AboAbonnieren

Café Kult am ChlodwigplatzMit der Dämmerung kommt die Verwandlung

Lesezeit 4 Minuten
Neuer Inhalt

Orhan Agbas im Café Kult am Chlodwigplatz

Innenstadt – Mit gemütlichen Sitzecken und einem Retro-Look zieht das „Café Kult“ am Chlodwigplatz seine Kundschaft in den Bann. Zwischen Supermärkten, Apotheken und anderen Geschäften lieg t das Café mitten im Südstadt-Trubel. Seit zehn Jahren ist es ein Fixpunkt für inzwischen auch zahlreiche Stammkunden. Der Inhaber, Orhan Agbas, ist kein gelernter Gastronom, sondern wurde als Sicherheitsmanager der Bundespolizei ausgebildet. Seinen Jugendtraum von der eigenen Bar erfüllte er sich dann erst später mit dem „Café Kult“. Während hier tagsüber Kaffee und ein umfangreicher Mittagstisch geboten werden, verwandelt sich das Café nämlich abends in eine gemütliche Bar mit gedimmtem Licht.

Woher kommt die Idee zum Café?

Für Essen und Trinken hatte ich schon im Teenageralter eine Vorliebe. Ich glaube, jeder hat als Teenager so eine Phase, wo er denkt „Ich brauche eine eigene Bar“. Und so hat es sich dann hochgeschaukelt. Es war anfangs definitiv naiv, ohne Erfahrung so einen Laden zu führen. 2010 war vor unserer Haustür noch eine Baustelle. Es ist anfangs schwierig, wenn man vor der Tür permanent Staub, Lärm und Baustellenfahrzeuge stehen hat, eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen. Seitdem die Baustelle weg ist, geht es hier wirklich Jahr für Jahr bergauf. In der Anfangszeit war das hier ein Viertel, in dem nur Südstädter verkehrt haben. Mittlerweile kommen aber Menschen aus allen Vierteln des Kölner Raums vorbei.

Wie kam das Café zu seinem Namen?

Im Kölner Raum haben, als wir eröffnet haben, die meisten Gastronomien italienische oder spanische Namen genommen. Für mich war es von Anfang an klar: Ich will etwas Deutsches haben. Diese ganzen Bilder, die man bei uns an der Wand hängen sieht, sind private Sammlungen von mir. Seit meiner Kindheit habe ich diese Bilder in Schwarz-weiß von Kult-Personen gesammelt. Da bot sich der Name dann einfach an.

Alles zum Thema Chlodwigplatz

Was gefällt Ihnen an der Südstadt?

Was ich sehr gerne mag ist das Miteinander. Dafür, dass Köln eine Millionenstadt ist und wir eigentlich mitten in der Innenstadt sind, hat es dennoch irgendwie die Atmosphäre eines Dorfes. Wenn man hier mal ein paar Jahre verkehrt, merkt man, dass wirklich jeder jeden kennt. Und die Menschen helfen sich auch gegenseitig.

Was unterscheidet das Café Kult von anderen Cafés?

Wir haben eine der schönsten Terrassen, auf der man tagsüber immer Sonne hat. Dadurch, dass die Tische so eng beieinander stehen, haben die Gäste auch eher die Möglichkeit sich anzusprechen und Kontakte zu knüpfen. Hier können ganz verschiedene Menschen zusammenkommen. Für mich war es von Anfang an wichtig, dass eine gemütliche Atmosphäre herrscht. Wichtig ist mir außerdem auch die Musik-Auswahl. Schon damals hatte ich keine Lust mehr auf Charts. Ich hatte es als Gast in Köln vermisst, dass in den Cafés und Bars auch mal Soul-, Funk- und Jazz- Musik gespielt wird. Und das gibt es jetzt in unserem Café.

Jeden Tag geöffnet

Ein französisches Frühstück gibt es für 4,30 Euro. Ein türkisches Frühstück kostet 9,30 Euro. Diverse Extras ab 0,80 Euro kann man sich dazu bestellen. Die Karte des Mittagstischs wechselt jede Woche. Mittagsgerichte bekommt man ab 7,30 Euro. Das Angebot, das vom Flammkuchen, über Pasta bis zum Schnitzel reicht, ist vielfältig. Alle Cocktails kosten 8,50 Euro, in der Happy Hour von 20 Uhr bis open end 6,40 Euro.

Café Kult, Chlodwigplatz 4,geöffnet montags bis sonntags ab 10 Uhr

Was ist bei den Gästen besonders beliebt?

Wir entwickeln eigene Getränke-Kreationen. Gerade im Hochsommer laufen die kultigen Schorlen sehr gut. In denen sind meistens Obst und Gemüse drin. Da versuchen wir schon, Dinge anzubieten, die es nicht überall gibt. Abends laufen dann eher unsere Spritzer. Da haben wir auch hauseigene Kreationen. Auch einige Cocktails haben wir selbst erfunden. Welche Gerichte angesagt sind, hängt vom Wetter und der Saison ab. In der Hochsaison laufen unsere Salate und Vorspeisen gut, und im Winter mag es unsere Kundschaft etwas deftiger. Da kommen eher Suppen, Steaks, Schnitzel und Pasta Gerichte auf den Teller.

Das könnte Sie auch interessieren:

Welche Pannen hatten sie schon?

Tatsächlich war es mit Live-Musik schwierig. Ich kenne ein paar Jungs aus der Musikszene, und die sind einmal die Woche hier aufgetreten. Da haben wir auch keinen Mindestverzehr oder Eintritt von den Gästen verlangt. Statt der Musik vom Band konnte man dann einfach Live-Musik aus den Boxen hören. Tatsächlich waren aber einige Gäste nicht so erfreut darüber. Meiner Meinung nach fehlt Live-Musik in Köln total. Bei uns wurde das aber nicht so gut angenommen.