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Mehr Züge in engerer TaktungDer Ausbau der S-Bahn im Kölner Bahnknoten rückt näher

Lesezeit 3 Minuten
30.08.2023
Köln:
Baustellenbesuch beim Bauprojekt Messe City.  
Das letzte Gebäude in der Deutzer Messe-City ist fertig - das Großprojekt ist damit abgeschlossen
 Die beiden letzten Bürogebäude mit Namen CENTRAAL und ROSSIO sollen 2024/2025 fertig werden.
HIER: Gebäude CENTRAAL mit Bahnhof Messe /Deutz und Kölner Dom
Foto: Martina Goyert

Am Bahnhof Messe/Deutz entstehen zwei neue Gleise.

Die Pläne rund um den Bahnhof Köln Messe/Deutz sollen dabei helfen, den dichten Verkehr in der Region zu entzerren.

Die Deutsche Bahn kommt dem Ausbau der S-Bahn-Strecke im Knoten Köln näher: Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, seien die Planungsunterlagen für den letzten Kölner Bauabschnitt rund um den Bahnhof Messe/Deutz vor wenigen Wochen beim Eisenbahnbundesamt eingereicht worden. Mit der Abgabe von 21 Aktenordnern sei das offizielle Planfeststellungsverfahren gestartet.

Die Pläne rund um den Bahnhof Messe/Deutz sind ein wichtiger Baustein bei der Erreichung des Ziels, künftig mehr Züge in engerer Taktung auf der Strecke vom Kölner Hauptbahnhof nach Bergisch Gladbach fahren zu lassen. So soll der Verkehr im dichten Kölner Bahnknoten entlastet werden.

Köln: Ein neuer Haltepunkt entsteht in Kalk

Am Bahnhof Köln Messe/Deutz sind dafür zwei neue Gleise und ein neuer Mittelbahnsteig geplant. Um den barrierefreien Einstieg in die S-Bahnen zu gewährleisten, soll der neue, 215 Meter lange Bahnsteig 96 Zentimeter hoch sein. Außerdem sind neue Rolltreppen und ein Aufzug Teil der Planungen.

Dieses enorm wichtige Projekt bringt nicht nur den Schienenverkehr im Raum Köln nach vorne, sondern besitzt Strahlkraft für ganz Nordrhein-Westfalen
NRW-Verkehrs- und Umweltminister Oliver Krischer

Darüber hinaus entsteht ein komplett neuer Haltepunkt: Köln-Kalk West. Er soll zwischen dem Bahnhof Messe/Deutz und der S-Bahn-Station Köln-Buchforst auf Höhe des heutigen Odysseums über eine parallel zu den Gleisen verlaufende Rampe angebunden werden. Die Rampe soll in einer Personenunterführung münden. Der neue Bahnsteig wird eine Länge von 170 Meter haben und soll ebenfalls barrierefrei angebunden werden.

„Dieses enorm wichtige Projekt bringt nicht nur den Schienenverkehr im Raum Köln nach vorne, sondern besitzt Strahlkraft für ganz Nordrhein-Westfalen“, sagte derweil NRW-Verkehrs- und Umweltminister Oliver Krischer (Die Grünen). „Funktionierende Großknoten mit Verbesserungen wie hier am Kölner Hauptbahnhof und in Deutz sind für den Schienenverkehr essenziell – und fördern durch attraktive Angebote die Verkehrswende.“

Gesamte Region soll von Modernisierung des Bahnknotens profitieren

Norbert Reinkober, Geschäftsführer von Go.Rheinland, dem Zusammenschluss der Verkehrsverbünde Rhein-Sieg und Aachen, ergänzte, die gesamte Region werde von der Modernisierung des Bahnknotens profitieren. Sie werde die Einführung neuer S-Bahn-Linien ermöglichen.

Bestehende und neue schnelle Zugverbindungen trügen „zur Schaffung neuer attraktiver und der qualitativen Verbesserung bestehender schneller Verbindungen auf der Schiene bei“, sagte der Kölner Verkehrsdezernent Ascan Egerer. „Diese sind für Köln und die Region der Schlüssel, um vielen Menschen, die nach Köln rein und aus Köln raus pendeln als Kunden für einen bequemen und umweltfreundlichen Nahverkehr zu gewinnen und die Verkehrsbelastung auf der Straße zu reduzieren. Wir alle stehen im Sinne der Klimaneutralität in der Verantwortung, den Umweltverbund massiv auszubauen.“

Erste Unterlagen 2022 eingereicht

Ende 2022 hatte die Deutsche Bahn die Planungsunterlagen für den Bauabschnitt Bergisch Gladbach eingereicht, ein knappes Jahr später folgten zunächst der Dellbrücker Abschnitt und wenige Monate darauf der zentrale Kölner Abschnitt rund um den Hauptbahnhof. „Mit der Abgabe der Pläne für den Deutzer Abschnitt machen wir die Sache nun komplett“, sagte Jens Schäfer, Leiter des Ausbaus im Kölner Knoten, laut Mitteilung.

25.12.2023
Köln:
Übersichten vm LVR-Turm aus fotografiert:
Musical Dom
Foto: Martina Goyert

Das Areal, auf dem heute noch der Musical Dome steht, braucht die Bahn in den kommenden Jahren.

Derweil ist der Bauabschnitt am Kölner Hauptbahnhof für ein weiteres Projekt ganz entscheidend: Das Grundstück zwischen Breslauer Platz, auf dem aktuell noch der Musical Dome steht, soll während des S-Bahn-Gleisbaus für die Logistik der Hauptbahnhof-Baustelle genutzt werden. Da das Staatenhaus, in das die Musical-Produktionen ziehen sollen, aber womöglich noch bis 2026 von der Oper als Ausweichspielstätte genutzt wird, weil die Bühnen am Offenbachplatz einfach nicht fertig werden, wollen die Musical-Macher von ATG Entertainment den Musical Dome länger nutzen. Bislang haben sie einen Vertrag bis Ende Februar 2026, dann müsste das blaue Zelt am Hauptbahnhof verschwinden. Das Staatenhaus aber muss erst für Musicals umgebaut werden.

Der Hauptbahnhof wird ebenfalls um neue S-Bahn-Gleise erweitert, die Bahnhofsfassade wird erneuert und die Nordseite am Breslauer Platz neu gestaltet. Da das Planfeststellungsverfahren noch mehrere Jahre dauern könnte und erst anschließend die Bauarbeiten ausgeschrieben und ein Zeitplan erstellt werden, hat der 1996 als Provisorium eröffnete Musical Dome wohl gute Chancen, den angestammten Platz länger zu nutzen.