Köln-Innenstadt – Noch vor dem Sommer soll sich ein Veedelsbeirat „Kwartier Latäng“ bilden, der sich der Probleme des als Partymeile beliebten und inzwischen verschrienen Studentenviertels zwischen Zülpicher Platz und Südbahnhof annimmt.
Das hat die Bezirksvertretung (BV) Innenstadt in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Den Antrag hatten Grüne, SPD, Linke, FDP, Klimafreunde und Die Partei gestellt. Bezirksbürgermeister Andreas Hupke solle vor den Sommerferien die konstituierende Sitzung des Beirats einberufen, sonst drohe dem Quartier ein „irreparabler Schaden“.
An Karneval sei die Lage in „unzumutbaren Maß“ eskaliert
Wie schwer die Probleme sind, hatte sich im März bei einer Bürgersammlung mit mehr als 300 Teilnehmern in der Herz-Jesu-Kirche gezeigt, auf der sich zahlreiche Anwohner über die Zustände im Viertel beklagten. Der Antrag greift dies auf. „Wir müssen gemeinsam gegen Randalierer, Wildpinkler und gegen die Verschmutzung des Viertels vorgehen“, heißt es darin.
„Auf der Zülpicher Straße finden die Anwohnenden an jedem Wochenende Erbrochenes auf den Bürgersteigen, Urinlachen, Döner-Reste in Hauseingängen sowie Müllberge auf Gehwegen und Straßen.“ An den Karnevalstagen sei die Situation in einem „unzumutbaren Maß“ eskaliert.“
Anwohner im Kölner Kwartier Latäng sind in Sorge
Trotz des Angebots mobiler Toiletten „erleichterten sich Menschen auf Bürgersteigen und an Hauswänden. Die Umgebung war ein einziges Trümmerfeld, mit Schmutz und Zerstörung.“ Überdies nehme die Aggressivität der Gäste auf der Zülpicher Straße zu. Exemplarisch sind im Antrag zwei Beispiele genannt: „Im Juli 2021 starb auf der Zülpicher Straße ein 18-Jähriger durch einen Messerstich. An Karneval 2022 wurde ein Mitarbeiter des Ordnungsdienstes der Stadt Köln so schwer verletzt, dass er bis heute dienstunfähig ist.“
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Nach dem Willen der Bezirkspolitiker sollen im Beirat unter anderen städtische Ämter, die Feuerwehr, der Rettungsdienst, die Polizei, das Festkomitee Kölner Karneval, die IG Gastro Kwartier Latäng und die Bürgergemeinschaft Rathenauplatz vertreten sein; ebenso sollten ihm der Bezirksbürgermeister samt Stellvertretung und die Fraktionsvorsitzeden der BV Innenstadt angehören. Angeregt wird, dass das Gremium, das beratende Funktion haben soll, ohne entscheidungsbefugt zu sein, einmal pro Quartal öffentlich tagt.