Blockade vor Kölner LichternUmwelt-Aktivisten besetzen Deutzer Brücke
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Köln – Protest auf der Deutzer Brücke: Rund 250 Aktivisten haben vor den Kölner Lichtern 2019 die Fahrspur Richtung Innenstadt besetzt. Weil die Brücke aufgrund der Großveranstaltung ab 17 Uhr ohnehin gesperrt worden wäre, hat sich die Polizei entschieden, die Brücke um 13.30 Uhr umgehend zu schließen.
Aktion um 18 Uhr beendet
Der Fußgänger- und Radverkehr sowie die Gleise der Stadtbahn waren von der Aktion nicht betroffen. Wie die Polizei berichtet, verhielten sich die Teilnehmer friedlich und kooperativ. Gegen 18 Uhr zogen die Aktivisten Richtung Neumarkt ab.
Deutzer Brücke: Gruppe „Extinction Rebellion“ verantwortlich
Die Aktion hat die Gruppe „Extinction Rebellion“ veranstaltet, die die große Bühne Kölns für eine Demonstration zum Klima nutzen will. „Mit der Blockade wollen die Aktivist*innen auf die akute Bedrohung durch die ökologische Krise hinweisen und dafür sorgen, dass diese nicht länger von Politik und Gesellschaft ignoriert werden kann“, heißt es in einer Stellungnahme.
Und weiter: „Sie fordern die Einberufung einer Bürger*innenversammlung. Dieses Gremium aus zufällig ausgelosten Bürger*innen soll auf der Grundlage wissenschaftlicher Informationen über Maßnahmen beraten und entscheiden, mit denen die Treibhausgasemissionen bis 2025 auf netto-Null reduziert werden sollen.“
Das Thema sei den Aktivisten so wichtig, dass sie dafür auch die Konsequenzen in Kauf nehmen, sagte eine Aktivistin vor Ort. „Wir blockieren friedlich und entschlossen die Brücke und werden sitzen bleiben, solange es geht. Viele von uns sind auch bereit, sich von der Polizei in Gewahrsam nehmen zu lassen – das Thema ist so wichtig und dringend wie noch nie. Dass die Permafrostböden 70 Jahre eher anfangen aufzutauen, zeigt doch, es ist fünf vor zwölf. Unsere Aktion ist für Einzelne möglicherweise unbequem. Sie ist aber nötig, um unsere Mitmenschen aufzurütteln und den Druck auf die Politik zu erhöhen.“
Köln-Deutz: Klimaprotest kurz vor den Kölner Lichtern
Ein Aktivist ergänzt: „„Ich habe Angst, was geschieht, wenn jetzt politisch weiter nichts passiert. Und ich habe lange genug demonstriert. Heute sitze ich auf der Straße und ich bin nicht bereit, einfach wieder zu gehen!“
Bereits am Mittag hatte „Extinction Rebellion“ eine Aktion am Kölner Neumarkt durchgeführt. Der „Markt der Ideen“ sollte ein Ort des Austausches für humanitäre und ökologische Organisationen sein und zur Vernetzung einzelner Organisationen beitragen. (tw/mbr)