Auf dem Chlodwigplatz startet das historische Schauspiel „Jan un Griet“. Die beiden Hauptfiguren verkörpern in diesem Jahr Silvia und Rüdiger Prätzsch.
Historisches Spiel von Jan un GrietReiterkorps Jan von Werth zieht vom Chlodwigplatz bis zum Alter Markt
Die Kapelle spielte vor der Severinstorburg kölsche Hits, Marktfrauen schunkelten und Edelmänner verteilten Äpfel und dicke Möhren an die Jecken. Die Stimmung unter den altertümlich verkleideten Mitgliedern des Reiter-Korps Jan von Werth war schon vor ihrem traditionellen „Spill an d'r Vringspooz“ auf dem Chlodwigplatz bestens.
Die Geschichte von Jan und Griet beruht auf einer Legende aus dem 19. Jahrhundert
Wie immer sehen sich in der Aufführung Jan un Griet nach Jahren zufällig vor der „Vringspooz“ wieder. Einst wies sie ihn zurück, weil er nur ein Knecht war. Jetzt kehrt er als stolzer Reitergeneral, der erfolgreich die Festung Ehrenbreitstein von den Franzosen befreite, hoch zu Ross zurück nach Köln. Doch auch jetzt kommen die beiden nicht zusammen, denn Griet ist nun alt und einfache Marktfrau geblieben, während Jan von Werth etwas aus sich gemacht hat.
Die beiden Hauptfiguren verkörperten in diesem Jahr Silvia und Rüdiger Prätzsch, im echten Leben seit 33 Jahren verheiratet. Tatsächlich war Jan von Werth während des Dreißigjährigen Kriegs zum hochdekorierten Reiterführer aufgestiegen. Und „höchstwahrscheinlich“ sei er damals nach dem für Köln bedeutsamen Sieg über die Festung Ehrenbreitstein auch durch die Severinstorburg in seine Heimatstadt eingezogen, sagt Spielleiter Manfred Wucherpfennig.
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Die Geschichte von Jan und Griet sei allerdings eine Legende, die im 19. Jahrhundert bekannt wurde. Wie in jedem Jahr üben die Vereinsmitglieder eine neue Variation der Geschichte von Jan und Griet ein. Viele herrlich kostümierte Marktfrauen, Ratsherren und Stadtsoldaten tummelten sich vor historischer Theaterkulisse in der Südstadt, bevor rund 25 Karnevalsgruppen ihren Zug Richtung Alter Markt starteten.
„Wir proben seit November für diese paar Minütchen“, so Manfred Wucherpfennig. Jedes Jahr werde ein neuer Text und ein neues Drehbuch einstudiert. Doch die berühmten Aussprüche für eine verpasste Gelegenheit fehlten auch in diesem Jahr nicht. „Griet, wer et hätt gedonn!“, sagt Jan zu Griet, die antwortet: „Jan, wer et hätt gewoß!“