Die Staatsanwaltschaft wirft dem 44-Jährigen versuchten Mord vor.
Prozessauftakt in KölnTaxifahrer rast wahllos Passanten um – Brauhaus-Köbes stoppt ihn
In einer regelrechten Amokfahrt soll ein Taxifahrer sein Auto in Essen und Köln als Waffe eingesetzt haben und wahllos auf Passanten zugefahren sein. Es grenzt an ein Wunder, dass am Tattag im vergangenen August niemand getötet wurde. Seit Montag muss sich der Beschuldigte vor dem Landgericht Köln verantworten. Der 44-Jährige ist psychisch krank, ihm droht nun die dauerhafte Klinikeinweisung.
Staatsanwaltschaft: Frau auf Zebrastreifen in Essen umgerast
Zunächst soll der Mann am Tattag in Essen gegen 20.30 Uhr auf eine Gruppe von vier Personen zugefahren sein. Gerade noch hätten diese sich durch Sprünge in Sicherheit bringen können, ein Mann wurde lediglich am Fuß gestreift. Der Taxifahrer soll danach auf einen Zebrastreifen zugerast sein. Eine Frau wurde erfasst, flog durch die Luft und zog sich komplizierte Brüche an der Hüfte zu.
Das Taxi habe vor dem Zebrastreifen zunächst abgebremst, weshalb sie diesen betreten habe, sagte die Geschädigte im Zeugenstand aus. Doch dann habe der Fahrer plötzlich Gas gegeben. Sieben Wochen habe sie gebraucht, um wieder normal gehen zu können. „Ich traue mich seitdem kaum noch über die Straße“, sagte die Zeugin. Immer denke sie, der nächste Raser würde sie umfahren.
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Köln: Köbes stoppt Amokfahrer in der Altstadt
Laut Staatsanwaltschaft fuhr der Beschuldigte danach nach Köln. In der Bechergasse in der Altstadt soll er mit seinem VW Passat eine Frau erfasst haben. Der Amokfahrer bog danach nach den weiteren Feststellungen über den Alter Markt in die Mühlengasse ein. Vor dem Brauhaus sei er abermals auf drei Personen zugerast, eine Frau wurde im Bereich des Oberschenkels getroffen.
Die 28-jährige Bäckereifachverkäuferin flog ebenfalls durch die Luft, verletzte sich schwer an der Schulter. Bis heute könne sie nicht arbeiten, sagte die Geschädigte im Zeugenstand. Zudem sei sie seither in psychologischer Behandlung. Mutig stellte sich danach ein Köbes dem Taxifahrer in den Weg und sorgte für dessen Festsetzung, bis die Polizei kam. Dann klickten die Handschellen.
Köln: Taxifahrer droht dauerhafte Psychiatrieeinweisung
Der Beschuldigte sei eine Gefahr für die Allgemeinheit, sagte die Staatsanwältin, daher sei die dauerhafte Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus angezeigt. Vor knapp 15 Jahren wurde bei dem Mann eine paranoide Schizophrenie diagnostiziert. Im Jahr 2019 soll er schon einmal auf Menschen zugefahren sein. Warum er trotzdem weiter Taxi fahren konnte, blieb zunächst unklar.
Der Beschuldigte entschuldigte sich bei den Geschädigten. Er gab aber an, sich an nichts zu erinnern. Seinem Anwalt hatte er in einer Prozesspause erzählt, dass Zionisten vor 15 Jahren eine Frau beauftragt hätten, ihm ein Getränk zu reichen. Das habe ihn verzaubert, ein Außerirdischer sei in seinen Körper verpflanzt worden. Seitdem höre er Stimmen. Der Prozess wird fortgesetzt.