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Als Ersatz-Spielstätte geprüftZieht das Theater der Keller an den Kölner Ebertplatz?

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Ebertplatz Köln XP

Der Ebertplatz von oben (Archivbild)

Kölner Innenstadt – „Grundsätzlich für attraktiv und prüfenswert“ hält die Verwaltung die Idee, auf dem Ebertplatz eine provisorische Spielstätte für das Theater der Keller zu schaffen. Mitte Juli werde das Theater bei einem „Abstimmungsgespräch“ die „konzeptionellen Details darstellen“, danach könne eine „professionelle Einschätzung der Stadt Köln mit allen Beteiligten erfolgen“, teilte eine Sprecherin am Mittwoch mit.

Enttäuscht zeigt man sich bei der Stadt, dass vor der öffentlichen Präsentation der Idee „diverse Gespräche mit Politikern aller Fraktionen“ geführt worden seien, die Kulturverwaltung aber „leider nicht in den Prozess einbezogen“ worden sei.

Das Modell zeigt die Box, die Spielstätte des Theaters der Keller sein könnte und die Architekt Christian Schaller entworfen hat.

Spätestens zum 31. Juli 2019 muss das Theater das Gebäude an der Kleingedankstraße räumen, und noch ist ungewiss, wo es dann unterkommen könnte. Der Plan der Interimsspielstätte, den Theaterleiter Heinz Simon Keller am Dienstag vorgestellt hat, sieht vor, eine aus Holztafeln zusammengesetzte und auf Stelen aufgebockte Box mit einer Grundfläche von 270 Quadratmetern auf den Platz zu stellen. Unterhalb des provisorischen Hauses, das 120 Zuschauern Platz böte, könnte eine Freilichtbühne entstehen.

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Die reinen Baukosten sind mit 620 000 Euro veranschlagt, mit den Kosten für die Technik wären es 800 000 Euro. Einen Teil davon ist das Theater selber zu tragen in der Lage: Die frühere Miete kann angerechnet werden, und die Zuschüsse von Land und Stadt steigen um 26 Prozent auf 292 000 Euro. Bleibt trotzdem ein Fehlbetrag.

„Hervorragende Idee“

Ulrich Wackerhagen, kulturpolitischer Sprecher der FDP im Stadtrat, spricht gleichwohl von einer „hervorragenden Idee“. Seit Jahren werde überlegt, wie sich die Qualität des Ebertplatzes verbessern lasse. „Es ist gut, dass Künstler sich da einbringen.“ Doch werde die Verwaltung die Genehmigung für einen solchen Bau erteilen? Und wären die Kosten zu stemmen? Lohne es sich, in einen Bau zu investieren, der nach „ein bis drei Jahren“ verschwinde? „Es ist ja keine Dauerlösung.“

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Der Spielbetrieb müsse jedenfalls unbedingt aufrechterhalten werden: „Wenn ein Theater einmal schließt, kommt es kaum zurück in die Aufmerksamkeit.“ Als Vorsitzender des Theater-Trägervereins hat Wackerhagen einen Mietvertrag für das Alte Pfandhaus unterschrieben; wenn alle Stricke reißen, könnte das Theater seine Inszenierungen dort im Jazzkeller zeigen, der allerdings „schwer zu bespielen“ sei.

Ralph Elster von der CDU-Ratsfraktion findet „die Idee prinzipiell sehr gut“. Ob Box, Freilichtbühne oder Zelt – die Spielstätte würde dazu beitragen, den Ebertplatz „mit Kulturprojekten zurückzugewinnen“. Und weil das Theater der Keller mit seinem Programm einen gesellschaftskritischen Ansatz habe, passe es gut zu einem Problemort wie dem Ebertplatz. Freilich: „Es muss sich rechnen.“ Und es müsse sich vertragen mit dem Vorhaben, den Platz umzugestalten. Grünen-Ratsfrau Brigitta von Bülow hält die Idee für „interessant“. Aber ob sie sich realisieren lasse, könne sie nicht einschätzen.

Sie betont, es brauche eine langfristige Perspektive, „wie der Platz gut bespielt werden kann“. Klaus Schäfer, kulturpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, sagt, die „spannende Idee“ könne „eine Chance sein, den Platz aufzuwerten“. Gleichwohl dürften darunter nicht „die wichtigen Umbauplanungen leiden“. Stadtdirektor Keller habe zugesagt, sie würden 2020 vorliegen. „Dieses Versprechen muss er einhalten.“ Darum sollte die Verwaltung prüfen, ob es für das Theater der Keller „als bedeutendem freien Haus in der Kölner Kulturlandschaft auch noch alternative Spielstätten gibt“.