Köln – Dass 5 Jraad einen großen Bezug zu ihrer Heimatstadt Köln haben, überrascht bei dem Namen kaum. Bei der Interpretation ihres Namens nimmt die Band es nicht so genau und lässt kölsche Gelassenheit walten: „Eine Version lautet, dass wir im Winter auf der Terrasse verzweifelt nach einem Namen gesucht haben. Uns wollte einfach nichts einfallen, bis Felix dann aufs Thermometer geschaut hat: Es waren knackige fünf Grad – 5 Jraad also,“ erinnert sich Frontsänger Daniel.
Über die Jahre kamen weitere Erläuterungen dazu: Ob die perfekte Trinktemperatur für ein Kölsch oder die Durchschnittstemperatur an Weiberfastnacht – die Band lässt ihre Fans gerne darüber grübeln und sammelt Ideen.
Gruppe hat 2012 angefangen
Angefangen hat die Gruppe bereits 2012, noch unter dem englischen Bandnamen „High Five“. Damit taten sich die Offiziellen im Kölner Karneval allerdings etwas schwer. Ein heimischer Name musste her. Mit „5 Jraad“ konnte die Band immerhin die Fünf beibehalten.
Die Einordnung ihrer Musik in ein bestimmtes Genre fällt der Gruppe schwer: „Heute wird das, was wir spielen, oft Kölsch-Pop-Rock genannt. Nach einem unserer Auftritte hat mal ein Ratsmitglied gesagt, dass er gerade die jungen Räuber gesehen hat. Damit können wir uns sehr gut anfreunden“, so Daniel. Musikalisch sind die fünf Jungs alle, neben ihren persönlichen Vorlieben (Schlager, Metal, Punk, Indie und Rock), von Kölner Urgesteinen wie den Bläck Fööss, den Höhnern, Räubern und Brings geprägt.
Kommende Session treten die Fünf wieder auf
Dem Karneval bleiben sie in vielen Elementen musikalisch treu und kombinieren beispielsweise gerne zum Gesang in ihren Songs Akkordeon und E-Gitarre. Aber auch moderne Einflüsse aus dem Pop sollen nicht zu kurz kommen. 5 Jraad versteht sich schließlich nicht nur als Coverband ihrer großen Vorbilder – sie wollen wie Kasalla, Cat Ballou oder Querbeat eine neue Generation von Karnevalsmusik mitgestalten.
Auch in der kommenden Session werden die Fünf dazu eine Menge Auftritte absolvieren: Im Jahr sind sie auf mehr als 140 Terminen zu hören – die meisten davon zwischen dem 11.11. und Aschermittwoch. Ein riesiges Arbeitspensum. Viel Zeit bleibt den Bandmitgliedern in der fünften Jahreszeit daher nicht.
„Da muss man schon mit Herz und Seele dabei sein“
Oft geht es nach dem Job oder am Wochenende für die Bandmitglieder in die Karnevalssäle und auf die Veedelsbühnen der Stadt: „Da muss man schon mit Herz und Seele dabei sein, sonst passt das mit Arbeit und Band nicht unter einen Hut“, urteilt Patric. Über den jüngsten Aufwind des Karnevals und seines Brauchtums freut sich die Gruppe sehr. Vor allem die Pflege der traditionellen Werte und Bräuche der jecken Jahreszeit liegen den Fünf von der Schäl Sick am Herzen.
Aber auch kritische Töne werden angeschlagen: „Den Karnevalstourismus, wie man ihn im Stadtbild mittlerweile leider immer öfter sieht, unterstützen wir nicht. Wir stehen für richtigen, traditionellen Karneval, wie man ihn in den Veedels-Kneipen feiert“, stellt Felix klar. Dass dabei auch gerne mal etwas mehr getrunken werden kann, ist für die Musiker kein Problem.
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Wichtig ist ihnen, dass die Leute bei ihren Konzerten ausgelassen miteinander feiern. Beim Karneval gehe es schließlich darum, das Beisammensein zu genießen und sich als Teil einer Gemeinschaft zu fühlen, so die einhellige Meinung der Bandmitglieder. „Ein wenig aus der Alltagsrolle zu fallen, das gehört natürlich dazu“, stellt Patric klar.
Auch in ihren Songtiteln wie „Die janze Welt steiht Kopp“, „Colonia“, „Hätzje“ oder „Fründe“ wird diese klare Linie deutlich. Eine Mischung aus Tradition und neuen Einflüssen – wie für Köln gemacht.
Steckbriefe der Band
Felix Hasenberg (23, Schlagzeug), Daniel Basalla (28, Frontgesang), Patric Sobieralski (27, Keyboard, Quetsche), Jan Oelerich (29, Gesang/Bass) und Joel Mayer (23, E-Gitarre) bewahren mit ihren Songs die kölsche Musiktradition und sind vor allem in der Karnevalssession auf den Bühnen Kölns anzutreffen. Pikantes Detail: Alle Bandmitglieder kommen gebürtig von der Schäl Sick. Und bis auf Daniel, der jetzt in Bocklemünd lebt, sind alle der „falschen Rheinseite“ treugeblieben. Felix und Patric fühlen sich im Stadtteil Poll ganz zu Hause, Jan wohnt in Dellbrück und Joel in Deutz.
Beruflich kommen sie aus verschiedenen Richtungen: Felix arbeitet für die Stadt, Daniel ist kaufmännischer Angestellter, und Jan ist als Installateur und Heizungsbaumeister in der Stadt unterwegs. Patric ist Student der Sozialen Arbeit, und Gitarrist Joel macht eine Ausbildung zum Erzieher.
Bislang hat das Quintett von 5 Jraad zwar noch kein Album veröffentlicht, kann aber bereits auf vier Maxi-CDs, vier EPs und zahllose Auftritte zurückblicken. Dieses Jahr folgt kurz vor dem Beginn der neuen Session die nächste EP – mit eigenem Musikvideo.
Der nächste Live-Auftritt ist am Samstag, 25. August, beim „34. Düxer Bröckefess“ auf dem Gelände der Deutzer Werft.
Mehr Infos zur Band unter www.5jraad.de