen wieder in die Kita, die nach den Sommerferien in die Schule gehen werden. „Die nächste Stufe“ der Rückkehr in den Kita-Alltag ist in Köln nach derzeitigem Stand für den 11. Juni geplant.

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Einzelheiten dazu sind noch nicht bekannt. Ziel ist nach Maßgabe der Landesregierung, dass alle Kita-Kinder in Nordrhein-Westfalen bis zum Beginn der Sommerferien am 29. Juni noch wenigstens an zwei Tagen die Gelegenheit bekommen ihre Erzieher und Freund zu sehen, falls das Infektionsgeschehen das zulasse.

Allen Kindern solle aber zumindest ermöglicht werden, noch einmal kurz in die Kita zu kommen, „um sich von ihren Freunden und Erziehern zu verabschieden“, hatte NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) als Maßgabe ausgegeben. Unter Auflagen wurde dagegen die privat organisierte Kinderbetreuung in kleinen Gruppen ermöglicht, wenn sie „verantwortungsvoll organisiert“ sei.