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20 Jahre „In Kölle verliebt“Klüngelköpp geben private Einblicke in Bandgeschichte

Lesezeit 4 Minuten
Klüngelköpp Biografie

Die Klüngelköpp stellen ihre Band-Biografie vor. 

Köln – 20 Jahre Klüngelköpp, 20 Jahre „In Kölle verliebt“, so der Titel der Bandbiographie, die die Band mit Autorin Tina van den Berg nun veröffentlicht haben. Die Klüngelköpp („Stääne“) gehören zu den Big Five der Kölschen Mundart. Mit der Biografie gewährt die Band um Frank Reudenbach, Robert Kowalak, Jochen Damm, Mike Siegmund, Stephan Loschelders und Jörg Bracht ihren Fans nun einen Einblick in die - offiziell im Jahr 2023 - zwei Jahrzehnte dauernde Geschichte.

Die Autorin Van den Berg führte dazu etliche Interviews mit den Musikern und verrät dem Leser persönliche Details sowie Höhen und Tiefen der musikalischen Karriere der sechs Männer.

Highlight für die Klüngelköpp: Auf dem Wagen an Rosenmontag

Ein besonderes Hoch, erzählt Frontmann Reudenbach, „hat gar nichts mit Musik zu tun. Das war, als wir auf dem Wagen im Rosenmontagszug standen. Das war ein tolles Erlebnis. Eines, das man nur versteht, wenn man es selbst erlebt hat.“ Seine Bandkollegen nicken zustimmend.

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„Schönste Momente, bei 20 Jahren und gefühlten 5000 Auftritten – gibt’s nicht. Es ist eine Wahnsinns-Mischung aus Dingen, die man erleben darf“, sagt Jochen Damm. „Die, die das nicht kennen, denken vielleicht, in der Kölnarena vor 15.000 Leuten zu spielen, wäre der schönste Moment. Aber das ist nur eine von vielen Facetten. Irgendwo für einen guten Zweck zu spielen, in einem kleinen Pfarrsaal zu spielen, gibt einem genauso viel. Manchmal gibt einem das mehr zurück als die vermeintlichen Hotspots.“

Bei einer so langen Zeit gemeinsamer Arbeit lassen sich Reibereien nicht vermeiden, sagt Robert Kowalak, der in der Band das Akkordeon spielt. „Natürlich haben wir unsere Diskussionen. Wenn man sich zusammen Ziele setzt, gibt’s immer verschiedene Wege. Aber im Großen und Ganzen muss man sagen– wir sind auch in dieser Konstellation fast 20 Jahre zusammen.“ Das spricht für den Zusammenhalt. „Wie Robert schon sagt“, fügt Reudenbach hinzu, „die Diskussionen werden auch manchmal lauter. Das hat aber damit zu tun, dass wir schlechter hören“ witzelt er.

„Die Leute hätten einen Schock fürs Leben bekommen“

Nicht immer war es lustig. Ein Tief, das waren die vergangen Coronajahre. „Diese Zeit hat ja letztendlich jeder erlebt. Wir haben das Beste draus gemacht und es gut überstanden. Dennoch nimmt man da einiges an Erfahrung mit. Alles, was man nie für möglich gehalten hätte, ist eingetroffen“, sagt Reudenbach.

Klüngelköpp Frank Reudenbach

Frank Reudenbach, Leadsänger der Klüngelköpp.

In 20 Jahren hat sich nicht nur die Band entwickelt, sondern auch der Kölner Karneval. „Es ist ein ständiger Fluss. Würde man jemanden vor 40 Jahren fragen, wie der Karneval war: Dann war es das Eilemann-Trio, das mit einem Mikrofon, einem Kontrabass und einem Akkordeon auf die Bühne gegangen ist“, erzählt Keyboarder Jochen Damm. „Hätte man da in die Zukunft geblickt und Brings oder Kasalla auf der Bühne gesehen – da hätten die Leute ja einen Schock fürs Leben bekommen“, so Damm. „Es ist ein Prozess, den man mitgehen muss. Nicht auf Teufel-komm-raus. Wir haben als Band immer unseren roten Faden beibehalten. Wenn man sich aber ganz querstellt und sagt ‚Veränderung ist schlecht‘ dann bist du raus, bevor du es merkst.“

2023 Jubiläums-Session für den Kölner Karneval

Vergangenheit ist die eine Sache, wichtiger jedoch ist die Zukunft. Wie sie auf die kommende Session blicken – „da sag' ich nichts zu“, meint Reudenbach und lacht. Die Band wirkt zwiegespalten, Reudenbach aber sagt, getreu dem zweiten Kölschen Grundgesetzparagraphen („Et kütt wie et kütt“), „man muss die Sachen geschehen lassen. Man kann nicht viel ändern, man kann nur versuchen, das Beste draus zu machen. Nützt ja alles nichts.“ Anderen gehe es ja nicht anders. „Ich bin jedenfalls gespannt.“ Die Klüngelköpp sind sich aber einig: Man freut sich auf die kommende Session, die nicht nur für die Band ein Jubiläum ist, sondern auch der 200. (Wieder-)Geburtstag des Kölner Straßenkarnevals.

Keineswegs bedeutet diese Biographie nun aber das letzte Kapitel im Buch „Klüngelköpp“. „Das ist das Buch für die ersten 20 Jahre“, sagt Frank Reudenbach.Das Buch „Klüngelköpp – 20 Jahre ‚In Kölle verliebt‘“ beschreibt auf 127 reichlich bebilderten Seiten die Geschichte der Band. Krisen, Kuriositäten, Rituale, schöne Erlebnisse von und mit Fans wurden von Autorin Tina van den Berg aufgeschrieben. „Es ist eine intime Begegnung mit der Vergangenheit und der Gegenwart“, heißt es im Vorwort. Das Buch erscheint im Lempertz-Verlag ist für 25 Euro ab sofort auf www.ksta.shop.de und im Handel erhältlich.