Der Colonius in Köln prägt seit Jahren das Panorama der Stadt.
Der Funkturm wurde 1981 nach drei Jahren Bauzeit eröffnet, 1994 wurde er wieder geschlossen.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker will ihn nun wieder zugänglich machen.
Köln – Noch in diesem Jahr könnte sich entscheiden, ob der Colonius möglicherweise wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird. Bis dahin sei die Machbarkeitsstudie fertig, die Chancen von Sanierung und Nutzung des 266 Meter hohen Turms auslotet, sagte Bruno Jacobfeuerborn, Vorsitzender der Geschäftsführung DFMG Deutsche Funkturm GmbH, der der Turm gehört, bei einem Pressetermin im Colonius. Der Stadtrat hatte auf Anregung der Ratsgruppe Gut die Studie in Auftrag gegeben.
Der Funkturm wurde 1981 nach drei Jahren Bauzeit eröffnet. Schon 1994 schloss das Drehrestaurant in 167 Metern Höhe wieder, die Besucherplattform auf 169 Metern ist seit 1998 nicht mehr zugänglich. Nach Worten von Jacobfeuerborn sei vor allem der Brandschutz problematisch. „Es gibt hier nur einen Weg hoch und einen Weg hinunter“, sagte er. Inzwischen schreiben die Brandschutzvorgaben zwei Fluchtwege vor, falls bei einem Feuer einer versperrt ist. Die drei Aufzüge – die übrigens in 50 Sekunden die Besucherplattform erreichen – dürfen im Brandfall nicht benutzt werden. Die einzige Fluchtmöglichkeit über die insgesamt 1325 Stufen des Treppenhauses reicht folglich nicht aus.
Wird der Colonius in Köln zum Denkmal ernannt?
Zu den Sanierungskosten könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts sagen. Er verwies stattdessen auf das Beispiel Heinrich-Hertz-Turm in Hamburg. Der Fernsehturm steht ebenfalls seit rund 20 Jahren leer. Stadt und Bund teilen sich die nun die Sanierungskosten in Höhe von 37 Millionen Euro. Hamburger Medien zufolge konnte inzwischen ein Betreiber gefunden werden, der den Turm mit einer Mischung aus Gastronomie, Veranstaltungsort und Aussichtsplattform 2023 wieder eröffnen möchte.
Der Turm in der Hansestadt hat indes einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem Colonius: Er steht unter Denkmalschutz. Der Denkmalschutz erleichtere es, staatliche Fördergelder zu bekommen. Es ist jedoch offen, ob der Colonius die strengen Kriterien erfüllt, um zum Baudenkmal erklärt zu werden.
Ein Pächter allein könne die Sanierungskosten nicht ohne Unterstützung stemmen, da er schon den Innenausbau der bereits vor langer Zeit entkernten Räume bezahlen müsste, sagt Jacobfeuerborn. „Die eigentliche Ertüchtigung des Colonius müssten wir leisten.“
Oberbürgermeisterin Henriette Reker würde sich jedenfalls freuen, wenn wieder Besucher in den Turm könnten. „Da müssen wir doch was draus machen“, sagte sie bei dem Pressetermin. Der Termin über den Dächern der Stadt hat bei Reker offenbar Eindruck hinterlassen: Die 1956 in Köln geborene Oberbürgermeisterin war am Mittwoch zum ersten Mal in ihrem Leben oben im Colonius, sagte sie.