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Co-Working-Café in KölnEin neuer Ort zum Arbeiten und Auftanken

Lesezeit 3 Minuten

Ibo Kistak (l.) und Munir Adi in ihrem „Wndrfuel“, einem als Büro nutzbaren Café mit Superfood

  1. Ibo Kistak und Munir Adi haben einen Hinterhof-Coopyshop in ein neues Co-Working-Café verwandelt.
  2. Im „Wndrfuel“ gibt es Raum für Produktivität, Smoothies und gesunde Snacks.

Innenstadt – In einer Stadt wie Köln, mit großer gastronomischer Vielfalt, ist es nicht leicht, etwas völlig Neues aus dem Hut zu zaubern. Auch Ibo Kistak und Munir Adi haben das Rad nicht neu erfunden. Der 31 Jahre alte Wirtschaftsingenieur Kistak und der 29-jährige Betriebswirt und Medienmanager Adi haben mit ihrem Konzept für ein Co-Working-Café namens „Wndrfuel“ allerdings Komponenten zusammengeführt, die – wenn auch im Einzelnen bekannt – im Ergebnis trotzdem neu sind.

Außerdem haben sie die öde Räumlichkeit eines bisher im Hinterhof an der Zülpicher Straße versteckten Copyshops in ein Schmuckstück verwandelt und nahe dem Broadway-Kino das vielleicht einzige Lokal Kölns eröffnet, das im Winter ausschließlich von einem alten Holzofen beheizt werden wird.

Produktivität fördern

Co-Working-Café bedeutet offene Bürogemeinschaft mit gastronomischem Angebot. Sie seien vor zwei Monaten mit ihrem Co-Working-Netzwerk online gegangen, „einer Plattform, wo sich Freiberufler und Studenten anmelden können, um Gleichgesinnte zu finden, Ideen auszutauschen und Projekte anzustoßen. Diesem „mafeeshee“ genannten Netzwerk, einer Art Schwarzem Brett für die Start-up-Szene, gehören nach Worten Adis inzwischen rund 1000 Personen an,

Kistak und Adi, die im Mai bereits ein erstes „Wndrfuel“ im Holmes Place am Gürzenich eröffneten, „sind nicht abgeneigt, weiter zu expandieren“. Entscheidend ist für sie dabei, dass ihr Konzept „in verschiedenen Ladengrößen funktioniert“. Weil niemand beim Arbeiten acht Stunden am Stück auf seinem Stuhl sitzen wolle, haben sie ihren als „Flagship-Store“ deklarierten Betrieb an der Zülpicher Straße mit Tischen (jeweils mit Steckdosen) und Stühlen unterschiedlicher Höhe ausgestattet.

Man kann sowohl auf einem Stück Baumstamm sitzend als auch halb liegend oder stehend arbeiten. „Auch die konservativen Unternehmen switchen langsam um von diesen unproduktiven Großraumbüros, wo möglichst viele Menschen reingepfercht werden“, ist Kistak überzeugt.

Um Produktivität zu fördern, bauche man nicht nur eine positive Raumatmosphäre. Man „muss sich auch klar werden, was man trinkt und isst“.

Was hinter dem Namen steckt

Im „Wndrfuel“ sollen Gäste zu sich nehmen können, „was sie fuelt“ (fuel, engl. für Treibstoff). Deswegen stehen in erster Linie Smoothies (5,50 Euro für 0,4l) und frische, kalt gepresste Säfte (4,20 Euro für 0,25l) auf der Karte; Getränke, die je nach Zusammensetzung von Obst- Gemüsen, Superfood und Gewürzen „Immun“, „Warm“ oder „Aktiv“ heißen. Hinzu kommt Gebäck ohne Industriezucker, etwa Dattelbällchen mit Kakao und Kokosraspeln (1,50 Euro), Müslis oder Bananenbrot.

Das Speise-Angebot wird weiter ausgebaut. Die W-lan-Nutzung ist gratis. Von Ibo Kistak wird man übrigens schon bald wieder hören: In vier bis sechs Wochen möchte der 31-Jährige wiederum auf der Zülpicher Straße sein „Flynn’s Acade“ eröffnen, einen an die American Diners der 1970er oder 80er Jahre angelehnten Burgerladen, wo man die Wartezeit an alten Spielautomaten mit Spieleklassikern wie Mario, Pacman oder Donkey Kong überbrücken kann.

Café Wndrfuel, Zülpicher Straße 30,50674 Köln. Öffnungszeiten: Täglich von 8-20 Uhr.