Köln – Bei Sondierungsarbeiten hat der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) in Köln am Freitag, 13. Dezember, in Köln-Porz einen Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden.
Die Weltkriegsbombe wurde am Mittag durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst ferngesteuert entschärft. Das Zündsystem musste im Anschluss der Entschärfung gesprengt werden, da es nicht transportfähig gewesen wäre, so die Stadt. Der Blindgänger wird nun abtransportiert.
Einige Sperrungen werden zum Rücktransport der Krankenhauspatienten sowie Bewohner des Altenheims aufrechterhalten, der Rest wird sukzessive aufgehoben. Folgende Straßensperren bleiben vorerst bestehen: Steinstraße zwischen Dülkenstraße und Hohenstaufenstraße, Urbacher Weg zwischen Steinstraße bis zur Hauptstraße, Deutzer Weg zwischen Steinstraße und Bergerstraße.
Die Anwohnerinnen und Anwohner können zu Fuß oder mit dem Fahrrad wieder in das Gebiet und in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. Alle öffentlichen Verkehrsmittel können wieder ohne Einschränkungen fahren.
Um 12 Uhr meldete die Stadt, dass die Evakuierungen abgeschlossen sind. Das Ordnungsamt erteilte dem Kampfmittelbeseitigungsdienst die Freigabe zur Entschärfung.
Aufgrund der geplanten Entschärfung, kam es seit dem Morgen zu Straßensperrungen sowie Änderungen im KVB- und S-Bahnverkehr. Autofahrer wurden gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren. Gegen 8 Uhr hatten auch die Evakuierungsmaßnahmen für die 3300 Anwohner begonnen. Die Anlaufstelle für die Betroffenen befand sich in der Lise-Meitner-Gesamtschule, Stresemannstraße 36. Dort hielten sich 125 Personen auf.
Der Fundort der Bombe lag in Porz in direkter Nähe des dortigen Krankenhauses und eines Altenheims, die aufgrund dessen komplett geräumt werden musste. Es handelt sich bei dem Blindgänger um eine englische 5-Zentner-Bombe mit Aufschlagzünder.
Bombe in Köln: Evakuierung des Krankenhauses
Um 10.30 Uhr konnte die Stadt vermelden, dass das Krankenhaus und ein Altenheim, die sich in dem betroffenen Radius von 500 Metern befinden, vollständig evakuiert wurden. Im Krankenhaus waren 330 Patienten betroffen. Nach Angaben der Klinik vom Dienstag waren darunter zehn Intensivpatienten und fünf Kinder.
Die Feuerwehr Köln unterstützte das Ordnungsamt. Mit Hilfe von Transportzügen aus Bonn, Leverkusen, dem Rheinisch-Bergischen-Kreis, dem Rhein-Erft-Kreis und Düren und 25 Rettungswagen aus dem Sonderbedarf der Kölner Feuerwehr wurden rund 260 medizinisch überwachte Patienten innerhalb von sechs Stunden auf die Krankenhäuser Merheim, Holweide und die Unikliniker verlegt. Dies teilte die Feuerwehr mit. Sie war gemeinsam mit den Hilfsorganisationen mit 280 Kräften im Einsatz.
Bombe in Köln: 13 Autos abgeschleppt
Bereits um Mitternacht begann der Ordnungsdienst mit Abschleppmaßnahmen im Urbacher Weg, der Steinstraße, der Dülkenstraße und der Stresemannstraße (vor der Lise-Meitner-Gesamtschule). Dort wurden alle Fahrzeuge entfernt, die die Rettungs- und Einsatzfahrzeuge behindern. Insgesamt wurden 13 Fahrzeuge abgeschleppt.
Laut Stadt Köln wurden ab 6 Uhr Verkehrssperrungen eingerichtet, damit die Senioren- und Krankentransporte erfolgen konnten. Das Ordnungsamt war mit insgesamt 130 Kräften im Einsatz. Gegen 10 Uhr wurden die Kölner Straße und die Hauptstraße für den Verkehr gesperrt.
KVB-Linie 7 von Evakuierung betroffen
Die KVB-Bahnlinie 7 sowie S-Bahnen und Züge der Deutschen Bahn am Bahnhof „Köln Steinstraße“ verkehrten bis 8 Uhr planmäßig. Danach fuhren sie weiter, hielten aber nicht mehr an den KVB-Haltestellen „Kloster und Steinstraße“ sowie am Bahnhof „Köln Steinstraße“. Kurz vor der Entschärfung des Bombenblindgängers wurde der Betrieb auf diesen Linien komplett unterbrochen. (red)