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Exzesse auf Zülpicher StraßeKölner Polizei kann sich Videobeobachtung vorstellen

Lesezeit 3 Minuten
Polizei Zülpicher

Polizisten im Karnevalseinsatz auf der Zülpicher Straße

Köln – Als Reaktion auf die zuletzt immer wieder eskalierte Lage im Zülpicher Viertel spricht sich die Polizei für eine temporäre, mobile Videoüberwachung auf der beliebten Feiermeile aus. Er könne sich das „sehr gut vorstellen“, sagte der Leitende Polizeidirektor Martin Lotz, als er am Freitag die neue Videobeobachtungszone in Kalk einweihte.

Eine durchgehende, fest verankerte Videobeobachtung sei derzeit aber noch kein Thema. „Anders als zum Beispiel der Neumarkt oder der Wiener Platz ist die Zülpicher Straße nur zu bestimmten Zeiten ein Kriminalitätsschwerpunkt“, sagte Lotz. Auch auf den Ringen gebe es eine „regelmäßige Belastung“, die eine polizeiliche Videobeobachtung rechtfertige.

Mobile Kameras können zum Beispiel an sogenannten „Videotürmen“ befestigt sein, die auf Autoanhängern stehen. Die Bonner Polizei setzt dieses Instrument seit vergangenem Jahr unter anderem im Hofgarten zu – wie es heißt – „einsatzrelevanten“ Zeiten ein, also abends und am Wochenende. Beschlossen ist der Einsatz in Köln indes noch nicht.

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Vorerst setzen Stadt und Polizei auf der Zülpicher Straße vor allem auf verstärkte Präsenz, um die zuletzt ausufernde Gewalt und das provozierende Verhalten oft betrunkener Jugendlicher und junger Männer einzudämmen. Einsatzkräfte von Polizei und Ordnungsamt sowie Bewohner des Kwartier Latängs hatten dem „Kölner Stadt-Anzeiger" von massenhaften Pöbeleien, Sachbeschädigungen und einer beispiellosen Vermüllung während der Karnevalstage berichtet. Schon im vorigen Sommer waren Partyabende auf der Zülpicher Straße häufig eskaliert.

Videobeobachtung nun auch in Kalk

Seit Freitag beobachtet die Polizei nun auch zentrale Straßen und Plätze im Kriminalitätsschwerpunkt Kalk. 26 Kameras an 15 Standorten in den Bereichen vor dem Postgebäude und den Arcaden, entlang der Kalker Hauptstraße, der Kalk-Mülheimer Straße und der Kalker Kapelle wurden am Freitag scharf gestellt. Diese sollen zum einen das „subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung“ erhöhen, vor allem aber präventiv wirken, sagte Lotz. Die Kriminalitätszahlen seien an den bisherigen Standorten der Videobeobachtung – etwa am Wiener Platz und am Hauptbahnhof – durch die installierten Kameras stark gesunken.

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Seit einem Jahr laufen die Vorbereitungen, weitere Kameras sollen noch auf der Trimbornstraße folgen. Voraussetzung für die Beobachtung ist, dass zum Beispiel Wohneingänge und Geldautomaten geschwärzt werden. Kalk gilt als Hotspot der Straßenkriminalität, was ebenfalls Voraussetzung für die polizeiliche Videobeobachtung ist. „Rund ein Viertel der Straßenkriminalität im Kölner Südosten entfällt allein auf den Stadtteil Kalk“, sagt Lotz. Insgesamt hat die Polizei nun 106 Videokameras, die außerdem auf den Ringen, am Ebertplatz, Neumarkt, Wiener Platz und am Bahnhofsvorplatz hängen.