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Karneval in KölnAnwohnerprotest gegen Zustände am 11.11. im Rathenauviertel

Lesezeit 2 Minuten
Zwei Männer und eine Frau stehen nebeneinander, ein Mann hat ein Protestschild in den Händen.

Anwohner und Geschäftsleute der Zülpicher Straße und Umgebung demonstrieren gegen die Zustände an den Karnevalstagen vor dem Rathaus in Köln.

Gegen die Zustände am 11.11. und Karneval hat die Anwohnerschaft des Rathenauviertels in Köln am Freitag protestiert.

Mit Frustration und zunehmender Wut reagieren zahlreiche Anwohner der zentralen Quartiere Kölns, die am 11.11. Schauplatz von Alkoholexzessen und Treffpunkt meist unüberschaubarer Menschenmengen werden. Aus Verdruss über die aus ihrer Sicht völlig unzureichend darauf reagierende Verwaltung und Politik haben sich am Freitag rund 30 Bewohnerinnen und Bewohner des Rathenauviertels zu einer Kundgebung am Rathaus versammelt.

Mehrere Menschen mit Protestschildern, ein Mann spricht in ein Mikrofon.

Andreas Hupke (Grüne, l.), Bezirksbürgermeister Innenstadt, demonstriert mit Anwohnern und Geschäftsleuten der Zülpicher Straße und Umgebung vor dem Rathaus.

Mit Parolen und rund um den Theo-Burauen-Platz aufgestellten Spruchtafeln wie „Schluss mit lustig“, „Mein Vorgarten ist kein Klo für Säufer“ oder „Was macht die Stadt gegen Trinktourismus?“ stellten die Anwohner sich mit persönlichen, negativen Erfahrungsberichten vor.

„Mein Vorgarten ist kein Klo für Säufer“

„Seit sechs oder sieben Jahren nutzen den 11.11. saufwütige Menschen, die vorwiegend von außerhalb dafür nach Köln kommen, die Straßen und Plätze unserer Veedel, um hier maßlos über die Stränge zu schlagen“, formulierte es Kundgebungsanmelder Klaus Adrian (74). Das habe nichts mehr mit Frohsinn und Feiern zu tun, sondern entwickele sich „auf Einladung der Stadt jedes Jahr mehr zu hemmungslosen Gelagen“.

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Ein Protestschild wird von einer Person hochgehalten.

Die Anwohnerschaft wünscht sich mehr Kommunikation mit der Stadt.

„Die Anwohnerschaft ist dabei eher lästige Manövriermasse, die gerade noch gut genug dafür ist, hinterher vollgepisste Eingänge zu reinigen, Erbrochenes wegzuwischen und den Müll einzusammeln“, sagt das Mitglied der Bürgervereinigung (BV) Rathenauplatz. Auch die sich vermeintlich um die Lage der dort lebenden Menschen bemühenden Gremien und Gesprächsrunden, wie der von der Verwaltung ins Leben gerufenen „Runde Tisch Karneval“, seien „lediglich ein Feigenblatt und überwiegend ein Treffen der Karnevals- und Gastronomie-Lobby unter Ausschluss der Öffentlichkeit“. Alle konstruktiven Vorschläge zur Eindämmung oder Dezentralisierung des Straßenkarnevals würden abgeschmettert, Ideen und Lösungsansätze im Keim erstickt.

Dialog mit Kölner Anwohnerschaft gefordert

Vertreterinnen und Vertreter mehrerer Parteien, der Ratsfraktionen sowie Initiativen wie dem BUND zeigten sich am Freitag solidarisch mit dem Protest, unter anderem bezeichnete es Andreas Hupke (Grüne) als Bezirksbürgermeister der Innenstadt und selbst, wie er betonte, seit 40 Jahren Anwohner, als „Ignoranz des Rates und der Stadt“ gegenüber den betroffenen Menschen, dass seit Jahren keine Lösungen für die Situation gefunden werde.

Der Appell der Versammelten vor dem Rathaus lautete: Die Stadt müsse endlich mit ihren Bürgern in Dialog treten und tätig werden. Es könne nicht sein, dass sich die Anwohnerschaft wie etwa am Brüsseler Platz erst nach zehn Jahren über langwierige Klagewege ihr Recht verschaffe.