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„Dat Dörp met K“Neues Stück mit Kasalla im Hänneschen-Theater

Lesezeit 4 Minuten
Die Musiker von Kasalla halten ihre Puppen vor dem Vorhang nach oben.

Die Musiker von Kasalla, in echt und als Puppen: Zu sehen sind sie alle auf der Bühne des Hänneschen-Theaters.

Die Band Kasalla gibt es jetzt auch als Puppen. Im Hänneschen-Theater spielen sie ein neues Stück.

Hänneschen, Bärbelchen und Tünnes bekommen Gesellschaft – von den Mitgliedern der kölschen Band Kasalla. Sie werden bei den nächsten Stücken des Hänneschen-Theaters auf der Bühne stehen: In echt und, natürlich, als Puppen. Gemeinsam mit Autorinnen des in diesem Jahr 222 Jahre alten Puppentheaters haben Musiker der Band ein Stück für Kinder geschrieben, das am Mittwoch, 9. Oktober, Premiere hatte. Zwölf Termine sind zunächst geplant, es können laut Theater aber mehr werden.

Eigene Puppen für die Kölner Band Kasalla

In „Dat Dörp met K“, wie das Stück heißt, sind die Bandmitglieder als Puppen dargestellt, die extra für die Vorführungen angefertigt wurden. Die Band musste dafür Modell stehen – beziehungsweise Modell „sprechen“, eine Stunde lang. Dann hatte die Werkstatt genug Material, um Körper und Gestik der Jungs von Kasalla nachzuahmen. Ob die Puppen gut geraten seien? „Perfekt“, sagt Bastian Campmann, Frontmann der Band, „aber wir hatten auch kein Mitspracherecht. Sie wurden uns in fertiger Form hingestellt.“ Für ihn ist es eine große Ehre, sich als Puppe des Hänneschen-Theaters zu sehen: „Früher hat mich meine Oma hierher mitgenommen.“

Die Stimmen für die Puppen kommen von Kasalla

Die Geschichte spielt in zwei Welten. Zum einen in der „echten“ Welt, im Proberaum von Kasalla, wo die Bandmitglieder sich selbst darstellen. Die Hauptgeschichte findet in der Puppenwelt in Knollendorf statt. Dorthin gelangen die Musiker durch einen geheimnisvollen Kühlschrank – ähnlich wie in der Filmreihe „Die Chroniken von Narnia“, wo ein Kleiderschrank das Tor zu einer fantastischen Welt öffnet. Dort, als Puppen, müssen sich die Bandmitglieder mit den für das Puppentheater typischen Knollendorfer Problemen herumschlagen: Der „Schäl“ treibt sein Unwesen, er möchte der Frontmann der Band Kasalla werden. Aber dann sind da ja noch die Kinderfiguren, die zur Hilfe eilen.

Die Band Kasalla als Puppen in Knollendorf, auf der Puppenspiel-Bühne.

Die Band Kasalla als Puppen in Knollendorf.

Die Idee für das Stück ist in einem Gespräch zwischen Theater-Intendantin Mareike Marx und den Mitgliedern von Kasalla entstanden. Die Band spielt zur Weihnachtszeit ihre „Kakiweikos“ – also ihre Kasalla-Kinder-Weihnachtskonzerte –, bei denen sie ebenfalls schauspielern. Die Stimmen für ihre Puppenfiguren geben die Bandmitglieder selbst.

Puppentheater mit Witz – für Kinder und Erwachsene

Theater und Musik für Kinder zu verbinden, ist also nichts ganz Neues für die Band. Selbst am Stück mitzuschreiben, ist laut Campmann aber eine besondere Erfahrung: „Wir haben ganz viel von den Autorinnen gelernt, das sind halt echte Profis.“

Marx, die als Intendantin am Stück mitgeschrieben hat und die weitere vonseiten des Theaters mitwirkende Autorin Katja Lavassas, geben das Kompliment zurück. „Beim Schreiben haben wir alle zusammen richtig viel gelacht.“ Der Humor soll auch im Stück rüberkommen, nicht nur für Kinder. „Das Stück hat auch viel versteckten Witz für die Erwachsenen, es soll für alle lustig sein.“

Kasalla: Bekannte Lieder in neuen Versionen

Zum Teil hat die Band mit den Autorinnen gemeinsam die Handlung entwickelt, zum Teil haben sie sich einzelne Szenen aufgeteilt. Am Schreibprozess war von der Band neben Campmann vor allem Bassist Sebastian Wagner beteiligt: „Wir konnten uns auf die Teile konzentrieren, die unsere Figuren direkt betreffen, weil sie zum Beispiel im Proberaum spielen – da steckt richtig viel Kasalla drin.“

Und damit auch viel Musik. Die Lieder, die im Stück vorkommen, hat die Gruppe nicht nach Bekanntheitsgrad ausgewählt, sondern danach, wie gut sie zur Handlung passen. „Stadt met K“ wird trotzdem zu hören sein. Andere Lieder sind zu neuen Versionen geworden. Die Band hat dem Theater viel Freiraum für Interpretationen gelassen.

An der Inszenierung beteiligt ist auch die Neuseeländerin Trish Nairn. Sie ist derzeit für ein halbes Jahr in Deutschland und hat sich für diese Zeit bei dem Puppentheater beworben. Seit 15 Jahren ist sie in der Film- und Fernsehproduktion tätig, hat unter anderem an einem Avatar-Film und der Hobbit-Trilogie mitgearbeitet. Für „Dat Dörp met K“ hat sie das Bühnenbild gestaltet unter anderem die zwei Kühlschränke gebaut, die auf der Bühne stehen.

Das Stück wird vom 9. bis zum 13. Oktober gezeigt. Die teilweise bereits ausverkauften Vorstellungen finden Mittwoch bis Freitag um 14 Uhr und um 17 Uhr statt sowie Samstag und Sonntag jeweils um 11 Uhr, 14 Uhr und 17 Uhr. Mehr Infos auf www.haenneschen.de.