Köln – „Grenzen überwinden helfen und Bewegungen gestalten“ – das ist einer der Gedanken hinter dem Africologne-Festival, das im Juni zum fünften Mal in Köln stattfindet. Fungierte beim letzten Mal noch der Stadtgarten als Festivalzentrum, wird es nun die Alte Feuerwache im Agnesviertel mit ihrer soeben renovierten Halle sein. Vorlesungen, Theater, Tanz, Performances und Lesungen finden aber auch in der Universität, im Schauspiel, im Bauturm-Theater und an weiteren Orten statt.
„Wir freuen uns“, sagt Lale Akgün, Vorsitzende des Trägervereins Afrotopia, „in zwei Jahren Vorbereitungszeit ein Programm entwickelt zu haben, das sowohl Kontinuität als auch Veränderung enthält“. Africologne bleibe ein politisches Festival, was auch beim Abschluss auf dem Ebertplatz deutlich werde. Unter dem Motto „Divercity“ – Afrika in Köln“ werde es dort am 30. Juni afrikanische Musik sowie Diskussionsrunden mit Vertretern der afrikanischen Community in Köln geben.
Achille Mbembe in Köln
Besonders stolz sind die Veranstalter, dass es ihnen gelungen ist, einen der führenden afrikanischen Denker nach Köln zu holen: den renommierten Historiker und politischen Philosophen Achille Mbembe. Der 63-jährige gebürtige Kameruner, der durch sein 2014 erschienenes Buch „Kritik der schwarzen Vernunft“ in Deutschland bekanntwurde und in diesem Jahr die Albertus-Magnus-Professur der Kölner Universität innehat, wird zwei Vorlesungen über „Deglobalisation“ halten.
Zu den Festival-Highlights dürfte außerdem die Theateraufführung „Die Revolution frisst ihre Kinder“ zählen, eine, wie Festivalbegründer Gerhardt Haag ausführte, Koproduktion mit dem Schauspielhaus Graz. Die Inszenierung von Jan-Christoph Gockel ist am 22. und am 23. Juni im Depot 2 des Kölner Schauspiels zu sehen.
Uraufführung von „Spirit Child“
Mit „Spirit Child“ wird in Köln eine Uraufführung gefeiert. Basierend auf den preisgekrönten Roman von Ben Okri („Die hungrige Straße“) sucht der Tänzer Qudus Onikeku in seiner Choreografie Antworten auf existenzielle Fragen.
Auf einen ironischen und provokativen Abend kann sich das Publikum am 24. und 25. Juni in der Alten Feuerwache einstellen. „Reverse Colonialism!“ ist eine politische Performance, bei der in Belgien lebende Afrikaner versuchen, das lästige Migrationsdebakel zu lösen: und zwar durch ein neues Land. Das Publikum wird bei dieser Inszenierung mit einbezogen.
Das Festival beginnt am 17. Juni und endet am 30. Juni jeweils auf dem Ebertplatz. Ausführliche Informationen zu den 27 Veranstaltungen unter
www.africologne-festival.de