Verdi fordert in der Tarifrunde 2023 im Einzelhandel NRW unter anderem 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde. Streik auch am Samstag.
H&M, Primark, Ikea und weitereBeschäftigte im Kölner Einzelhandel streiken
Rund 200 Beschäftigte des Einzelhandels haben am Freitag auf der Schildergasse demonstriert. Die Gewerkschaft Verdi hatte zuvor für Freitag und Samstag zu einem zweitägigen Warnstreik aufgerufen. In Köln beteiligten sich nach Angaben von Verdi Mitarbeiter von beiden Galeria-Häusern sowie Angestellte von Primark, H&M, TK Maxx, Zara, SportScheck sowie von zwei Ikea-Häusern.
Auch in der Region wurde die Arbeit vorübergehend niedergelegt – laut Gewerkschaft etwa von Verkäuferinnen und Verkäufern von H&M in Bonn, Aachen und Düren sowie von Esprit in Bonn. Geschlossen werden musste allerdings keines der Häuser. Auch der Verkauf lief in weiten Teilen ohne Einschränkungen weiter.
Verkauf lief ohne große Einschränkungen weiter
Im Kaufhof waren die Schlangen an der Kasse zeitweise etwas länger, bei TK Maxx informierte ein Schild im Eingang die Kunden mit der Bitte um Verständnis für eventuelle Unordnung der Waren. Bei Sportcheck an der Schildergasse gab es eine Ansammlung von Demonstrierenden im Solidaritätsstreik, weil sich das Unternehmen aus der Tarifbindung verabschiedet hat. „Das waren heute immerhin schon mehr Beteiligte als noch im Mai, und ich hoffe, dass die Aktion für Aufsehen sorgt“, sagte Christian Heller, Mitarbeiter bei H&M.
Was die Gewerkschaft fordert
Verdi fordert in der Tarifrunde 2023 im Einzelhandel NRW unter anderem 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Verdi-Verhandlungsführerin Silke Zimmer betonte die Lebensmittelpreissteigerung von 17,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Diese Preissteigerung mache viele Produkte für Angestellte im Einzelhandel unerschwinglich. Zusätzlich sollen Beschäftigte im Einzelhandel einen Mindestlohn von 13,50 Euro pro Stunde erhalten.
Verdi fordert darüber hinaus eine Allgemeinverbindlichkeit der Lohnerhöhungen. Damit wären der Tarifvertrag auch für Angestellte gültig, die keine Mitglieder der Gewerkschaft sind. Seit Beginn des Monats Mai ist die Friedenspflicht in den Branchen ausgelaufen. Die ersten beiden Verhandlungsrunden brachten laut Gewerkschaft keine zufriedenstellenden Ergebnisse. Die Verhandlungen werden am 12. Juni in Recklinghausen fortgeführt.