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Protest vor dem Kölner DomMaria 2.0: „Kirche ist nicht da, um Angst zu verbreiten“

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Frauen demonstrieren vor dem Dom

  1. Vor dem Kölner Dom haben katholische Frauen öffentlich das Brot geteilt.
  2. Erzbischof Rainer Maria Woelki sprach daraufhin von einer „Inszenierung“, die Verwirrung stifte.
  3. Die Organisatorinnen sagen, sie wollen niemandem vor den Kopf stoßen. Dennoch ist ihre Kritik hart.

Köln – Friedlich sehen die Frauen aus, die am Sonntagmittag mit weißen Taufschals um den Hals und purpurfarbenen Kreuzen als Symbol für die Forderung nach einer geschlechtergerechten Kirche in den Händen auf dem Roncalliplatz stehen. Vor dem Dom ist ein langer Tisch gedeckt, auf Tellern liegen pandemiegerecht verpackt Oblaten. Später werden die rund 200 Frauen (und Männer) symbolträchtig das Brot teilen.

Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki hatte das öffentliche Teilen des Brots vor dem Dom im Vorfeld kritisiert. „Solche Inszenierungen, die dazu neigen, Verwirrung stiften zu können“, machten ihm Sorgen.

„Nein, wir wollen damit keine Eucharistie-Feier imitieren“, sagt Maria Mesrian, Aktivistin und Mit-Organisatorin der Demonstration von der Frauenprotestbewegung Maria 2.0, „wir sehnen uns einfach nach einer Kirche der Offenheit und Freiheit. Es geht uns um gleiche Rechte und gleiche Würde“.

„Geht nicht um Political Correctness“

Natürlich ist das öffentliche Teilen des Brotes vor dem Dom ein Statement, das irritiert und zur Diskussion anregen soll – man mag es Provokation nennen, oder einfach: Erfrischung. Die meisten der Frauen, die gekommen sind, betrachten Aktionen, die kontrovers diskutiert werden, als dringend notwendig. „Weil es in er katholischen Kirche schlicht noch keine Gleichberechtigung gibt“, wie Monika Kleinefenn, die Geschäftsführerin des Kölner Diözesanverbands der Katholischen Frauengemeinschaft (KFD) sagt. „Maria 2.0 geht es nicht um Political Correctness. Für uns als Verband möchte ich allerdings betonen, dass wir niemanden vor den Kopf stoßen wollen. Wenn die Aktion Gefühle verletzen sollte, dann tut mir das leid.“

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Kardinal Woelki hatte zuletzt wieder bekräftigt, die Kirche sei an den Willen Jesu gebunden, der zwölf männliche Aposteln berufen habe – nur deswegen sei die Priesterweihe bis heute Männern vorbehalten. „Woelki weiß wohl selbst, dass diese Aussage theologisch nicht haltbar ist. Mir fällt bei solchen Aussagen nichts mehr ein“, sagt Monika Kleinefenn. Maria Mesrian wird in ihrer Ansprache mit ihrer Kritik an den Strukturen der katholischen Kirche noch deutlicher: „Macht ohne Kontrolle wird zur Willkür und verbreitet Angst“, sagt sie unter tosendem Applaus. „Die Kirche ist dazu da, die frohe Botschaft in die Welt zu tragen, und nicht, Angst zu verbreiten.“Die Protestbewegung Maria 2.0 werde nicht stillstehen, bevor gleiche Rechte für Frauen erreicht seien. Die Kundgebung am Dom war der Auftakt zu einer Aktions- und Protestwoche, die parallel zur Deutschen Bischofskonferenz bis zum 26. September stattfindet.