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Kölner HeumarktSo sieht das CSD-Programm mit Netta und Conchita Wurst aus

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Die Parade ist der traditionelle Höhepunkt des Cologne Pride.

Innenstadt – „Zur eigenen Sexualität oder Geschlechtsidentität klar Ja sagen zu können – vor sich selbst und anderen – ist für viele oft ein leidvoller Weg“, merkt Oberbürgermeisterin Henriette Reker zum Motto des Kölner CSD und Cologne Pride 2018 an: „coming out in Deinem style“. Coming-out – das ist die entscheidende Phase, in der Menschen, die von der sexuellen oder geschlechtlichen Norm abweichen, das zunächst sich selbst gegenüber eingestehen und im zweiten Schritt ihrer Umwelt mitteilen.

Jeder Mensch müsse die uneingeschränkte Freiheit haben, sein Coming-out selbstbestimmt und ohne Schranken in seinem ganz persönlichen Stil zu leben, fordert der Kölner Lesben- und Schwulentag (Klust) als Veranstalter des Christopher Street Day. Das Programm in Ausschnitten:

Besuch aus Partnerstädten

Auf Einladung der Stadt berichten lesbische Aktivistinnen am Donnerstag, 5. Juli, aus Kölns Partnerstädten Istanbul, Cluj, Kattowitz, Tunis und Rio de Janeiro über ihr Engagement und die Menschenrechtslage für Menschen mit von der Norm abweichender sexueller Orientierung oder geschlechtlicher Identität. Beginn ist um 19 Uhr im Großen Saal des Sozialdienstes katholischer Frauen, Mauritiussteinweg 77–79.

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Straßenfest

Um 17 Uhr beginnt am Freitag, 6. Juli, das CSD-Straßenfest auf dem Heumarkt, dem Alter Markt und dem Gürzenich-Vorplatz. Offiziell wird es um 18 Uhr auf der Hauptbühne eröffnet. Es dauert bis 22 Uhr. Am Samstag wird von 13 bis 23.30 Uhr und am Sonntag von 12 bis 22 Uhr gefeiert. Auf drei Bühnen wird ein Programm mit Kultur, Politik und Tanz geboten. Dazu kommen zahlreiche Informations- und Verkaufsstände.

Auf der Hauptbühne auf dem Heumarkt werden am Sonntag unter anderen Conchita Wurst (19 Uhr) und Netta, die israelische Gewinnerin des diesjährigen Eurovision Song Contest (21.10 Uhr), erwartet. Bereits am Samstag werden um 23 Uhr zum traditionellen Gedenken an die Opfer von Aids in einem Moment der Stille „Kerzenlichter gegen das Vergessen“ angezündet.

Empfang

Am Samstag, 7. Juli, findet der gemeinsame CSD-Empfang des Schwulen Netzwerks NRW und der Aidshilfe NRW statt. Beginn ist um 13 Uhr im Gürzenich. 800 Gäste aus Mitgliedsorganisationen, kooperierenden Verbänden, Politik, Wirtschaft, Medien und Kultur nehmen teil. Im Rahmen des Empfangs verleiht das Schwule Netzwerk NRW den Preis „Die Kompassnadel“. In diesem Jahr geht er an die Person Vanja und das Team der Kampagne „dritte Option“. Mit einer Beschwerde hat Vanja im vorigen Jahr das Bundesverfassungsgericht zu der Entscheidung gebracht, dass es eine dritte Möglichkeit neben „männlich“ und „weiblich“ geben muss, ins Personenstandsregister eingetragen zu werden.

Umzug lesbischer Frauen

Auf dem Roncalliplatz startet am Samstag um 18.15 Uhr der Dyke March Cologne. Der Umzug ist seit vier Jahren Teil des Cologne Pride und soll den Veranstalterinnen zufolge Frauen, die Frauen lieben, „sichtbarer und den CSD vielfältiger“ machen.

Gottesdienst

Die Evangelische Gemeinde Köln veranstaltet am Samstag in der Christuskirche am Stadtgarten, Dorothee-Sölle-Platz 1, einen Gottesdienst von Jugendlichen für Jugendliche. In Kooperation mit dem Jugendzentrum „anyway“ will ein Team um Jugendleiterin Franziska Froböse und die Vikare Tim Lahr und David Borgardts den Gottesdienst „in einem kreativen Prozess“ entwickeln. Es gibt die Möglichkeit, ab 10 Uhr an einem entsprechenden Workshop teilzunehmen oder erst um 16 Uhr in die Kirche zu kommen, um gemeinsam den Gottesdienst zu feiern.

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In der Antoniterkirche beginnt am Samstag um 18 Uhr der traditionelle Abendmahlsgottesdienst zum CSD, liturgisch geleitet von Pfarrer Jürgen Wenge und Pfarrer Markus Herzberg und musikalisch gestaltet von der Kapelle der Statt-Garde Colonia Ahoj. Anschließend gibt es einen Empfang.

Parade am Sonntag

Die Parade ist der Höhepunkt des Cologne Pride. Sie startet am Sonntag. 8. Juli, um 12 Uhr auf der Deutzer Brücke. Seit 1991 veranstaltet der Klust die Demonstration für die Gleichberechtigung und Akzeptanz von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgendern. Regelmäßig werden 500 000 bis eine Million Gäste gezählt; die Kölner CSD-Demo gilt als eines der größten „Queer-Events“ in Europa. Den Abschluss bildet eine Kundgebung auf dem Heumarkt.