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Sanierung im Kölner RheinparkHistorisches Parkcafé soll im Frühjahr neu eröffnen

Lesezeit 2 Minuten
Parkcafé neu

Das Parkcafé zu seinen besten Zeiten.

  1. Das Gebäude ist seit Jahrzehnten verfallen und seit 2015 hinter einem Bauzaun verschwunden.
  2. Das Parkcafé war 1957 für die Bundesgartenschau gebaut worden.
  3. Das Bauprojekt soll Langzeitarbeitslosen eine neue Perspektive bieten.

Köln – Die erste Tasse Kaffee im dann wiedereröffneten Parkcafé im Rheinpark möchte Sigrid Gramm im Frühjahr trinken. „Das hoffe ich jedenfalls. Wir arbeiten sehr heftig daran“, sagt die Abteilungsleiterin Arbeitsmarktförderung im Kölner Amt für Soziales, Arbeit und Senioren.

Das Amt ist Bauherr des seit Jahrzehnten verfallenden und seit 2015 hinter dem Bauzaun verschwundenen Gebäudes. Seit Jahren bietet es Spaziergängern Anlass zu missmutiger Spekulation: Wie lange dauert das eigentlich noch?

Ursprünglich sollte das Parkcafé 2017 mit Innen- und Außengastronomie – Café, Biergarten und Event-Bereich auf drei Geschossen – wiedereröffnen. Die Instandsetzung bezahlt die Stadt mit – einschließlich der Kostensteigerungen seit 2015 – 3,8 Millionen Euro. Ursprünglich waren 2,7 Millionen kalkuliert.

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Pächter im Wartestand ist die Parkcafé GmbH, dessen letzter und einziger Gesellschafter inzwischen der Gastronom, Hotelbetreiber und parteilose Bewerber für das Oberbürgermeisteramt, Roberto Campione, ist.

Die Betonsanierung sei so gut wie abgeschlossen, so Gramm, auch die Rohbaumaßnahmen innen. Mehrere Gewerke arbeiteten daran jeden Tag, „auch wenn das vor dem Bauzaun nicht immer nachvollziehbar ist“, erklärt die Amtsleiterin.

Charme der 50er Jahre soll erhalten bleiben

In Abstimmung mit dem Denkmalschutz seien eine neue Treppenanlage, ein Aufzug und eine behindertengerechte Wegeführung eingebaut worden, zudem eine heutigen Ansprüchen gerecht werdende Küche für den ganzjährigen Betrieb. Der Charme der 50er-Jahre-Architektur des Gebäudes soll auch durch die Originalfarbtöne und den Nachbau der Glasfassade erneuert werden.

Das Parkcafé sei 1957 für die Bundesgartenschau als temporärer Bau errichtet worden. Längst sei der Beton marode gewesen, so auch die Sanitäranlagen, die Elektro- und Wasserinstallationen.

Es habe im alten Bau auch weder Heizung, Lüftung noch Kühlräume gegeben, weshalb das Kellergeschoss erweitert worden sei. Demnächst werde die Rohmontage der Technik beginnen. Ja, es habe mit Rücksicht auf den Denkmalschutz Verzögerungen gegeben.

Lernen auf der Baustelle

Das Parkcafé sei ein „Leuchtturmprojekt“ der Kölner Arbeitsförderung, so Gramm. Das Projekt ist Teil des Programms Win-Win der Bundesregierung, ein Sonderprogramm für denkmalgeschützte Objekte. Es führe Menschen des sogenannten Ersten und Zweiten Arbeitsmarktes zusammen.

Die Beschäftigungs- und Qualifizierungsträger bieten Langzeitarbeitslosen oder Personen mit fehlender Ausbildung auf der Baustelle die Möglichkeit, sich unter Anleitung der dort arbeitenden Unternehmen praktisch in verschiedenen Berufsfeldern zu erproben.

Sie sollen Fähigkeiten und Erkenntnisse erhalten, die eine spätere Vermittlung in ein Praktikum, in Arbeit, Ausbildung oder Weiterbildung ermöglichen.