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Stellungnahme zu GroßprojektStadt Köln begrüßt Ausbau des Hauptbahnhofs – Wie es jetzt weitergeht

Lesezeit 3 Minuten
Visualisierung Ausbau Kölner Hauptbahnhof am Breslauer Platz

So könnte der Breslauer Platz nach dem Ausbau der S-Bahn aussehen. Visualisierung: J.MAYER.H und Partner

Die Stadtverwaltung hat keine Einwände gegen den Ausbau der S-Bahn im Kölner Hauptbahnhof. Ein Blick auf den Zeitplan für das Großprojekt

Die Vorarbeiten für den Ausbau der S-Bahn-Stammstrecke zwischen Hansaring, Hauptbahnhof und Köln-Messe/Deutz und der S 11 vom Hauptbahnhof nach Bergisch Gladbach kommen Schritt für Schritt voran. Am 24. Juni hat die Stadtverwaltung eine positive Stellungnahme beim Eisenbahn-Bundesamt abgegeben. Das geht aus einer Vorlage für die Bezirksvertretung Innenstadt und den Stadtentwicklungsausschuss hervor.

Was plant die DB InfraGo beim Ausbau der S-Bahn in Köln genau?

Sie will die Stammstrecke, das ist Herzstück des Kölner S-Bahnnetzes in der Innenstadt, erweitern, um künftig mit bis zu acht S-Bahnlinien im 20-Minuten-Takt anstatt mit bisher sechs Linien zu fahren. Dazu ist der Ausbau der Trasse zwischen Deutz und Hansaring mit Ausnahme der Hohenzollernbrücke um zwei Gleise erforderlich. Gleichzeitig soll durch den bereits begonnenen Ausbau der S 11 zwischen Köln und Bergisch Gladbach eine Zugfolge im 10-Minuten-Takt möglich werden. Im Berufsverkehr soll auf dieser Linie sogar alle fünf Minuten eine S-Bahn fahren.

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Was muss dafür gebaut werden?

Die 15 Kilometer lange Strecke vom Hauptbahnhof bis Bergisch Gladbach muss so erweitert werden, dass diese dichte Zugfolge auch gefahren werden kann.

Geschieht das alles zeitgleich?

Nein. Der Ausbau ist in vier Abschnitte unterteilt: Köln Hauptbahnhof (1), Deutz bis Kalk (2), Kalk bis Bergisch Gladbach Gronau (3) und von dort bis Bergisch Gladbach (4). Das Planfeststellungsverfahren, um das es zuerst geht, betrifft den Abschnitt 1, also den Hauptbahnhof.

Grafik des geplanten Ausbaus

Der geplante Ausbau

Was steht dort an?

Im Hauptbahnhof muss es auf der Seite am Breslauer Platz einen zusätzlichen Mittelbahnsteig mit den Gleisen 12 und 13 geben, damit dort mehr S-Bahnen aus Richtung Hansaring und Köln Messe/Deutz halten können. Nach der Erweiterung können die Züge vom Hansaring kommend den schon vorhandenen Bahnsteig mit zwei Gleisen Richtung Bergisch Gladbach nutzen, die neuen Gleise 12 und 13 sind beide für Züge Richtung Hansaring reserviert. Das hat den Vorteil, dass eine zweite S-Bahn parallel einfahren kann, während die vorausfahrende noch am Bahnsteig steht. Vor allem im Berufsverkehr können so mehr Menschen befördert werden.

Das klingt nach einem aufwendigen Großprojekt.

Ja. Zwischen Hauptbahnhof und Hansaring müssen zusätzliche Weichen eingebaut werden. Der Neubau des Mittelbahnsteigs am Breslauer Platz wird aus einem Brückenzug aus insgesamt elf Einzelbauwerken bestehen. Die Bahnhofsfassade am Breslauer Platz muss neugestaltet, das Dach der Stadtbahn-Haltestelle eingekürzt werden. Für den neuen Bahnsteig werden zwei zusätzliche Stützen benötigt, ein Teil der Tiefgarage unter dem Breslauer Platz muss zurückgebaut werden. Auch der Straßenraum rund um den Breslauer Platz wird sich verändern. Die Leit- und Sicherungstechnik muss so modernisiert werden, dass eine Zugfolge im Abstand von 180 Sekunden möglich wird. Die S-Bahn ist bereits seit 2022 an ein modernes elektronisches Stellwerk angeschlossen, das auch schon für eine digitale Steuerung des Zugverkehrs vorbereitet ist.

Wann soll mit dem Bau begonnen werden?

Das ist noch nicht klar und hängt vor allem davon, wie viele Einwände gegen das Planfeststellungsverfahren erhoben werden. Außerdem müssen die Bauarbeiten zeitlich in die anderen Bauprojekte angepasst werden, die am Breslauer Platz anstehen.

Ist der Ausbau der Stammstrecke das größte Projekt im Kölner Bahnknoten?

Zumindest das Wichtigste. Der Planungsabschnitt Deutz bis Kalk beinhaltet die Erweiterung der Station Köln Messe/Deutz um einen weiteren S-Bahnsteig mit zwei Gleisen. Der Fahrbetrieb soll dort nach dem gleichen System wie im Hauptbahnhof abgewickelt werden. In Kalk soll ein neuer Haltepunkt Kalk West entstehen.

Wie bewertet die Stadt in ihrer Stellungnahme das Bauvorhaben?

Positiv. Es sei „als Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs zu begrüßen“. Man habe keine grundsätzlichen Bedenken gegen das Vorhaben. Die Stadt hat aber auch keine Möglichkeit, das Bauvorhaben abzulehnen, weil es sich dabei um keine städtische Planung handelt. In ihrer Stellungnahme kann sie nur ihre Interessen anmelden. Das hat sie mit Blick auf das Naturschutzgebiet Thielenbruch getan.