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100 Prozent Ökostrom gefordertStadt Köln sucht neuen Stromanbieter für eigene Gebäude ab 2024

Lesezeit 2 Minuten
Das Bild zeigt das Gebäude der Rhein-Energie am Parkgürtel in Köln

Gebäude der Rhein-Energie am Parkgürtel in Köln.

Der Vertrag der Stadt Köln mit dem Anbieter Lichtblick läuft aus. Bekommt die 80-prozentige Stadttochter Rhein-Energie eine neue Chance?

Vor gut zwei Jahren war es ein Thema, das im Kölner Rathaus und in der Politik für viel Kritik gesorgt hatte: Warum bezieht die Stadt Köln für ihre Gebäude ihren Strom nicht mehr von der Rhein-Energie, die ihr zu 80 Prozent gehört?

Damals gewann das Hamburger Unternehmen Lichtblick die europaweite Ausschreibung; der Ökostrom-Anbieter beliefert seit 1. Januar 2021 die Stadt komplett mit Strom – was der damalige Rhein-Energie-Chef Dieter Steinkamp kritisierte: „Man hätte in die Ausschreibung schreiben können, dass der Strom teilweise regional erzeugt werden muss, dies ist ja auch ein relevantes Klimakriterium.“

Köln: Stromvertrag mit Hamburger Lieferant läuft zum Jahresende aus

Die Verwaltung widersprach dieser Aussage, sah diese Forderung als unvereinbar mit dem europaweiten Wettbewerb. Schon von 2016 bis Ende 2020 hatte Lichtblick die Stadt mit Strom versorgt, allerdings mit nur 1,5 Millionen Kilowattstunden jährlich. Zum Vergleich: Die Rhein-Energie lieferte damals pro Jahr 110 Millionen Kilowattstunden.

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Gut zwei Jahre später ist das umstrittene Thema wieder aktuell, weil der Vertrag mit Lichtblick Ende des Jahres ausläuft und die politischen Gremien die Ausschreibung für den neuen Kontrakt jetzt auf den Weg bringen sollen. Der Vertrag beinhaltet Stromlieferung, Netznutzung, Messung, Abrechnung und Datenlieferung.

Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen als Bedingung

Dem Vernehmen nach sollen wie schon im Jahr 2020 aus klimapolitischen Erwägungen 100 Prozent Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen die Bedingung sein. Offenbar kosteten diese Bedingung sowie der schlechtere Preis die Rhein-Energie vor zwei Jahren den Auftrag. An diesem Montag beschäftigt sich der Betriebsausschuss Gebäudewirtschaft mit dem Thema unter dem Titel: „Abschluss eines Stromliefervertrages für die Liegenschaften der Stadt Köln: Bedarfsfeststellung“.

Es geht nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ um einen Jahresverbrauch von rund 120 Millionen Kilowattstunden für rund 42 Millionen Euro pro Jahr. Da der Vertrag ab 1. Januar 2024 zunächst für drei Jahre gelten soll, hätte der Vertrag ein Volumen von 126 Millionen Euro, im Falle einer möglichen zweijährigen Verlängerungsoption geht es um 210 Millionen Euro.

Eigentlich hätte die Stadt auch im aktuellen Vertrag die Option, den Vertrag mit Lichtblick zweimal um jeweils ein Jahr bis 2025 zu verlängern. Trotzdem soll nun der Markt erkundet werden. „Wir schädigen uns selber“ Ein Unternehmenssprecher sagte Ende 2020: „Am Ende ist es eine Frage des Marktes und des Wettbewerbs – wenn andere Anbieter auch nur geringfügig billiger sind als die Rhein-Energie, bleibt der Stadt bei einer solchen Ausschreibung keine Alternative.“