Das Gelände diente beim Prozess gegen Thomas Drach auch als Landeplatz für Hubschrauber.
Parkplatz bereits geräumtLandgericht Köln platzt aus allen Nähten – nun kommen die Leichtbauhallen
Die seit längerem geplante Erweiterung von Amtsgericht und Landgericht Köln nimmt erste sichtbare Formen an. Der Justizparkplatz neben dem Gebäude der Staatsanwaltschaft ist bereits geräumt, Schilder und Schrankenanlagen demontiert. Nach einer entstandenen Verzögerung sollen nun noch dieses Jahr auf dem Grundstück mehrere neue Gerichtssäle in innovativer Leichtbauweise entstehen.
Kölner Landgericht: Strafbereich platzt aus allen Nähten
Im vergangenen Jahr hatte Landgerichtspräsident Roland Ketterle die Leichtbauhallen bereits für das erste Quartal 2024 angekündigt, doch dann ergaben sich laut eines Sprechers Verzögerungen im Genehmigungsprozess, etwa wegen Lärmschutz. Der ist nun durchlaufen, sodass bald mit der Errichtung der neuen Säle – jeweils zwei für Amtsgericht und Landgericht – begonnen werden soll.
Nötig wird die Erweiterung, da der Strafbereich aus allen Nähten platzt. „In den vergangenen Jahren sind sehr viele Strafkammern dazugekommen, es finden dementsprechend mehr Sitzungen statt“, so Gerichtssprecher Hans Logemann. Darunter viele komplexere Verfahren. Derzeit ist es eine logistische Meisterleistung der Verwaltung, alle laufenden Prozesse auf die vorhandenen Säle zu verteilen.
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Köln: Hubschrauberlandeplatz am Landgericht wurde verlegt
Die Leichtbausäle, die innerhalb von Wochen installiert werden können und auch für Großprozesse geeignet sein sollen, sollen auch einen Zellentrakt für Untersuchungshäftlinge und Sprechzimmer für Anwälte beinhalten. Die Zufahrt zum Gelände wurde für die Gefangenentransporter, vor allem aus der JVA Ossendorf, entsprechend erweitert und verstärkt. Arbeiten an Wasser- und Stromleitungen sollen weitgehend abgeschlossen sein.
Der Parkplatz diente etwa beim Mammutprozess gegen den Reemtsma-Entführer Thomas Drach als provisorischer Hubschrauberlandeplatz. Der wurde nach Baumfällungen nun auf dem vorhandenen Rechtsanwaltsparkplatz installiert. Die Anwälte müssen dann bei ähnlichen Hochsicherheitsprozessen im benachbarten Parkhaus parken, wie etwa Richter, Staatsanwälte und Besucher ohnehin schon.
Köln: Zentraler Eingang soll für mehr Sicherheit sorgen
Eine weitere Veränderung am Justizzentrum ist bereits in Planung. So soll es künftig nur noch einen Haupteingang mit vorgeschalteter Sicherheitsschleuse geben. Bisher kommen Besucher unkontrolliert ins Foyer des Gebäudes und werden erst beim Zutritt zum Zivil- oder Strafbereich durchleuchtet. Dieses Sicherheitsleck ist Präsident Ketterle bereits seit Jahren ein Dorn im Auge.
Unabhängig davon laufen die Planungen zum Neubau des Justizzentrums weiter. Die Büros der Bediensteten sollen in zwei Jahren ins Gebäude der benachbarten ehemaligen Arbeitsagentur ausgelagert werden. Im alten Gebäude soll dann zunächst nur noch der Strafbereich verbleiben. Das bisherige Justizzentrum soll dann im laufenden Betrieb zurückgebaut werden und dem Neubau weichen.