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Dreck am Welterbe Kölner DomStadt Köln kündigt mehr Mülleimer und intensivere Reinigung an

Lesezeit 3 Minuten
Ein Wegwerfbecher liegt am Kölner Dom am Boden.

Ein Wegwerfbecher liegt am Kölner Dom am Boden.

Seit vielen Jahren ist das Erscheinungsbild am Dom ein Thema, es gab viele Anläufe der Stadt für Verbesserungen. Nun folgt der nächste.

Die Verwaltungsspitze der Stadt Köln hat ein Maßnahmenpaket beschlossen, um das Erscheinungsbild rund um das Welterbe Dom zu verbessern. Das teilte Stadtsprecher Alexander Vogel am Donnerstag mit.

Kölner Dom: Mehr Mülleimer, intensivere Reinigung

Die rund 25 Maßnahmen sollen demnach unverzüglich schrittweise umgesetzt werden. Einige davon sind schneller umsetzbar, andere dagegen sind eher mittelfristig angelegt. Unter anderem zählen zu den konkreten Verbesserungen für das erweiterte Domumfeld mehr Mülleimer und eine intensivere Reinigung rund um den Dom.

Zudem sollen die Arbeiten verschiedener Dienststellen zu einem festen Ablaufplan verzahnt werden, damit sollen vermutlich die Zuständigkeiten klarer festgelegt werden. Und laut Vogel will die Verwaltung Konzepte erstellen, wie Obdachlose mittelfristig besser unterstützt werden können.

Alles zum Thema AWB

Insgesamt geht es um sieben Themen:

  1. Sauberkeit
  2. Bessere Verzahnung der Dienststellen
  3. Allgemeines Stadtbild
  4. Städtische Baustellen
  5. Öffentliche Ordnung
  6. Unterstützung für Obdachlose
  7. Mobilitätsthemen

Anfang August hatte der Verwaltungsvorstand beschlossen, ein Maßnahmenpaket zu erarbeiten. Zuvor hatten sich unter anderem einige Stadtführer über die lieblose Gestaltung der Bauzäune und den Dreck rund um den Dom beschwert. Dazu zählte auch Ilona Priebe, sie sagte am Donnerstag: „Es ist schon viel sauberer und aufgeräumter. Die Stadt bewegt sich, aber es dauert in Köln eben immer etwas und es bleibt weiter Raum für Verbesserungen.“ Und Dom-Sprecher Markus Frädrich sagte: „Wir begrüßen jede einzelne Maßnahme, die zuträglich ist, um dem Kölner Dom als Gotteshaus und Weltkulturerbe ein würdiges und einladendes Umfeld zu verleihen.“

Neu ist es nicht, dass ein Kölner Stadtoberhaupt ankündigt, das Domumfeld zu verbessern. Schon 2007 hatte die Stadt laut FDP per Pressemitteilung nach der ersten Sitzung des damals neuen Arbeitskreises „Domumfeld“ verkündet: „Bessere Reinigung und mehr Ordnungsdienst auf der Domplatte.“ Damals war ähnlich wie heute die Rede von Ad-hoc-Maßnahmen, unter anderem einer Nass- statt Trockenreinigung. Oberbürgermeister war Fritz Schramma (CDU). Die FDP-Fraktion erinnerte zuletzt in der aktuellen Diskussion daran und teilte mit: „Wir fragen uns, was daraus geworden ist.“

Kümmerer soll Probleme lösen

Schon 2016 und 2017 hatten die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) den politischen Gremien eine Präsentation mit dem Titel gezeigt: „Sauberkeit im erweiterten Domumfeld – Vorschlag zur Verbesserung der Sauberkeit.“ Darin nannten sie neun Verbesserungsvorschläge, unter anderem ein sogenannter Kümmerer ist aufgeführt, seit 2018 hat Wilhelm Belke den Job – doch die Probleme sind nicht verschwunden.

Die in der Analyse notierten Reinigungsintervalle sind laut einer Stadtsprecherin nicht mehr aktuell. Demnach werden unter anderem folgende Gebiete 16 Mal pro Woche gereinigt: Wallrafplatz, Unter Fettenhennen, Bahnhofsvorplatz, Trankgasse, Domkloster, Roncalliplatz und der Heinrich-Böll-Platz. Die Papierkörbe reinigt die AWB demnach zweimal die Woche und leert sie permanent. Laut der Präsentation standen 2016/17 im erweiterten Domumfeld rund 150 Mülleimer, die AWB urteilten damals: „Weiterer Anpassungsbedarf besteht nicht.“ Das sieht die Verwaltung nun offenbar anders. Ebenfalls dauerhaft ist laut Stadt ein Einzelkehrer auf der Domplatte unterwegs.

Stadt äußert sich nicht zu Kosten

Einen Teil der Reinigungsleistungen übernehmen die Gebührenzahler, doch einen Großteil muss die Stadt extra aus dem Haushalt bezahlen. Laut der AWB-Präsentation waren das beispielsweise im Jahr 2016 rund 655.000 Euro. Auf die Frage, wie hoch die Summe 2022 oder 2023 war und wie viel davon die Gebührenzahler übernehmen, teilte die Stadt mit: „Der Kostenumfang ist nicht räumlich abgegrenzt beziehungsweise isoliert zu beziffern, wir bitten daher um Verständnis, dass hierzu zum jetzigen Zeitpunkt keine Information gegeben werden kann.“