Köln-Innenstadt – Nachdem die politischen Gremien über den Rahmenplan für das neue Quartier beraten haben, folgen im noch jungen Jahr 2019 die nächsten Schritte. Dabei gilt es konkrete Fragen zu klären: Wo genau entstehen Wohnungen, wo Büros? Wie hoch werden die Gebäude? Wo dürfen im Erdgeschoss Läden öffnen? Wo verlaufen Straßen, Wege, Schienen? Bis die Ratspolitiker darüber entscheiden, können noch Jahre vergehen, zumal immer noch nicht feststeht, wo der Großmarkt hin soll. Die Politiker sollen die Arbeit der Stadtplaner fortlaufend begleiten. Auch die Bürger sollen auf dem Laufenden gehalten werden, wenngleich die Eröffnung eines dafür angekündigten Stadtteilbürosnoch auf sich warten lässt. Für 2019 angekündigt sind Pionierprojekte, ein Park und ein Pfad, die einen Ausblick auf den künftigen Verlauf des Grüngürtels liefern sollen. Er wird eines Tages durch das neue Quartier bis an den Rhein führen.
SCHULEN
Spannend wird die Frage, ob die Schüler der Integrierten Gesamtschule Innenstadt rechtzeitig zum Sommer 2020 ihren Interimsstandort im früheren Rautenstrauch-Joest-Museum am Ubierring nutzen können. Der Standort an der Frankstraße ist für die Oberstufe definitiv zu klein, und die ursprünglich als Erweiterung vorgesehenen Bauten am Severinswall werden nicht fertig. In diesem Jahr wird sich zeigen, ob die Zwischenlösung mit dem Umbau des Museums, das lange Jahre leer stand, eine gute Idee war. Der Zeitplan lässt kaum Verzögerungen zu. Einen Plan B gibt es (noch) nicht.
EINZELHANDEL
Leerstand an der Severinstraße, an der Bonner Straße und an der Merowingerstraße: Wird so mancher Vermieter seine Erwartungen an den zu erzielenden Mietzins für sein Ladenlokal nach unten korrigieren müssen oder setzen sich weitere umsatzstarke Gastronomien in der Südstadt durch? Aufmerksam werden Gewerbeimmobilienbesitzer die jüngste Verpachtung registriert haben. Eine Café-Kette hat eine Filiale am Chlodwigplatz eröffnet, dort, wo früher Strauss-Innovation Mieter war. Dazwischen stand der Laden lange leer. Das liegt nicht an mangelnder Nachfrage. Für viele Händler, die mit dem Online-Handel zu kämpfen haben, sind die Mieten nicht bezahlbar. Das gilt inzwischen sogar für kleinere Läden. Die Vermieter dagegen hoffen weiter, dass sich der Leerstand am Ende für sie lohnt.
VERKEHR
Die Vorarbeiten für den Bau der Stadtbahn auf der Bonner Straße sollen im Herbst abgeschlossen werden. Wenn Leitungen und Kanäle im Untergrund sind, können Ende des Jahres die Arbeiten an der neuen Trasse beginnen. Schon zu Beginn des Jahres sollen zwei Häuser an der Kreuzung mit der Schönhauser Straße abgerissen werden. Für Autos und Lkw, die den Großmarkt anfahren, will die Stadt rechtzeitig Umleitungen planen. Sämtliche Straßen in der Umgebung werden wohl betroffen sein, vor allem die Rheinuferstraße und die Vorgebirgsstraße.
Letztere ist derweil für Fahrradfahrer attraktiver geworden. Eine neue Fahrradspur führt über den Ring auf die Nord-Süd-Fahrt in Richtung Innenstadt. Auch auf dem Sachsenring gibt es plötzlich viel Platz auf einer eigenen Spur. Wie sich die Zahl der Radler hier im Jahr 2019 entwickelt, wird nicht nur die Stadt beobachten. Vielleicht wird das Rad ja auch eine Alternative für die Autofahrer, für die auf der Bonner Straße kein Durchkommen mehr sein wird.
