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Rätselhafte InschriftHaus aus den Anfängen Kölns am Antoniterquartier ausgegraben

Lesezeit 2 Minuten
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Archäologie-Studenten bei der Arbeit.

Köln-Innenstadt – Archäologen haben auf der Baustelle am Antoniterquartier hinter der Schildergasse die Reste eines steinernen Hauses gefunden.

„Die mächtige Mauerstärke lässt uns darauf schließen, dass es ein öffentliches Gebäude sein musste“, sagt Dr. Marcus Trier, Direktor des Römisch-Germanischen Museums und der Bodendenkmalpflege der Stadt. Er datiert den Hausbau auf circa 50 nach Christi Geburt, also in die älteste Phase der Stadt.

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Überreste des steinernen Hauses

Das Gebäude wurde an der Südwest-Ecke des Forums, dem großen Versammlungsplatz, errichtet und wurde repräsentativ mit Geldern aus Rom gebaut. Die Funktion des Gebäudes ist noch nicht geklärt. „Wir vermuten, dass es eine Art Vereinshaus war. Mit einer Innenfläche von 150 bis 160 Quadratmetern würde es von Größe her passen“, sagt Trier.

Inschrift stammt möglicherweise aus späterer Zeit

Im Abbruchschutt im Umfeld des Gebäudes haben er und sein Team das Fragment einer Inschrift gefunden, das derzeit untersucht wird. „Möglicherweise erlaubt uns der Inhalt Rückschlüsse auf das Gebäude, aber es stammt eben nur aus der Umgebung und nicht aus dem Haus selbst, sodass es auch etwas anderes sein kann. Vielleicht eine Inschrift im Zuge eines Umbaus 200 Jahre später“, mutmaßt Trier.

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Der Ausgrabungsort an der Antoniterkirche

Für ihn ist die Ausgrabung ein weiterer „Mosaikstein“, der helfe, das römische Stadtkataster zu beschreiben. „Sicherlich ein bedeutender Fund, der uns Hinweis darauf gibt, dass es ein ebensolches Gebäude an der Nordwest-Ecke des Forums gegeben haben muss“, meint Trier. „Genauso wichtig für uns ist aber, dass wir nun belegen können, dass es neben dem Cardo, der Hauptachse in Nord-Süd-Richtung (der heutigen Schildergasse), Neben-Cardos (also Nebenstraßen) gegeben hat.“

Überreste sollen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden

Das Fundament des 2000 Jahren alten, römischen Vereinsheims soll auf jeden Fall erhalten bleiben. Deshalb hat die Evangelische Gemeinde als Bauherr bereits Vorkehrungen getroffen.

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„Wir haben das Bodenniveau des Neubaus angehoben, um den Fußabdruck des römischen Gebäudes komplett erhalten zu können“, sagt Annette Scholl von der evangelischen Gemeinde in Köln. In welchem Ausmaß und wie das Fundament zugänglich sein wird, ist derzeit noch in Planung.

Trotz der kostenintensiven Umplanung werde sich die Bauzeit allerdings nicht verzögern. Bis Mitte November und nicht länger dürfen die Archäologen noch in 2000 Jahren Stadtgeschichte graben.